0227 - Der Duplo und sein Schatten
CREST II erwartet hatte.
Der Funkspruch des Duplos erreichte das riesige Schiff der Maahks zu einem Zeitpunkt, da Grek-1 anfing, am Erfolg seines Planes zu zweifeln. Er rechnete damit, daß irgend etwas mißglückt war. Unter Umständen war der Duplo sogar tot.
Grek-1 bereitete sich auf einen Rückschlag vor. Er hatte von Anfang an mit Fehlschlägen gerechnet. Gerade der Duplo des terranischen USO-Spezialisten war ihm jedoch als besonders sicheres Werkzeug erschienen..
Grek-1 hielt sich zusammen mit seinem einzig wirklichen Vertrauten, Grek 7, in seiner Kabine auf. Er wollte nicht in der Nähe der Wissenschaftler sein, die ständig neue Wahrscheinlichkeitsberechnungen aufstellten, um zu ermitteln, ob noch eine Chance für den Duplo bestand. Aber auch Grek-1 machte sich bereits Gedanken darüber, welche Schritte er unternehmen mußte, wenn der Duplo keinen Erfolg haben sollte.
„Tronar Woolver war unser einziges Bindeglied zu den Terranern", sagte er zu Grek 7. „Wenn er getötet wurde, bedeutet das unter Umständen, daß die Terraner seine wahre Identität erkannt haben und von nun an doppelt vorsichtig sind."
„Das würde sogar den Einsatz weiterer Duplos in Frage stellen", stimmte Grek 7 zu. Er unterstützte die Ansichten des Kommandanten immer. Wenn er einmal anderer Meinung als Grek 1 war, dann versuchte er Grek-1 unauffällig damit vertraut zu machen.
Grek-1 ging immer darauf ein. Es war ein Spiel, das beide Maahks schon unbewußt ausführten. Grek 7 sorgte dafür, daß Grek-1 sich überlegen fühlte. Der Kommandant brauchte dieses Überlegenheitsgefühl gegenüber seinen Untergebenen. Grek 7 war nur zum Vertrauten des Grek-1 aufgerückt, weil er ihm glaubhaft machen konnte, daß er loyal war. In diese Rolle hatte sich Grek 7 so hineingelebt, daß er tatsächlich den Kommandanten in jeder Beziehung zu unterstützen versuchte.
„Die Terraner sind schlau genug, um die Invasion noch zu verhindern", sagte Grek-1. „Wir wissen zu wenig über sie, um aus ihren Handlungen Rückschlüsse ziehen zu können."
Diesmal kam Grek 7 nicht zu einer Antwort, denn Grek-1 wurde von der Zentrale des Riesenschiffes angerufen.
„Soeben ist ein Funkspruch des Duplos eingetroffen", wurde ihm mitgeteilt. „Er wird in wenigen Augenblicken entschlüsselt sein."
Wortlos schaltete Grek 1 zum Funkraum um und befahl, daß man ihn sofort von der Nachricht in Kenntnis setzen solle, wenn sie entschlüsselt vorlag.
„Er lebt also noch", sagte er zu Grek 7. „Nicht nur das, er hat eine Möglichkeit gefunden, mit uns in Verbindung zu treten."
„Welche Befehle wird er jetzt erhalten?" fragte Grek 7.
Grek 1 erwiderte: „Das hängt ganz von seinen Nachrichten ab."
Wenige Augenblicke danach erfuhr der Maahk-Kommandant, daß der Duplo verletzt in der Bordklinik des terranischen Flaggschiffes lag. Der falsche Woolver teilte seinen Auftraggebern mit, daß die Terraner ebenfalls nicht wußten, wie der USO- Spezialist von der K-NAMU verschwunden war. So hatte der Duplo die Transmitterversion der Maahks geschildert, die von den Terranern auch akzeptiert wurde. Es bestünde keine Gefahr, so endete die kurze Nachricht, daß die Terraner das Doppelspiel durchschauten.
„Sollen wir ihm antworten?" fragte der Maahk im Funkraum.
Grek-1 überlegte. „Ja", stimmte er schließlich zu. „Der Duplo soll unter allen Umständen versuchen, nach Kahalo zu kommen.
Sobald ihm dies gelungen ist, erhält er weitere Befehle."
Grek-1 unterbrach die Verbindung zum Funkraum und lehnte sich zufrieden in seinem Sitz zurück.
„Jetzt bin ich überzeugt davon, daß wir bald die Impulsweiche einsetzen können", sagte er. „Vielleicht sogar den Transmitter."
An Bord der CREST II wurde die Antwort von Grek-1 planmäßig empfangen und in der Zentrale entschlüsselt. Rhodan bedauerte, daß die Nachricht an den Duplo ziemlich nichtssagend war. Die Vorsicht der Wasserstoffatmer wurde dadurch einmal mehr unter Beweis gestellt.
Die Maahks rechneten damit, daß es ihrem Agenten gelang, sich nach Kahalo zu begeben. Dort erst wollten sie ihm weitere Befehle erteilen.
Rhodan fühlte zum erstenmal eine gewisse Zuversicht, daß der Plan, Rakal Woolver den Platz des Duplos einnehmen zu lassen, gelingen könnte. Der entscheidende Augenblick würde zwar erst dann kommen, wenn Rakal an Bord des Maahk-Raumers erschien, aber die bisherigen Erfolge zeigten, daß auch die kalt und logisch denkenden Maahks zu überlisten waren.
„Wir sollten dem Duplo eine
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