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0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

Titel: 0216 - Wir und der Club der 17 Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und der Club der 17 Mörder
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halb fünf gingen wir endlich nach Hause, und um neun Uhr dreißig mussten wir bereits beim Magistrats Court in der Second Avenue sein, wo die drei Sünder wegen tätlichen Angriffs auf Bundespolizisten im Dienst angeklagt wurden.
    Der Staatsanwalt machte eine so dicke Sache daraus, dass man hätte annehmen können, er werde die Todesstrafe beantragen.
    Rechtsanwalt Simcox, der plötzlich aufgetaucht war, um die Verteidigung zu übernehmen, stellte die ganze Sache als Bagatellfall dar. Er ging so weit, zu behaupten, dass der Überfall auf Phil und der auf mich nichts miteinander zu tun hätten. Die Burschen seien betrunken gewesen und könnten sich an nichts mehr erinnern. Dementsprechend spielten die zwei Gangster die Blöden.
    Zum Schluss beantragte der Staatsanwalt für jeden fünf Jahre Gefängnis, und der Verteidiger erklärte im Brustton der Überzeugung, er müsse ja eigentlich auf Freispruch plädieren, sei aber auch damit einverstanden, wenn das Gericht es bei einer Verwarnung bewenden lassen wollte.
    Judge Lamb machte seinem Namen Ehre. Er war ein alter Herr, der kurz vor der Pensionierung stand und anfing, senil zu werden. Er verurteilte die Lumpen in Bausch und Bogen jeden zu drei Monaten Gefängnis und empfahl, eine Untersuchung durch einen Psychiater durchzuführen.
    Mein Freund und ich stießen uns gegenseitig an und grinsten. Der Richter sah das als eine tödliche Beleidigung an und drohte mit einer Strafe wegen Missachtung des Gerichts, worüber die zwei Gangster sich nun ihrerseits königlich amüsierten.
    Mr. Lamb übersah das würdevoll, und der Clerk rief den nächsten Fall auf.
    Inzwischen hatte die Stadtpolizei in den Behausungen der eingesperrten Gangster alles auf den Kopf gestellt, aber nichts gefunden.
    Um elf Uhr meldete sich der Anwalt Mr. Myers, um uns mitzuteilen, er habe in der nächsten Woche eine Versammlung der Teilhaber der International Chemical Products Cy. einberufen, die - wenn der Manager, Mr. Hynd, bis dahin nicht wieder aufgetaucht sei - darüber entscheiden solle, ob die Firma weitergeführt oder zum Ver kauf ausgeschrieben werden müsse.
    Es hatten sich bereits drei Konkurrenzunternehmen gemeldet, die bereit waren, die Firma zu kaufen.
    Inzwischen hatte Mr. Myers veranlasst, dass ein Buchprüfer bestellt wurde.
    Diese Nachricht brachte mich auf die Idee, den Assistent Manager Giberson sowie dessen Freundin, die ihm das Alibi gegeben hatte, überwachen zu lassen. Ich glaubte nicht, dass viel dabei herauskomme, aber ich wollte nichts unversucht lassen.
    Um halb zwölf wurde ich erneut am Telefon verlangt. Als der Gesprächspartner sich meldete, wäre ich fast vom Stängel gefallen. Ich winkte Phil, damit er sich einschaltete und nötigenfalls sofort etwas unternehme.
    »Sagt Ihnen der Name Rex Smile etwas?« hörte ich überrascht.
    »Es kommt darauf an, ob Sie der richtige Smile sind«, antwortete ich vorsichtig.
    »Ich bin der, an den Sie soeben denken. Ich habe seinerzeit Direktor Hynd besucht und ihm gewisse Andeutungen gemacht. Mr. Hynd wollte mich nicht verstehen und warf mich auf höfliche Manier hinaus.«
    »Das ist nichts Neues, aber wäre es nicht das Beste, wenn Sie mich aufsuchten, und wir die ganze Sache besprechen könnten?«
    »Ich werde mich hüten. Ich habe keine Lust auf dem Stuhl zu enden, obwohl ich eigentlich unschuldig bin. Ich habe lediglich im Aufträge gehandelt und weiß nicht einmal genau, wer die betreffenden Leute sind. Wenn ich Sie jetzt unterrichte, so tue ich das nur, weil ich übers Ohr gehauen wurde. Ich sollte für meinen guten Dienste tausend Dollar bekommen und gucke jetzt in den Mond.«
    »Ich bitte Sie nochmals, mich aufzusuchen«, drängte ich. »Wenn Sie ein gutes Gewissen haben, so verspreche ich Ihnen, mich für Sie einzusetzen.«
    »Was heißt hier gutes Gewissen?« Er lachte höhnisch. »Ich habe eben kein gutes Gewissen. Ich wusste, dass ein krummes Ding gedreht werden sollte, und ich habe auch die Karte, die Mr. Hynd finden sollte, unter seinen Schreibtisch geworfen. Allerdings hielt ich diese absurde Sache mit dem ›Club der 17 Mörder‹ nur für einen Erpressungs- und Einschüchterungsversuch. Ich dachte nicht daran, das man Ernst machen würde.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte ich.
    Neben mir im Schreibtischfach summte leise das Tonbandgerät, das Phil eingeschaltet hatte, und das jedes Wort der Unterhaltung festhielt.
    »Wie ich das meine?«, sagte der angebliche Mr. Smile. »Passen Sie auf. Sie kennen doch das bewusste

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