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0216 - Der Pharaonenfluch

0216 - Der Pharaonenfluch

Titel: 0216 - Der Pharaonenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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der Anordnung der Zahneindrücke eindeutig um das Gebiß eines Primaten!«
    »Also könnte es auch ein großer Affe gewesen sein!« sinnierte Carsten Möbius. »Das würde auch die Schärfe der Zähne erklären. Zwar ist ein Gorilla sehr scheu aber man weiß ja nie. Hat Kairo nicht zufällig einen Zoologischen Garten?«
    Inspektor Hammal fuhr auf wie aus einem Traum. »Das wäre eine Lösung!« sagte er. »Denn als Kriminalbeamter muß man jeder Spur nachgehen, auch wenn sie noch so fantastisch ist. Ich werde gleich nachfragen …« Seine Hand zückte das Funkgerät.
    Augenblicke später wußte er, daß die lieben Tierchen des Kairoer Zoos alle hübsch hinter Schloß und Riegel waren. Die Affentheorie des Carsten Möbius schied also aus.
    »Bleibt denn doch nur die Kraft aus der Dunkelheit!« sinnierte Michael Ullich düster. »Und damit habe ich gar nicht gerne zu tun. Dagegen nützen mir weder meine Fäuste noch meine Schnelligkeit …«
    Aber Professor Zamorra hatte noch eine Theorie.
    »Wenn es nun doch rivalisierende Schwarzhändlerbanden waren, die den Toten mit eisernen Haken ihre schrecklichen Wunden zufügten«, sagte er. »Während des Aufstandes der Mau-Mau in Kenia haben sich die Leopardenmenschen, ein Geheimbund Schwarzer vom Stamme der Kikijus, mit eisernen Haken ausgerüstet, die Wunden wie der Prankenschlag eines Leoparden rissen!«
    Nicole Duval hob die Brauen.
    »Aber Chef«, sagte sie, »ist es nicht offensichtlich, daß hier die Kräfte des Bösen am Werke sind. Hat nicht das Amulett deutlich gezeigt, daß es sich um übernatürliche Gewalten handelt?«
    »Das schon, Chérie«, gab der Parapsychologe zu, »aber da gerade Kairo ein Tummelplatz des internationalen Verbrechens ist, wollte ich grundsätzlich alle Lösungen in Betracht ziehen. Unser Freund, Inspektor Hammal«, der Ägypter schien bei der Bezeichnung »Freund« um mehrere Zentimeter zu wachsen, »ist Polizist und muß daher jede Spur verfolgen. Wir hier alle wissen, daß das Reich der Finsternis Wirklichkeit ist, denn wir alle haben mehr oder weniger Satans Gefolge bekämpft. Aber wir müssen uns auch bemühen, logische Erklärungen für scheinbar unlogische Vorgänge zu finden. Gerade in dem skrupellosen Geschäft um Antiquitäten ist das Leben eines Menschen nicht viel wert. Wir müssen damit rechnen, daß irgendwelche Gangster die Unglücklichen ermordet haben und ihre finstere Tat mit dem Deckmantel des Übersinnlichen zu verschleiern versuchen.«
    »Viele meiner Landsleute sind sehr abergläubisch«, kam ihm Inspektor Hammal zu Hilfe. »Monsieur Zamorra, sie sollten Kriminalbeamter bei der Kairoer Polizei werden. Ich könnte mir keinen besseren Kollegen wünschen.«
    »Und was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Abend?« unterbrach Nicole Duval die Diskussion, die in einer Sackgasse zu enden drohte. »Hier können wir nämlich nichts mehr tun.«
    »Ich kann Sie mit zurück in die Stadt nehmen«, schlug der Inspektor vor, »und Sie bei irgendeinem Amüsierladen absetzen. Es ist freilich schon ziemlich spät …«
    Zamorra sah auf die Uhr. Das Zifferblatt rückte der Mitternacht entgegen.
    »Kann nichts schaden«, sagte er, »so kommen wir wenigstens auf etwas andere Gedanken. Aber«, und dabei sah er Nicole scharf an, »keine Discothek. Wenn wir schon im Orient sind, dann so etwas wie Bauchtanz und so!« Inspektor Hammal nickte verstehend und hielt die Wagentür auf. In diesem Moment meldete sich Ibrahim, der so lange geschwiegen hatte, zu Worte.
    »Nicht in Stadt«, radebrechte er. »Hier in Sahara-City beste Programm. Nach Mitternacht nicht mehr für Touristen, nur noch für Beni Arab. Mädchen schön wie Sherezade und …«
    »Wenn er etwas vorschlägt, hat er meistens recht«, gab Möbius zu bedenken. »Als Führer und Dolmetscher ist er ganz große Klasse.«
    »Also dann, hinein in die gute Stube!« bestimmte Zamorra. »Sehen wir uns mal an, was so im Zelt geboten wird. Trotzdem schönen Dank für Ihr Angebot, Inspektor. Aber wir nehmen ein Taxi zurück!«
    »Lassen sie sich nicht mit dem Fahrpreis übers Ohr hauen«, riet Sandschak Hammal. »Hier ist meine Telefonnummer. Ich darf Sie bitten, mich zu verständigen, sollten Sie Kairo verlassen. Denn ich habe das Gefühl«, er warf Zamorra einen bittenden Blick zu, »daß ich doch Ihrer besonderen Hilfe bedarf!«
    Wenige Minuten später rasten die Polizeifahrzeuge, eine mächtige Staubfahne hinter sich herziehend, zurück zur Stadt.
    Ibrahim Hamada feilschte derweil schon

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