0229 - Feind aus fremder Galaxis
daß sie nicht nur so klingt. Sie ist es auch. Der Preis für euren damals verlorenen Krieg war die Galaxis. Inzwischen vergingen zehntausend Jahre. Neue Völker entstanden und besiedelten Planeten. Reiche kamen und gingen. Alles hat sich neu geordnet. Und nun kommt ihr und wollt einen Zustand wieder herstellen, der schon vor zehn Jahrtausenden so labil war, daß er zum Kriege führte. Was soll das?"
Grek 1 dachte nach. Er sah ein, daß sein kleiner Besucher nicht so leicht zu beeinflussen war. Außerdem erkannte er mit seinem logischen Verstand, daß gegen die Argumente seines mehr oder weniger freiwilligen Gastes nichts einzuwenden war.
„Lassen wir die Motive", schlug er vor.
Gucky erkannte klar seine Chance. Der Maahk war sich seiner Sache nicht sicher. Er war nicht von ihr überzeugt. Damit war sein Krieg bereits halb verloren. Nun konnte es sowohl Gucky wie auch Rhodan egal sein, ob sich Maahks und Akonen in einem Feldzug dezimierten oder nicht, aber hier ging es um mehr. Die Wasserstoffatmer wollten die verlorengegangene Milchstraße zurückerobern, wobei die Frage offen blieb, ob sie es für sich taten oder für andere.
„Gut, lassen wir die Motive. Ihr seid in unsere Galaxis eingedrungen. Was erwartet ihr Maahks von den Terranern? Daß sie untätig zusehen, wie ihr einen Planeten nach dem anderen verwüstet?"
„Die Terraner handeln logisch, wenn sie sich zur Wehr setzen.
Sie müssen unsere Gegner sein. Ich erwarte es nicht anders.
Folglich sind auch du und ich Gegner, denn du bist der Verbündete der Terraner."
„Das stimmt. Es ist somit zwecklos, wenn ich dich zum Rückzug bewegen will?"
„Zwecklos, denn ich habe einen Auftrag. Außerdem dürften die Rollen gleich verteilt sein. Auch ihr wagt den Vorstoß über den großen Abgrund, den intergalaktischen Raum. Ihr wollt nach Andromeda."
„Der Weg dorthin ist weit", sagte Gucky. „Er wurde uns durch das Schicksal angeboten, und wir haben nicht die Absicht, eine einzige Welt von Andromeda zu erobern. Wir wollen nur Entdeckungen machen, Wissen erobern, das ist alles. Wir besitzen zwar eine starke Militärmacht, aber im Grunde ihrer Herzen sind die Terraner nur neugierig. Sie sind Forscher."
„Macht das den ‚Meistern der Insel’ klar."
Gucky horchte auf. Da war es wieder, diese seltsame Bezeichnung für die unbekannten Erbauer der gigantischen Sonnentransmitter und der tödlichen Fallen auf dem Weg nach Andromeda. Vielleicht bot sich ihm jetzt die Gelegenheit, endlich mehr über sie zu erfahren. Er entschloß sich zu der direkten Frage: „Die ‚Meister der Insel’ - wer sind sie?"
Grek 1 sah ihn an. Gucky forschte sofort in den Gedanken des Maahks, aber er stieß zum erstenmal auf ein Hindernis. Er konnte es nicht durchringen. Ein automatischer Block hatte sich um die Erinnerungsspeicher Greks gelegt. Ein posthypnotischer Block.
Die „Meister der Insel" wußten zu verhindern, daß unbewußt etwas über sie verraten wurde.
„Ich kann es dir nicht sagen", bekannte Grek 1 wahrheitsgemäß.
Gucky wußte, daß es zwecklos war, weiter in ihn zu dringen.
Er wechselte das Thema.
„Du weißt, daß Rhodan dich in seiner Gewalt hatte, als ihr die rote Sonne umlieft und der Antrieb lahmgelegt war. Ihr hattet nicht mal einen Schutzschirm."
„Ich weiß es. Rhodans Beweggründe, uns nicht zu vernichten, sind mir ein Rätsel."
„Terraner vernichten keinen wehrlosen Feind", sagte Gucky.
„Ich dachte es mir. Vielleicht wird es einst eine Situation geben, in der ich mich daran erinnern kann."
„Sie ist da, Grek. Verlasse den Linearraum und gib mir und meinen Freunden die Gelegenheit, zu Rhodan zurückzukehren."
„Das geht nicht. Der Auftrag zwingt mich, eine günstige Position nicht aufzugeben. Ihr müßt auf meinem Schiff bleiben, aber es wird euch nichts geschehen. Ich werde die Akonen angreifen, aber die Terraner dabei nicht gefährden. Die geplante Invasion ist gescheitert, aber niemand kann mich daran hindern, Rache an den Akonen zu nehmen. Sind sie die Freunde der Terraner?"
„Nein."
„Na also! Warum sind wir Gegner?"
Gucky schwieg einige Sekunden, dann sagte er: „Verlaßt unsere Galaxis." Grek 1 rückte ein wenig vom Tisch ab.
Er bewegte seine Hände nicht.
„Erst dann, wenn ich mein Ziel erreicht habe. Und wir werden zurückkehren. Mit einer Flotte, die alle Sterne dieser Milchstraße verdunkelt. Wir werden auch den letzten Akonen oder Arkoniden von seinem Planeten vertreiben. Und wenn sich die Terraner uns
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