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0270 - Geistertanz der Teufelsmönche

0270 - Geistertanz der Teufelsmönche

Titel: 0270 - Geistertanz der Teufelsmönche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Wir könnten uns den Keller gemeinsam ja mal anschauen.«
    Ich ließ mir Zeit mit der Antwort. Dieser Vorschlag war gut, der Keller interessierte mich. Wenn sich allerdings dort etwas Schlimmes, Grauenvolles verbarg, wollte ich lieber allein gehen und Lisa nicht in Gefahr bringen.
    Das sagte ich ihr auch.
    Sie lachte nur und konterte: »Ohne mich kommen Sie da nicht rein, John. Bedenken Sie, daß meine Mutter Sie hinausgeworfen hat.«
    »Sie wird uns trotzdem sehen.«
    »Irrtum, Mann aus London, das wird sie nicht. Es gibt noch einen zweiten Zugang.«
    »Respekt, Respekt, Lisa. Du bist wirklich nicht so ohne«, erwiderte ich.
    »Ja, ich habe den Durchblick. Sollen wir gehen?« Sie traf Anstalten, aufzustehen.
    »Und wo befindet sich der Eingang?«
    Lisa blieb geduckt stehen. »Nur ein paar Schritte von hier entfernt«, erklärte sie.
    »Okay, dann gehen wir.«
    »Aber leise.« Lisa legte einen Finger auf ihre Lippen.
    Ich nickte.
    Das Mädchen schlich vor mir her. Wir hielten uns eng an der Hauswand, wobei ich mir tatsächlich in diesen Augenblicken wie ein Dieb vorkam. Die einfache Holztür hatte ich beim Herkommen übersehen, da sie in die Hauswand integriert worden war. Erst als Lisa vor ihr stehenblieb, fiel sie mir auf. Das Mädchen griff in die rechte Tasche ihrer Jeans und holte einen flachen Schlüssel hervor.
    »Den habe ich mir eingesteckt.« Dabei grinste sie verschmitzt.
    Von ihrer Mutter hörten wir nichts. Lisa steckte den Schlüssel in das Türschloß und öffnete.
    Die Tür knarrte ein wenig, als sie aufgezogen wurde. Das Geräusch vernahmen nur wir.
    Lisa ging vor. Auf der Schwelle drehte sie sich halb und gab mir mit der Hand ein Zeichen, mich zu ducken.
    Das tat ich auch.
    Ich mußte meinen Körper tiefer beugen als das Mädchen. Wir tauchten in ein Dunkel ein und sahen vor uns eine schmale Wendeltreppe, die in die Tiefe führte.
    So enge Treppen hatte ich bisher nur in Holland erlebt. Die Stufen besaßen nicht einmal die Breite zweier nebeneinanderstehenden Füße. Da ich die Tür wieder zugezogen hatte und Lisa auch kein Licht machte, nahm ich die Taschenlampe. Ihr feiner Strahl zerschnitt die Finsternis, ich erkannte ein Geländer aus Holz und hielt mich daran fest. Zum Keller hin wurde die Treppe noch enger.
    »Hier bin ich auch lange nicht mehr hergegangen«, flüsterte Lisa vor mir.
    »Wo landen wir denn?«
    Das Mädchen blieb stehen. »Hinter den Weinfässern.«
    Lisa hatte recht. Durch einen Spalt im Mauerwerk mußten wir uns quetschen und standen schließlich in einer stockdunklen Nische. Ich hatte die Lampe ausgeschaltet und fühlte Lisas Hand, die über meinen Arm tastete.
    »Bleiben Sie hier, John. Ich gehe vor und mache Licht.«
    »Ist das nicht zu gefährlich? Man wird uns sehen können.«
    »Unsinn.« Sie lachte leise. »Meine Mutter glaubt mich am Strand und sie sind längst auf dem Weg nach Hause.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher.«
    Lisa ließ sich nicht beirren, löste sich von mir und verschwand im Dunkel des Kellers. Es roch feucht. Ein wenig nach Schimmel und alten Mauern. Auch Weingeruch nahm ich wahr. Vielleicht war mal eine Flasche zerbrochen.
    Wenig später wurde es hell. Ich sah Lisa neben dem Schalter stehen und durchforschte auch meine unmittelbare Umgebung.
    Dieser Keller enthielt in der Tat ein großes Weinlager. Die Flaschen steckten in Tonröhren, welche wiederum in die Wand hineinstachen. Dort lagerte der Wein am besten. Aber wo befand sich die andere Tür, die normalerweise verschlossen war.
    Lisa deutete in die Richtung. Jetzt sah ich sie auch. Sie lag diagonal zu der nach oben führenden Steintreppe.
    »Und die ist immer verschlossen?« fragte ich leise.
    Das Mädchen nickte.
    »Dann wollen wir mal«, sagte ich, wobei ich vorging, an der Tür stehenblieb und mir das Schloß anschaute.
    Ich hatte Hoffnung, es mit meinem Spezialwerkzeug aufzubekommen. Das sagte ich Lisa und fügte hinzu:
    »Was wir hier machen, ist eigentlich Einbruch!«
    »Wieso? Ich erlaube es Ihnen doch.«
    Ich mußte lächeln. »Das stimmt.« Nach einigen angespannten Minuten hatte ich es geschafft, mit dem Dietrich die Tür zu öffnen. Das leise Klicken verriet mir den Erfolg.
    »Jetzt – können wir mal schauen!« hauchte Lisa und wollte vorgehen. Ich hielt sie an der Schulter zurück.
    »Nein, erst nach mir«, sagte ich.
    »Rechnen Sie…«
    »Pssst!« machte ich und ging vor. Nur meine Schritte waren in der Stille zu hören. Es knirschte, wenn ich weiterging und mich in einen

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