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0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu

Titel: 0272 - Um null Uhr schnappt die Falle zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um null Uhr schnappt die Falle zu
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Dinger.«
    Wie eine Katze fuhr Further zu ihm herum.
    »Ich habe sie nicht«, zischte er. »Aber woher weiß ich, dass du sie nicht hast? Oder Thrill?«
    »Ich habe sie nicht«, wiederholte Shoeman.
    Der schwere, schmuddelige Hank Thrill stieß den Stuhl vom Tisch ab, legte die Hände auf die Tischplatte und stand auf. Irgendwie erinnerte der Anblick an einen Elefanten, der sich von seinem Lager aufrichtet.
    »Besser«, grunzte er, »ich sorge für mich selbst.«
    Ohne irgendeinen von uns anzusehen, wuchtete er zur Tür und verließ den Raum.
    Further behielt Shoeman im Blick. Er duckte sich, und es sah aus, als wolle er jeden Augenblick aufspringen.
    »Wolltest du uns reinlegen, Pat?«
    »Scher dich schnell raus, sehr schnell, oder ich kill dich im Beisein der G-men!«
    Neben mir murmelte Phil: »Das wird er sich bei allem Temperament überlegen.«
    Shoeman stand auf. Er war sehr groß, aber mager wie eine Zaunlatte.
    »Du bist dämlich, Fred«, sagte er mit eisiger Verachtung in der Stimme. »Einen größeren Gefallen, als hier einen Streit vom Zaun zu brechen, könntest du den G-men nicht tun. Meinetwegen, wie du willst. Mit einem grünen Jungen von deiner Sorte werde ich immer noch fertig. Ebenso wie mit einem Trampeltier von Hanks Format.«
    Further schnellte von seinem Sitz hoch.
    Er stürzte sich nicht auf den anderen, sondern begnügte sich damit, ihn mit einer Flut unwiederholbarer Schimpfworte zu überschütten.
    Shoeman beachtete ihn nicht. Er ging auf die Tür zu, blieb aber neben meinem Stuhl stehen.
    »Wahrscheinlich bist du jetzt sehr stolz auf dich, G-man«, sagte er, »aber verlass dich darauf: Mich wirst du nicht erwischen.«
    »Mag sein, Shoeman«, antwortete ich, »aber vergiss nicht, nach zwei Seiten aufzupassen! Wenn wir dich nicht erwischen, erwischt dich vielleicht der Mann, der noch über 29 Kisten voller Handgranaten verfügt, falls du nicht selbst dieser Mann bist.«
    »Ihr blufft«, knurrte der Gangster. »Und die anderen sind Idioten, die sich bluffen lassen.«
    Er ging hinaus. Phil sah ihm nach, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, dann wandte er sich an mich: »Ich denke, wir kamen her, um ein paar Informationen zu erhalten, jetzt sieht es so aus, als hätten wir eine Gangstervereinigung gesprengt, bevor der Gründungsakt gefeiert werden konnte.«
    ***
    Zwei Tage später gab es eine wilde Straßenschlacht in der E. 219th Street im Bezirk Williamsbridge, in Chic-Chic -Rods ehemaligem Herrschaftsbereich. Soweit sich die Ereignisse später rekonstruieren ließen, drang eine Gruppe von Halbstarken, die alle mehr oder weniger aus dem Kingbridge-Viertel stammten, in die 219th Street ein. Sie randalierten, belästigten die Passanten, warfen zwei Lieferwagen um und zerschlugen die Schaufensterscheiben von einem halben Dutzend Geschäften.
    Wahrscheinlich wären die Jugendlichen längst wieder verschwunden gewesen, bevor die Polizei eingreifen konnte, denn solche Aktionen waren gut organisiert und verfolgten einen bestimmten Zweck. In diesem Fall klappte die Sache nicht. Ein halbes Dutzend Männer griff ein, Männer, die bis zu dem Auftauchen der Halbstarken an den Ecken herumgelungert oder in irgendeiner Kneipe gesessen hatten.
    Die Halbstarken waren in der Überzahl, aber die Männer, breitschultrige kalte Burschen, kämpften mit größerer Routine, und sie waren mit dem richtigen Handwerkszeug für ihre Arbeit versehen: mit Eichenknütteln, Baseball-Schlägern. Außerdem erhielten sie rasch Verstärkung.
    Die Burschen aus Kingsbridge setzten sich verbissen zur Wehr. Gewisse Teile der 219th Street verwandelten sich im Handumdrehen in einen Hexenkessel.
    Zufällig hielten Phil und ich uns beim 214. Revier auf, das für die 219th 40 zuständig ist, als die Meldung von der Schlägerei dort einlief. Wir waren gekommen, um uns über die Verhältnisse in Williamsbridge nach Murphys Tod zu informieren, aber da wir nun einmal zugegen waren, sprangen wir zu dem Lieutenant des Reviers in den Wagen und zischten mit ihm und noch drei Fahrzeugen zur 219th Street.
    Unser Auftauchen beendete die Sache ebenso plötzlich, wie sie begonnen hatte. Pfiffe schrillten. Die Männer, die die Aktion der Halbstarken gestoppt hatten, warfen ihre Baseballschläger und Eichenknüppel weg und verschwanden so geschickt in Hauseingängen und Hintertüren, dass es den Cops, die sich in das Gewühl stürzten, nicht gelang, auch nur einen zu fassen. Anders erging es den Halbstarken aus Kingsbridge. Sie machten den

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