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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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Brücke steht unter Wasser, und noch haben wir aus Angst, das Dorf zu überfluten, die Tore nicht geöffnet."
    „Wie kann ich herausfinden, wo Gytha wohnt?"
    „Du kannst jeden im Weiler nach Aeldrids Frau fragen. Ihr Mann war hier Than, und die Angelsachsen ehren sie immer noch. Sag ihnen einfach, dass du von ihrem Geblüt bist, und man wird dich zu ihr bringen." Richards Aufmerksamkeit Wandte sich Eleanor zu. „Und du, Schwiegertochter, wie geht es dir heute morgen?"

    „Es geht mir gut, Mylord."
    „Das sehe ich. Sobald die Kunde von deiner Schönheit sich verbreitet hat, wird meine Halle mit den Leuten gefüllt sein, die hergekommen sind, um meine Schwiegertochter anzuschauen."
    „Ich bin froh, in diese Familie aufgenommen worden zu sein. Ich hoffe jetzt, als Roger de Briones Gattin bekannt zu werden, statt als Gilbert de Nantes' Tochter. Das ist eine Ehre."
    „Nun, ihr beiden geht jetzt besser, wenn ihr nicht dabei sein wollt, sobald das Laken für jedermann sichtbar aufgehängt wird." Richard bedachte den Sohn und die Schwiegertochter mit einem verschwörerischen Grinsen. „Ihr werdet in der Küche einen Korb mit Speisen vorfinden, und ich habe beim Tor den Befehl hinterlassen, dass man euch über den See schafft. Wir haben auf beiden Seiten Pferde im Stall stehen."
    „Danke, Mylord", brachte Eleanor heraus.
    „Denkst du, ich weiß nach all diesen Jahren nicht mehr, wie es mit Glynis war? Nun trollt euch."
    Richard schaute Roger und Eleanor hinterher, ehe er die Aufmerksamkeit dem Bett zuwandte. Die Blutflecken bekundeten eindeutig die Jungfräulichkeit des Mädchens.
    Ohne jede Eile rief er einen Pagen herbei und trug ihm auf, die anderen Zeugen herzubringen. Dann beobachtete er vom Fenster, wie ein Bootsmann Roger und Eleanor in den flachen Kahn half. Zufrieden drehte er sich um und wartete. Gleich ob seine Enkelkinder der Mutter oder dem Vater ähnelten, sie würden schön aussehen.
    Roger saß ab und half Eleanor vom Pferd. Ihre Hand umklammernd, als seien sie zwei Kinder, denen eine Züchtigung bevorstand, betrat er mit ihr das Haus. Seine Großmutter saß am Ende des Raums auf einem hochlehnigen Stuhl und schaute sie mit vogelartigen Augen an. Erschrocken merkte Roger, dass sie, durch das Alter geschrumpft, noch viel kleiner als Eleanor war.
    „Großmutter, ich habe meine Frau hergebracht, damit du sie segnest. Wir haben gestern in Harlowe geheiratet."
    „Ich habe keinen lebenden Enkel."
    „Deine Tochter Glynis hat mich im Jahre des Herrn 1069 in Gilbert de Nantes'
    Festung geboren."
    „Du irrst dich. Meine Tochter liegt in Harlowe begraben, Junge."
    „Nein. Graf Richard hat erst vor zwei Tagen das Grab öffnen lassen, Dame Gytha, und niemand liegt darin. Glynis wurde an Gilbert verkauft, nachdem mein Vater fortgezogen war, um an des Eroberers Seite zu kämpfen, und von Gilbert war erwartet worden, dass er sie tötet, sobald er ihrer überdrüssig war. Stattdessen hat er sie nach Nantes mitgenommen."
    „Dein Vater?"
    „Graf Richard."
    Scharf schaute die alte Frau Roger an und winkte ihn zu sich, um ihn genauer ansehen zu können. „Ja, du bist ihm ähnlich."
    „Und meiner Mutter."
    „Ich habe keine Tochter."
    „Deine Tochter lebt in Abbeville."
    „Aeldrid hat sie für tot erklärt, als sie mit dem jungen Mann fortzog, den du Graf Richard nennst. Er hätte einen prächtigen angelsächsischen Gemahl für sie gefunden, doch sie wollte nur den Sohn des Normannen haben. Du bist also ihr Bastard?"
    „Ich bin der Sohn ihres Gatten. Großmutter, Glynis lebt, und mein Vater hofft, sie nach Harlowe zurückzubringen. Er möchte, dass du dort bei ihr wohnst. Du hast keine anderen lebenden Blutsverwandten mehr, und sie hat nur dich und mich. Ich kann dir nicht erzählen, was sie durch die Hände von Graf Richards Verwandten erlitten hat, aber wenn sie einwilligt, hierher zurückkehren zu wollen, dann würde ich denken, dass du dich überwinden solltest, sie willkommen zu heißen."
    „Deine Mutter hat gelitten?"
    „Ja, sehr viel. Aber es wäre besser, wenn du das von ihr hörst. Ich bin nur hergekommen, um dir zu sagen, dass sie lebt, und um dich als dein Enkel um deinen Segen zu bitten."
    „Das ist also deine Frau." Gytha wies auf Eleanor und wartete darauf, dass diese sich ihr näherte. „Ah, du bist fast so klein wie ich, aber nicht ganz. Dreh dich um und lass mich dich ansehen."
    Eleanor tat, wie ihr geheißen, und kniete sich dann der alten Frau zu Füßen hin.
    Gytha beugte sich vor und

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