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0246 - Fähre aus dem Jenseits

0246 - Fähre aus dem Jenseits

Titel: 0246 - Fähre aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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»Dieses komische Schmuckstück aus Silber für dich! Dieses Schmuckstück von einem Mädchenkörper aber für mich!« Wie ein tödlicher Schatten erschien seine hochgewachsene, breitschultrige Gestalt hinter dem älteren Mann. Verwahrloste Kleidung und ein ungepflegter Haarschopf ließen Ekel in Regina Stubbe aufkommen. Obwohl sie den Hinzugekommenen nur undeutlich erkennen konnte, wußte sie doch, daß sie solche Typen von Grund auf verabscheute.
    Das Mädchen benötigte keine Erklärung, was dieser Kerl von ihr wollte.
    Gedankenschnell zog Regina die Knie an. Und trat zu.
    Die sich auf sie stürzende Männergestalt wurde unter die Gürtellinie getroffen. Aufbrüllend wie ein Stier ging er zu Boden.
    »Das Amulett! Ich will das Amulett!« war der Alte wieder heran. »Mit dem Amulett kann ich eine Legion Teufel herbei befehlen, die diesen Strolch zurückhalten!«
    »Da wird hier nur der Teufel mit Beelzebub ausgetrieben!« dachte Regina Stubbe, als der Mann sich über sie warf. Stinkender, nach Tabak und billigem Fusel riechender Atem schlug ihr entgegen und raubte ihr fast die Besinnung. Sie spürte, wie die Hände über ihren Körper glitten. Aber sie tasteten nach der Kette, die das Amulett tim ihren Hals hielt. Regina spürte, wie ihr die Kette über den Kopf gezogen wurde.
    Und dann stieß der Alte einen heiseren Schrei aus.
    Unfaßliches geschah. Das Amulett haftete wie angeschmiedet an Regina Stubbes Körper. Die Kräfte der entarteten Sonne wehrten sich dagegen, von einem Scharlatan und Pseudo-Hexenmeister geraubt zu werden.
    Wie besessen zerrte der Alte an der Kette. Doch das Metall gab nicht nach. Der Alte stieß einen Fluch aus, der Regina Stubbe erröten ließ. Vor solchen häßlichen Worten hatte sie eine Abscheu.
    Ubergangslos wurde das Gewicht von Regina Stubbes Körper gerissen. Der Alte fühlte sich unsanft emporgezerrt.
    »Du Schwein! Du willst unsere Abmachung brechen!« keuchte der Mann mit dem ungepflegten Äußeren. »Du willst das Mädchen für dich haben. Dabei hatten wir abgesprochen, daß ich sie zuerst haben darf!«
    Ein Faustschlag warf den immer noch wie wild nach dem Amulett grabschenden Alten zurück. Aufheulend landete er in einer Ecke des Wagens.
    »Wenn ich mit ihr fertig bin, dann kannst du dir das Ding nehmen!« erklärte der Sieger.
    »Bitte… bitte… helfen Sie mir!« flehte Regina Stubbe, als sie das begehrliche Leuchten in den Augen des Mannes sah, der sich ihr nun näherte. Aber der Alte wagte keine Bewegung mehr.
    »Mach solche Faxen nicht noch einmal, Mädchen!« hörte Regina die drohende Stimme. »Könnte sein, daß ich mich sonst vergesse. Nimm es, wie es ist. Vielleicht gefällt es dir sogar… !«
    Das andere, was er noch sagte, hörte Regina Stubbe an ihren Ohren vorbeifließen. Verzweifelt versuchte sie, den sie ergreifenden Händen zu entgehen. Nur beiläufig merkte sie, wie ihre Kleidung in Fetzen ging, als der Mann daran ging, sie zu entkleiden.
    »Nicht… nicht… !« stöhnte sie.
    »Gleich ist es soweit, hübsches Mädchen! Gleich… !« hechelte die Stimme des Mannes, der Reginä Gewalt antun wollte.
    Verzweifelt schloß das Mädchen die Augen.
    Als ein irrer Schrei ertönte, riß sie diese wieder auf. Wie ein umstürzender Mehlsack fiel das volle Gewicht des Mannes auf sie, um im nächsten Augenblick von ihrem Körper abzurollen.
    Wieder starrte Regina Stubbe in tote Augen. Die Geister-Piraten waren bis zu den Fahrzeugdecks vorgedrungen.
    Ein Hieb mit dem Enterbeil in der Hand eines Toten hatte Regina Stubbe vor der Schande bewahrt.
    Dafür grinste jetzt der Tod.
    Ein zweiter Pirat näherte sich dem alten Mann.
    »Ich bin dein Herr und Gebieter!« kreischte dieser. »Ich befehle dir, daß du im Namen Luzifers verschwindest… !«
    Ungerührt kam der Geisterpirat näher. Seelenlose Augen bohrten sich tief in’s Innere des selbsternannten Geisterbeschwörers.
    » Tetragrammaton ! Tetragrammaton !« brüllte dieser jetzt ein uraltes Zauberwort. »Im Namen des großen Adonay befehle ich… im Namen von Elohim und… !«
    Aber der Untote, dem höllische Kräfte Leben eingehaucht hatten, ließ sich nichts befehlen. Die bleiche Totenhand hoch erhoben drang er auf den Mann ein, der sich anmaßte, mit dem Amulett Zamorras die Weltherrschaft erringen zu wollen.
    Eine improvisierte Beschwörung endete in einem Todesschrei.
    Ein altes Sprichwort ging so in Erfüllung, das da lautet: Wer sich der Schwarzmagie ergibt, den hat der Teufel schon in seinen

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