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0235 - Disco-Vampir

0235 - Disco-Vampir

Titel: 0235 - Disco-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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jetzt genauso bleich wie die anderen Besucher der Disco…
    ***
    »… aber du verschläfst ja den ganzen Tag und bekommst davon nicht viel mit!« sagte Nicole Duval, während sie und Professor Zamorra das Mittagessen einnahmen.
    »Ich bewundere dich und deine Kondition!« sagte der Meister des Übersinnlichen. »Die Nächte durchschwärmst du in den Discotheken und am Tage besichtigst du Boutiquen und römische Ruinen!«
    »Ich bin schließlich hier im Urlaub!« sagte Nicole. »Warum gehst du nicht mal mit?«
    »Weil ein Vampir bei Tage in seinem Sarg schläft!« brummte der Parapsychologe. »Ich bin nämlich am Nachmittag auf der Rolle, während du mehrere Stunden brauchst, um dich für die Disco hübsch zu machen. - Aber jetzt noch einmal. Was ist da los in den antiken Ruinen?«
    »Es ist irgendwie ganz komisch!« versuchte Nicole zu erklären. »In den Kellern der Kaiserthermen, in den unterirdischen Gelassen des Amphitheaters oder in den düsteren Räumen in der Porta Nigra - überall sind Jugendliche in dieser neuen Kluft. Jeder sieht aus wie ein Abziehbild von Christopher Lee oder Bela Lugosi. Und sie sind so eigenartig blaß…!«
    »Eine Modeerscheinung, nichts weiter! Oder hast du irgendwelche Hinweise, daß hier die Schwarze Familie ihre Hände im Spiel hat?« versuchte Zamorra, eine Erklärung zu finden.
    »Ich… nein… es ist nur so eine Ahnung, Cheri… eine Vermutung!« stotterte Nicole.
    »Wenn die schon wie Graf Dracula rumlaufen und anscheinend das Licht scheuen - hast du auf Bißspuren am Hals geachtet? Oder hast du andere Anzeichen für Vampirismus entdeckt?« fragte Zamorra mit ungewohnter Schärfe.
    »Nein… nein!« brachte Nicole verwirrt hervor. »Es ist nur so eine Ahnung. Eine Vermutung! Immerhin hat hier in Trier bis vor kurzem ein Vampirweib sein Unwesen getrieben!«
    »Dafür büßt sie jetzt in der Hölle!« schnitt ihr der Professor das Wort ab. »Cheri, erinnerst du dich an die Sache in London, wo sie seit neuestem tatsächlich Vampir spielen und du dich mit einer Pfundnote loskaufen kannst?«
    »Ja, die Sache sah ziemlich echt aus, Chef!« grinste Nicole. »Sogar du bist darauf hereingefallen. Hihihi! Dein Gesichtsausdruck war zum Piepen komisch, als du das Amulett einsetzen wolltest und Merlins Stern versagte, weil es gar kein echter Vampir war!«
    »Richtig!« lachte auch Professor Zamorra, während er daran dachte. »Es ist zwar eine seltsame Art, sein Taschengeld aufzubessem… aber vielleicht ist diese Mode schon bis Trier durchgedrungen. Das würde einiges erklären!«
    »Hoffen wir, daß du recht hast!«, sagte Nicole skeptisch.
    »Aber Cheri!« schlug Zamorra einen fast väterlichen Ton an. »Wir beide wissen zwar, daß es Vampire tatsächlich gibt. Aber es wird mit dem Aberglauben der Menschen auch viel Unfug getrieben, das weißt du. Überhaupt reisen wir übermorgen ab, und dann soll uns die ganze Angelegenheit nicht mehr kümmern!«
    »Dann macht also morgen abend das ›Transgalaxis‹ auf!« rief Nicole.
    »Aber sicher!« erklärte Zamorra und angelte zwei Karten aus der Tasche. »Rate mal, wer beim Einlaß bevorzugt behandelt wird!«
    »Super! Du bist einfach super!«, jubelte Nicole. »Ich freue mich ja so. Aber ich brauche dazu dringend was Neues zum Anziehen…«
    ***
    Michael Ullichs Rechnung ging auf. Aber er brauchte sich nicht auf einem zugigen Parkplatz abzumühen. Ohne Umschweife bat ihn Kirsten, sie nach Hause zu fahren. Und bevor Michael die alte Tour mit der Tasse Kaffee abziehen konnte, hatte ihn das Mädchen mit in ihr Appartement geführt.
    Indirektes Licht und gedämpfte Blues-Musik wirkten stimulierend auf Michael Ullich ein.
    Der Rotwein, den Kirsten einschenkte, hatte einen etwas sauren Geschmack. Aber der blonde Junge hatte nur Augen für das Mädchen, das nun hüftschwenkend auf ihn zukam. Als sich ihre Körper berührten, sprang der Zündfunke über. Augenblicke später hatten sie zueinander gefunden.
    In Michael Ullichs rechtem Ohr klingelte es. Und er kannte dieses Signal. Es war etwas in seinem Unterbewußtsein, vergleichbar mit den Vorahnungen eines Tieres.
    Das Klingeln bedeutete eine Gefahr. Eine Gefahr für sein Leben.
    Gewaltsam zwang sich der Junge, ruhig zu bleiben. Was immer das Mädchen plante, er durfte sich nichts anmerken lassen. Während seine Hände weiterhin liebkosend über Kirstens Körper strichen, war jede Muskel, jede Faser seines Körpers gespannt. Er glich einer sprungbereiten Raubkatze.
    Der Mund des Mädchens glitt an

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