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0240 - Vampir-Kosmetik

0240 - Vampir-Kosmetik

Titel: 0240 - Vampir-Kosmetik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Richtung Tür wuchtete, wo auch die beiden Männer weiterhin wie zwei Statuen standen.
    Sie reagierten nicht.
    Ich fuhr herum, wollte das Kreuz schleudern, als mein Arm mitten in der Bewegung stoppte.
    Die beiden Männer nahmen mir die Arbeit ab, und ich erlebte zum erstenmal ihre unwahrscheinliche Kraft, die selbst mir unerklärlich war.
    Zur gleichen Zeit öffneten sie ihre Fäuste. Ich sah etwas Schwarzes in den Händen, und aus diesen seltsamen Gegenständen schossen plötzlich Strahlen.
    Schwarze Strahlen!
    Im ersten Augenblick war ich unfähig, mich zu rühren. Als ich dann vorstürzen wollte, geriet ich ebenfalls in den Bann dieser Strahlen, denn sie fächerten plötzlich auseinander. Einer war auf die Vampirin fixiert, der andere traf mich.
    Plötzlich war ich eingehüllt. Ich sah die Welt nur noch durch einen grauen Schleier. Mein Kreuz leuchtete in einem schillernden Grün, und die Zeichen der vier Erzengel glühten feurigrot.
    Durch den Schleier sah ich, was mit May Fuller geschah. Es war grauenhaft, unwahrscheinlich.
    Die Vampirin war vom Bett aufgesprungen. Mitten in der Luft erwischte es sie.
    Ihr Körper schien für eine unendlich lange Sekunde einzufrieren.
    Er blieb zitternd stehen, und einen Herzschlag später löste er sich auf.
    Innerhalb einer winzigen Zeitspanne wurde die Vampirin zu Staub.
    Jedes einzelne Körnchen zeichnete noch die Umrisse des Körpers nach, bevor die Gestalt zusammensackte und als ein grauer Aschenregen auseinanderfiel.
    May Fuller existierte nicht mehr!
    Sie war weg, verschwunden, aus der Welt gerissen. Gnadenlos hatten die Grauen zugeschlagen.
    Ich stand da wie vom Donner gerührt. Das Kreuz war wieder normal, ich selbst konnte besser sehen und schaute in die unbeweglichen Gesichter der beiden Männer.
    »Wer seid ihr?« drang es stockend über meine Lippen.
    Für einen Moment lang sah es so aus, als wollten sie mir keine Antwort geben, dann bekam ich doch eine.
    »Die Hüter des Dunklen Grals, John Sinclair…«
    Worte, die mich wie Schläge unter der Gürtellinie trafen. Ich kam jedoch nicht dazu, noch länger nachzudenken, denn die Männer drehten sich um, wandten mir den Rücken zu und gingen.
    Zwei Sekunden zögerte ich. Dann rannte ich hinter ihnen her, warf mich durch die Tür, schaute in den Gang – und sah nichts.
    Die beiden waren verschwunden!
    Perplex blieb ich stehen, wischte über meine Augen, zwinkerte und traute mir selbst nicht, aber das Bild blieb. Ich sah keinen der beiden Grauen mehr.
    Mit dem Gang eines Betrunkenen ging ich wieder in das Zimmer zurück, wo der am Boden liegende Staub das letzte Andenken an den weiblichen Vampir war. Er bewies mir, daß ich nicht geträumt hatte. Auch der offene Sarg erinnerte mich wieder daran.
    Als ich durch den Staub schritt, hinterließen meine Füße deutliche Spuren. Auf der Bettkante ließ ich mich nieder und schüttelte nur den Kopf. Mein Gott, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich dachte an die beiden Männer, und sie hatten mir zum Schluß trotz allem erklärt, wer sie waren.
    Die Hüter des Dunklen Grals!
    Der Dunkle Gral. Was er genau war, das wußte ich nicht. Aber ich hörte nicht zum erstenmal davon. Als ich gegen Urak, den Angst-Dämon, kämpfte, war ich auf diesen Begriff gestoßen. [4]
    Schon damals hatte ich damit nichts anfangen können, und auch jetzt zermaterte ich mir vergeblich den Kopf.
    Was steckte hinter dem Begriff Dunkler Gral? Er war in mein Leben getreten und hatte ein immens großes Rätsel hinterlassen.
    Hatte er mit Atlantis zu tun oder mit einer anderen dunklen Epoche aus der Vergangenheit der Erde?
    Ich wußte es nicht.
    Leider konnte ich mir nicht die Zeit nehmen, Nachforschungen anzustellen, aber daß ich damals in der Straße der Angst keinem Trugschluß erlegen war, hatte ich heute bewiesen bekommen.
    Die Hüter des Dunklen Grals!
    Zwei Gestalten waren es. Sie besaßen ein menschliches Aussehen, trotzdem konnte und wollte ich es nicht glauben, hier Menschen gesehen zu haben.
    Aber was waren sie dann?
    Vielleicht Wesen aus einer fernen Vergangenheit? So konnte es sein. Ich dachte an all die Geschichten, die man sich über die fremden Götter erzählte, die irgendwann einmal in grauer Vorzeit die Erde besucht hatten. Waren die Hüter des Dunklen Grals mit ihnen identisch?
    Ich wollte mir darüber nicht den Kopf zerbrechen, denn bisher wußte ich relativ wenig. Doch ich war sicher, daß ich die beiden nicht zum letztenmal gesehen hatte. Irgendwie mußten sie in diesem Fall mit

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