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0223 - In den Krallen der roten Vampire

0223 - In den Krallen der roten Vampire

Titel: 0223 - In den Krallen der roten Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und knurrte dabei wie ein Tier, seine Hand traf auch den Schuh und schleuderte ihn aus den Fingern seiner Frau.
    Zeit, um auch den linken auszuziehen, die hatte Beate Eickburger nicht mehr. Jetzt ging es allein um ihre Haut. Sie war waffenlos und wußte, daß Axel ihr noch gefährlicher werden konnte.
    Schon griff er sie an. Er tat es mit wütenden Schreien und Schlägen, wollte sie treffen und zu Boden zwingen. Sein entstelltes Gesicht war eine Fratze wie aus dem Gruselkabinett, und Beate sah ein, daß sie nichts mehr machen konnte, der andere war zu stark. Sie mußte fliehen. Aber wohin?
    Es war egal, in welche Richtung sie lief. Sie war von Feinden umgeben, und die würden immer schneller sein als sie.
    Der erst kam schon.
    Es war ein roter Riesenvampir, der sich aus dem Dunkel der gewaltigen Höhlendecke löste und pfeilschnell in die Tiefe segelte, wobei er seine Flügel ausgebreitet hielt und in seiner Gestalt an einen riesigen Drachen erinnerte.
    Vor Beate stand ihr eigener Mann, hinter ihr die Riesenfledermaus.
    Das konnte nicht gutgehen.
    Trotzdem versuchte sie es und rannte weg. Dabei achtete sie nicht so sehr auf die Richtung, sie wollte nur nicht zwischen die beiden blutsaugenden Bestien geraten.
    Sie warf sich voran, spürte die Steine unter ihrem rechten Fuß, die ihr Fleisch aufrissen, aber sie achtete nicht darauf.
    Und dann klatschten ihre Beine plötzlich in eiskaltes Wasser. Sie bekam einen Schock, schüttelte ihn jedoch ab, hetzte weiter, verlor den Grund unter ihren Füßen und sah noch, wie sich die gewaltige Fledermaus näherte und ihr Maul weit aufgerissen hatte.
    Im nächsten Augenblick sackte sie in die Tiefe…
    ***
    Beate hatte das Gefühl, als würden eiserne Reifen ihre Brust zusammenpressen, so kalt war das Wasser des Höhlensees. Die Frau glitt in die Tiefe, sackte zuerst wie ein Stein weg und hielt instinktiv die Luft an. Um sie herum war es pechschwarz. Obwohl sie die Augen weit aufgerissen hatte, konnte sie nichts sehen, nur diese absolute Finsternis, in die kein Sonnenstrahl drang.
    Beate wußte nicht, wie tief dieser Höhlensee war, aber sie spürte die Kälte, die immer mehr zunahm und sich ausbreitete, so daß sie von der Stirn bis zu den Zehenspitzen reichte.
    Wenn sie nichts dagegen tat, würde die Kälte sie zu einer Bewegungsunfähigkeit verdammen, die sie ertrinken ließ. Aber war das nicht egal, wie sie umkam? Eine Chance für sie gab es trotzdem nicht.
    Es waren deprimierende Gedanken, mit denen sie sich beschäftigte, doch ihr Selbsterhaltungstrieb war größer. Dieses Nicht-Aufgeben-Wollen steckte in ihr, und automatisch bewegte sie Arme und Beine.
    Ihr Sinken wurde gestoppt. Sie trat für einen Moment Wasser und bewegte sich dann nach oben.
    Es wurde auch Zeit, denn Beate Eickburger spürte, daß sie die Luft nicht mehr lange anhalten konnte. Wenn sie nicht in den nächsten Sekunden frischen Sauerstoff bekam, würden die Lungen platzen, wenigstens glaubte sie das.
    Und sie schaffte es.
    Plötzlich spürte sie, daß ihr Kopf frei war. Und ihre Augen öffnete sie weit.
    Sehen konnte sie noch nichts. Der Wasserschleier und die Dunkelheit der Höhle sorgten dafür. Zudem hing noch ihr Haar lang und wirr weit in das Gesicht hinein.
    Mit der linken Hand schleuderte sie es weg, atmete tief ein und sah die ersten Umrisse.
    Sie glaubte, Axel am Rand des Sees stehen zu sehen, und sie hörte auch das gewaltige Rauschen über sich in der Luft.
    Die Fledermaus!
    Beate Eickburger konnte sie nicht sehen. Sie ahnte die tödliche Gefahr, holte noch einmal Luft, machte einen Buckel und tauchte unter.
    In diesem Augenblick hatte die Fledermaus sie erreicht, und Beate Eickburger spürte auf ihrem Rücken die brettharten Schläge der Flügel…
    ***
    Wir hatten die »normale« Welt verlassen und befanden uns nun im Innern der Erde. Zwar noch nicht tief, aber der erste Eindruck war wirklich gewaltig.
    So groß hätte sich keiner von uns die Höhle vorgestellt. Kaum zu glauben, daß rund zwei Meter über uns alles anders aussah. Hier jedenfalls kamen wir uns vor wie auf einem unheimlichen, fernen Planeten, denn es war alles anders.
    Im Laufe der langen Jahrmillionen waren diese Höhlen entstanden. Naturwunder, durchsetzt von Stalaktiten und Stalakmiten, wo letztere wie gewaltige Arme von unten nach oben wuchsen. Im Laufe einer kaum faßbaren Zeit waren sie durch Kristallablagerungen entstanden, säulenartige Gebilde, die sich wie die Finger einer Hand in die Höhle reckten.
    Wir sahen auch

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