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0246 - Im Räderwerk der Unterwelt

0246 - Im Räderwerk der Unterwelt

Titel: 0246 - Im Räderwerk der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Räderwerk der Unterwelt
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schon viermal gemacht hätte!«, stöhnte der Waffenoffizier. »Viermal habe ich die Bescherung nachgezählt! Es wird nicht anders Roger: Zweiundzwanzig Handgranaten fehlen!«
    Der Captain wandte sich zu mir. Er sah in diesem Augenblick gar nicht mehr so überzeugt aus, wie er es die ganze Zeit zur Schau getragen hatte. Aber noch, bevor er das Wort an mich richten konnte, ging die Tür auf und ein höherer Offizier trat über die Schwelle. Ich verstehe zu wenig von den Rangabzeichen, als dass ich seinen Rang genau hätte bestimmen können. Jedenfalls war er mehr als ein Captain.
    »Guten Morgen, meine Herren«, sagte er leutselig. »Was ist denn hier los, Captain? Ich kam zufällig vorbei und sah durchs Fenster diese kleine Versammlung hier. Oh, guten Morgen, Sheriff. Ich hoffe, Sie sind nicht hier, weil es mit meinen Jungs Unannehmlichkeiten gegeben hat? Würden Sie so freundlich sein, mich mit den Herren bekannt zu machen?«
    Er meinte uns. Der Sheriff stellte uns vor. Er sagte auch, dass wir G-men seien. Der Offizier verbeugte sich tief und sagte: »Ich bin Colonel Hickson. Bitte, meine Herren, behalten Sie doch Platz! Captain, um was geht es hier?«
    »Das dürfte der Captain selbst nicht genau wissen«, sagte ich schnell. »Wir haben ihm bisher nur eine Reihe von Fragen vorgelegt. Wir sind damit beauftragt, uns um den Mordfall Rubbers zu kümmern.«
    »Mordfall?«, wiederholte Hickson gedehnt. »Ich bekam heute Nachmittag telefonisch Bescheid, dass der arme Rubbers in New York gestorben sei. Von einem Mord wurde mir nichts gesagt.«
    »Es ist aber so«, sagte ich ernst. »Rubbers wurde ermordet. Vergiftet, um genau zu sein. Und zwar merkwürdigerweise von einem Mann, der sich unter der merkwürdigen Bezeichnung ›der Kamerad‹ melden ließ.«
    »Der Kamerad?«, murmelte Hickson. »Es ist ja nicht zu fassen. Rubbers ermordet! Nachdem es hier schon diese mysteriöse Geschichte mit diesem Steven gegeben hat! Wirklich, ich muss schon sagen, ich bin fassungslos.«
    Hickson nahm ebenfalls Platz. Dabei sagte er: »Ich brauche wohl nicht zu betonen, dass Sie hier alle Unterstützung erfahren werden, die Sie nur wünschen. Wir alle legen den größten Wert darauf, dass der Mörder unseres Ka… ähm… also der Mörder von Lieutenant Rubbers gefasst und der Gerechtigkeit überantwortet wird.«
    Er hatte natürlich sagen wollen ›unseres Kameraden Rubbers‹. Aber dann musste ihm eingefallen sein, dass dies ja genau die Formulierung des Mörders gewesen war, und da mochte ihn eine erklärliche Scheu überkommen sein, dieses Wort zu verwenden.
    »Sind alle Ihre Fragen zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet worden?«, fuhr Hickson fort. »Sonst will ich Sie nicht aufhalten. Der Sheriff sagte ja, dass Sie aus New York gekommen sind. Da haben Sie noch eine weite Heimreise vor sich. Sicher benutzen Sie ein Flugzeug?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Mit der Heimreise hat es Zeit. Wir bleiben vorläufig hier in Wendover«, erwiderte ich. »Wir sind allerdings noch gar nicht dazu gekommen, mit dem Sheriff zu klären, wo wir bleiben können. Das…«
    »Aber ich bitte Sie!«, rief Hicksön lebhaft. »Das ist doch gar kein Problem! In Wendover dürfte es schwierig für Sie sein, da es dort kein Hotel gibt. Bei uns sind genug Betten frei. Sie können eines der freien Zimmer für Offiziere haben. Es ist für zwei Personen eingerichtet. Würde Ihnen das Zusagen?«
    »Großartig«, sagte ich und gab ihm die Hand. »Vielen Dank!«
    Als ich ihm die Hand schüttelte, spürte ich einen harten Druck gegen meine Finger. Ich ließ los und sah seine Finger an.
    Sogar Hickson hing dieser kitschigen Mode an. Auch an seiner Hand blitzte ein silberner Totenkopfring…
    Aber damals dachte ich mir noch nichts dabei. Schließlich rennen viele Tausende auf der Welt mit so einem Ring herum. Vielleicht sogar Millionen. Immerhin hätte uns damals etwas anderes auffallen müssen. Etwas, das eigentlich auf der Hand lag…
    ***
    Das Zimmer war hell und freundlich eingerichtet. Da wir mit unserem Wagen heiausgekommen waren, hatten wir sogar unser Gepäck bei uns. Den Wagen überließen wir dem Sheriff, denn er konnte ja nicht zu Fuß zurückgehen. Er versprach uns, dass er uns am nächsten Morgen gegen neun mit dem Wagen abholen wollte.
    »Ich hoffe, dass Sie von hier aus mit allem erdenklichen Erfolg Ihre Nachforschungen betreiben können«, meinte Colonel Hickson, der es sich nicht hatte nehmen lassen, uns selbst zu unserem Zimmer zu führen. »Ich habe

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