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0235 - Disco-Vampir

0235 - Disco-Vampir

Titel: 0235 - Disco-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Disco gehen würde. Mit einem »Kommt überhaupt nicht in Frage… !« war die hübsche Französin aus dem Zimmer gestürmt. Und dann hatte sie ausnahmsweise mal nicht für sich eingekauft.
    »… die Kleidung macht dich um mindestens zehn Jahre jünger, Cheri!« erklärte sie dem kopfschüttelnden Parapsychologen.
    »Wenn mich die Polizei nur nicht nach einem Ausweis fragt, um festzustellen, ob ich schon sechzehn bin!« war Zamorras Komentar, als er sich im Spiegel betrachtete.
    »Na, was habe ich gesagt!« triumphierte Nicole. »Andere Garderobe wirkt wie ein Verjüngungstrank!«
    »Wenn das so weitergeht, kannst du mir zu Weihnachten ein Karl-May-Buch schenken oder eine elektrische Eisenbahn!« grinste Zamorra. »Und im nächsten Sommer fahre ich dann mit dem Dreirad!«
    So scherzten sie noch einige Zeit hin und her, bis Zamorra sich Leonardos Amulett umziehen wollte.
    »Kommt überhaupt nicht in Frage!« entschied Nicole. »Umhängeketten für Herren sind derzeit total out! Das paßt überhaupt nicht… !«
    So war eine Art Streit entstanden. »… haben wir nicht die geringsten Anzeichen dafür, daß die Schwarze Familie hier ihr Unwesen treibt!« erklärte Nicole resolut. »Du kannst also ruhig mal auf Merlins Stern verzichten!« Sie schmiegte sich ganz eng an Zamorra. »Tu’s mir zuliebe, Cheri!« schnurrte sie. »Nach den derzeitigen Modevorstellungen sieht das Amulett zu diesem offenen Hemd unmöglich aus. In einer Disco kann zwar der Teufel los sein… aber nicht so, daß wir ihn unbedingt zu fürchten brauchten. Es ist kaum anzunehmen, daß Asmodis einen so auffälligen Ort für eine Auseinandersetzung auswählen würde… !«
    So kam es, daß Professor Zamorra sich ohne seinen stärksten magischen Schutz mit Nicole ins »Transgalaxis« begab. In die Höhle des Löwen…
    Denn der Biß, den Anny Polat dem Disco-Jockey gegeben hatte und den dieser an seine Freundin Angelika Brüske weitergegeben hatte, war der Beginn einer Kettenreaktion, deren Opfer beinah auch Michael Ullich geworden wäre. Denn Angelika hatte so ganz nebenbei ein kleines Verhältnis für die Zeit, wenn Frank Bessler hinter seiner Sound-Maschine stand und die Platten ansagte.
    Ohne, daß es jemand geahnt hatte, hatte sich das gesamte Disco-Völkchen von Trier gegenseitig gebissen. Zwar waren sie durch diesen Biß noch nicht gestorben, aber sie waren vom Vampirismus infiziert. Die Gesichtsfarbe wurde bleich und jeder bemühte sich, die zu unnatürlicher Größe gewachsenen Eckzähne zu verbergen.
    Auch das Sonnenlicht ließ sich nicht mehr leicht ertragen, darum ging man in der Freizeit an Plätze, wo man den Sonnenstrahlen nicht direkt ausgesetzt war. In die unterirdischen Gänge der Kaiserthermen beispielsweise oder in die Gelasse unter dem Amphitheater.
    Erst, wenn die Nacht ihren dunkel- blauen Mantel über die Welt gelegt hatte, wagten sie sich hervor…
    Aber heute hatten die Vampire von Trier nur ein Ziel.
    Das »Transgalaxis«…
    ***
    Der Soundcheck war erledigt. Der Tonmixer hatte noch einige Brillianzen auf die Mikrofone gegeben, der Bassist nahm verschiedene Korrekturen an der A-Saite vor und Michael Ullich trommelte noch einige Triolen auf dem Schlagzeug. Er hatte sich schnell an die große Stage-Gamitur gewöhnt, die er sich extra für diesen Gig zugelegt hatte.
    »Denkst du noch an die Zeiten, wo wir damals als Teens angefangen haben, Musik zu machen?« fragte Andy, der Mann an den Keyboards.
    »Klar!« nickte Ullich. »Das waren wilde Zeiten. Du damals an dem alten verstimmten Klavier im Gemeindesaal, Uwe an der Wandergitarre, die er mit einem alten Tonabnehmer über ein Radio verstärkte… !«
    »… und du mit einem Schlagzeug vom Sperrmüll. Die Toms waren Papptrommeln von Waschmitteln!« vollendete Uwe und lachte.
    »Und jetzt spielen wir hier in einem Nobelschuppen!« staunte Andy. »Kinder, wie die Zeit vergeht. Oh, Rock’n’ Roll, I gave you the best years of my life… !«
    »Geht schon mal zur Theke und bestellt uns war zu trinken, bevor die Leute eingelassen werden!« empfahl Ullich und legte sich mehrere Paar Trommelstöcke zurecht. »Ein Drummer ist wie ein Auto. Der muß erst aufgetankt werden… !«
    Zur selben Zeit offenbarte sich Frank Bessler, den die Geschäftsführung des »Transgalaxis« angeworben hatte und der in der neuen Nobel-Disco die Platten auflegen sollte, das Böse…
    ***
    »… es bleibt dir keine Wahl!« hörte Frank Bessler die Stimme. »Du mußt gehorchen! Denn durch den Kuß, den du

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