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0201 - Im Zentrum des Schreckens

0201 - Im Zentrum des Schreckens

Titel: 0201 - Im Zentrum des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dämonen ist?«
    Tanith schüttelte den Kopf. Myxin schaute Kara an. Die Schöne aus dem Totenreich hob die schmalen Schultern. Auch sie war ratlos. Allerdings lag auf ihrem Gesicht die unausgesprochene Frage, die auch den kleinen Magier beschäftigte. Welche Verbindung gab es zwischen der Kugel, dem jetzt toten Medium und Tanith? Das wollten die beiden herausfinden.
    Kara erhob sich mit einer gleitenden Bewegung von ihrer Sessellehne. Sie trat an den Tisch, stützte die Hände dicht neben der Kugel auf und schaute sie an. Tanith hatte Karas Blick bemerkt.
    »Sie interessiert ihr Geheimnis, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Nun, es ist so«, berichtete sie mit stockender Stimme. »Ich weiß selbst nicht genau, wie die Kugel funktioniert. Das heißt, wie sie ihre Magie entfaltet.«
    Die beiden schauten Tanith erstaunt an. »Aber Sie arbeiten jeden Tag damit. Und dann wissen Sie nichts über die Funktion?«
    »Nein.«
    Myxin runzelte die Stirn. »Das ist seltsam«, meinte er lächelnd. »Wo haben Sie die Kugel her?«
    »Von einem verstorbenen Mönch.«
    »Der hat sie Ihnen als Erbe hinterlassen?«
    »Ja. Er wusste von meinen Fähigkeiten. Der Mönch lebte in einem Kloster. Es befindet sich im Elsass. Er hat die Kugel Zeit seines Lebens gehütet, und er hat sie von einem Abt erhalten. Der wiederum von einem Abt und so weiter.«
    »Wie kam der Mönch dazu, Ihnen die Kugel zu vererben?« wollte Kara wissen. »Damit hat er doch die Reihenfolge unterbrochen.«
    »Das stimmt. Es war keiner mehr da, dem er die Kugel hätte geben können. Das Kloster wurde aufgelöst. Die Kirche klagt über Nachwuchsmangel.«
    »Und Sie haben nie gefragt, wem die Kugel zuerst gehört hat?«
    Nach einer Weile antwortete Tanith. »Doch, das habe ich.«
    »Dann sagen Sie es bitte.«
    Tanith lächelte ein wenig bitter. »Sie müssen Verständnis dafür haben, dass es mir schwerfällt, von so etwas zu sprechen. Die meisten würden mich auslachen, wenn ich…«
    »Wir sind nicht die meisten«, hielt Myxin entgegen. »Das sollten Sie bemerkt haben.«
    »Natürlich.« Tanith senkte den Kopf und schaute auf ihre langen, grün lackierten Fingernägel.
    »Soviel ich gehört habe, soll die Kugel einmal dem großen Wahrsager und Hellseher Nostradamus gehört haben. Er war der erste Besitzer.«
    Nach dieser Antwort hob sie den Kopf und schaute beide an. Weder Myxin noch Kara lachten. Ihre Gesichter waren sehr ernst. Sie dachten über die Erwiderung nach, und es hatte für Tanith den Anschein, als würden die beiden ihr glauben.
    »Von Nostradamus also«, sagte Kara schließlich.
    »Dann glauben Sie mir?« In der Frage klang Hoffnung mit.
    »Warum nicht?«
    »Die anderen Menschen würden mich für verrückt erklären.« Kara lächelte.
    »Das ist eben ihr Fehler. Sie wollen einfach nicht sehen. Sie schauen bewusst an den Tatsachen vorbei. Anders kann man es nicht bezeichnen.«
    »Haben Sie schon einmal Kontakt zu Nostradamus gehabt?« wollte Myxin wissen. »Sie meinen, mit seinem Geist?«
    »Ja.« Die Hellseherin krauste die Stirn. »Einmal«, sagte sie leise. »Einmal hatte ich Kontakt. Aber nicht ich selbst, sondern Lucilles Geist. Er durchwanderte die Dimensionen, und er muss auch in ein Reich gelangt sein, in dem die Seelen der Verstorbenen als reine Geistwesen existieren. Dort hat Lucille dann den Geist des großen Wahrsagers Nostradamus getroffen.«
    »Und die beiden haben sich unterhalten?«
    »Ja, das haben sie. Nostradamus war froh und glücklich, dass sich die Kugel in meinem Besitz befand. Durch sie hat er früher in die Zukunft blicken können, allerdings besser, als ich es je gekonnt habe. Denn das Gerät ist nicht vollständig, will ich einmal sagen. Es fehlt noch etwas, das ich trotz intensiver Suche niemals gefunden habe.«
    »Das wäre?«
    »Ein Kelch!« Die Antwort enthielt Brisanz. Myxin und Kara waren beide von ihr überrascht worden.
    »Welchen Kelch?« fragte Kara.
    »Ich habe sogar den genauen Namen. Er heißt der Kelch des Feuers!«
    Jetzt war es heraus. An Myxins und Karas Gesichtern war abzulesen, dass sie mit einer ähnlichen Antwort gerechnet hatten, und irgendwie zeigte ihre Mimik Befriedigung.
    »Sie sagen gar nichts«, flüsterte Tanith.
    »Wir kennen den Kelch des Feuers.«
    Die Augen der Wahrsagerin wurden groß. Sie schluckte ein paar Mal, setzte zum Sprechen an und konnte erst nach einer Weile die nächsten Worte formulieren. »Sie Sie kennen den Kelch? Ehrlich?«
    »Ja, wir wissen sogar, wer ihn besitzt«, wurde Myxin

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