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0240 - Vampir-Kosmetik

0240 - Vampir-Kosmetik

Titel: 0240 - Vampir-Kosmetik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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umklammerten.
    Plötzlich konnte sie nicht mehr atmen. Die Luft wurde ihr knapp.
    »Antworte!« forderte die Benson.
    Da ballte Sheila die Hände. »Nein!« schrie sie den drei Weibern ins Gesicht. »Ich will leben, verdammt noch mal, ich will leben! Hörst du nicht? Hast du nicht verstanden!«
    Die Handbewegung der Benson konnte man als verächtlich bezeichnen. Ihr Lächeln war kalt, zynisch und grausam. »Ich überlasse sie euch. Und ich überlasse es euch auch, wie ihr sie umbringt. Macht mit ihr, was ihr wollt. Nur eins will ich sehen und haben –Blut!«
    Harriet Pierce und Linda Long nickten. Sie gingen ein wenig auseinander, so daß sie Sheila in die Mitte nehmen konnten…
    ***
    Es tat dem Reporter Bill Conolly gut, mal wieder altbekannte Luft zu riechen.
    Fleet Street. Das war etwas Besonderes. Da leuchteten die Augen eines Reporters auf, wenn er das hörte. Fleet Street, das bedeutete, in einer engen Straße den Duft einer großen weiten Welt zu schnuppern, vermischt mit Druckerschwärze, dem Geruch von Papier und auch englischem Bier sowie dem Qualm zahlreicher Zigaretten.
    Die Fleet Street hatte ihr Flair. Und dieses Flair besaßen auch die kleinen Lokale und Pubs, die rund um die Uhr geöffnet hatten, damit jeder zu jeder Zeit seinen Durst oder kleinen Hunger schnell stillen konnte.
    Bill Conolly hatte alte Kumpel aus vergangenen Tagen getroffen.
    Mit einem großen Hallo wurde er begrüßt, und er bestellte auch sofort eine Runde, sich selbst allerdings wollte er nicht mehr als ein Bier gönnen, er mußte schließlich Auto fahren.
    Der Reporter fühlte sich in dem verräucherten Laden schon nach wenigen Minuten wieder sauwohl. Hier konnte man sich noch wirklich unterhalten, die Themen gingen nie aus, und auf einer großen Bildschirmwand erschienen in halbstündigem Abstand die neuesten Nachrichten aus aller Welt. An den Wänden hingen Zeitungsausschnitte, und der Wirt war selbst ein ehemaliger Pressemann, der den Laden in- und auswendig kannte.
    Natürlich wurde Bill gefragt, wie er sich als »reicher« Mann so fühlte. Der Reporter winkte ab. »Ich bin so reich, daß ich noch als freier Mitarbeiter für verschiedene Zeitschriften mein Geld verdiene.«
    »Hält deine Frau dich so kurz?«
    »Das nicht, aber wir versuchen, normal zu leben.«
    Hin und wieder wurden Gesprächspartner abgerufen, weil sie in die Redaktionen mußten. Der Wirt hatte drei Telefone aufstellen lassen, damit die einzelnen Gäste schnell erreichbar waren.
    Die Zeit verging wie im Flug. Als Bill auf die Uhr schaute, da mußte er sich schon beeilen.
    »Verdammt, ich muß weg«, sagte er und winkte einem der Kellner, um die Rechnung zu begleichen.
    Die anderen beschwerten sich. »Der Tag hat doch erst begonnen.«
    »Das ist nicht mehr so wie früher, Freunde. Ich habe auch einen Sohn, der auf seinen Vater wartet.«
    »Na denn…«
    Bill erhob sich, nickte den alten Freunden und Bekannten noch einmal zu und verließ das Lokal.
    Draußen schüttelte er den Kopf. Seine Augen brannten vom vielen Rauch. In der Kneipe hätte man die Luft wirklich schneiden können, so dicht war sie geworden.
    Den Porsche hatte er auf einem kleinen Parkplatz abgestellt. Er kannte ihn noch aus früherer Zeit. Im Laufschritt lief Bill Conolly zu seiner flachen Flunder.
    Noch schneller schien ihm die Uhr zu laufen. Wenn er auf den dichten Verkehr in der Fleet Street schaute, wurde ihm ganz anders.
    Eigentlich sah es überall in London so aus. Er rechnete jetzt schon mit einer Verspätung. Sheila würde ganz schön sauer sein. Was nutzte es? Als Mann brauchte man mal hin und wieder ein Gespräch unter Männern.
    Bill hatte richtig getippt. Ein paarmal blieb er im dichten Verkehr stecken. Da nutzte auch kein Trommeln auf dem Lenkradring, er kam einfach nicht weiter.
    Ein paarmal überholte er ziemlich waghalsig und nutzte dabei die Beschleunigung seines Wagens aus. Trotz allem erreichte er eine Viertelstunde später als abgemacht sein Ziel.
    Bill fuhr langsamer. Der Salon hatte schon geschlossen. Nur die Reklame brannte noch.
    Allerdings wunderte sich der Reporter, daß er keine Spur von seiner Frau entdeckte. Er hatte erwartet, Sheila vor dem Laden zu finden. Nicht eine Haarspitze sah er von ihr.
    Er schüttelte den Kopf, suchte eine Lücke, und stellte den Porsche schließlich halb auf den Gehsteig, wobei die Schnauze auf eine Hauswand hinwies.
    Dann stieg er aus.
    Es konnte natürlich sein, daß es Sheila erstens zu kühl und zweitens zu langweilig geworden war,

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