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0279 - Der Zauberer von Venedig

0279 - Der Zauberer von Venedig

Titel: 0279 - Der Zauberer von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Hirn!« versprach Sandra Jamis grimmig.
    Doch im nächsten Moment hatte Carsten Möbius die Vorstellung beendet. Die Zeit mußte genutzt werden. Noch während sich Aurelian die Lachtränen aus dem Gesicht wischte, erklärte ihm der Millionenerbe mit der Präzision eines Computers Sinn und Funktion der Transfunk-Einrichtung.
    »Väterchen hat sein Einverständnis gegeben, daß das gesamte Zamorra-Team mit an unseren Geheimsender angeschlossen werden soll, sofern keine telepathischen Verbindungen bestehen!« erklärte Möbius. »Mein alter Herr weiß inzwischen um die Macht des Teufels. Und wir haben uns vorgenommen, die Macht unseres Konzerns auch dahingehend zu nutzen, dem Treiben der teuflischen Mächte Einhalt zu gebieten. Mit dem Sender in dieser Uhr kannst du jederzeit Zamorra rufen - und er dich selbstverständlich auch.«
    »Nimm den ungenannten Dank vieler Menschen, die du dadurch zu retten hilfst, Carsten Möbius«, sagte Pater Aurelian mit Wärme in der Stimme. »Gib mir die Hand. Obwohl wir uns erst seit einigen Stunden kennen, ich habe dich als guten Menschen erkannt. Du sollst zu dem Kreis gehören, die ich Freund nenne!«
    »Ich danke dir, Aurelian!« sagte Carsten Möbius schlicht. »Auch ich nenne dich Freund!« Professor Zamorra strahlte. Immer näher rückte die Phalanx im Kampf gegen das Böse. Dieses Bollwerk gegen die Macht Satans war nicht so einfach hinwegzufegen.
    »Los jetzt!« kommandierte Tina Berner. »Bestimmt hat Amun-Re schon von der Niederlage seiner Geschöpfe gegen Zamorra erfahren. Wer weiß, wie er den Schlag hinnimmt. Je eher wir ihn erwischen, desto besser!«
    »Meldung alle halbe Stunde über Transfunk!« ordnete Professor Zamorra an. »Wenn Gefahr auftaucht, gebt wenigstens Peilzeichen. Wir anderen versuchen dann, so schnell wie möglich zu kommen!«
    Kurzes Kopfnicken, dann verließen sie das Lokal und trennten sich.
    Carsten Möbius brauchte nicht lange zu gehen, bis er an einen der Kanäle kam. Unterhalb einer der für Venedig charakteristischen Stufenbrücken wiegte sich der schwarze Körper einer Gondel. Der Gondoliere mit dem rotgeringelten Hemd und dem üblichen Strohhut döste im Schatten einer Mauer. Kurz äugte er unter seinem Hut hervor und taxierte Carsten Möbius ab. Dann schloß er wieder die Augen. So schäbig kleidete sich kein Mensch, der es sich leisten konnte, mit der Gondel zu fahren. Irgendein Herumtreiber auf dem Weg nach Süden.
    »Sind Sie der Kapitän?« wurde er mit fast schüchterner Stimme angesprochen.
    »Ich bin der Gondoliere!« knarrte es unter dem Hut. »Es gibt keinen in Venezia, der seine Gondel besser durch die Rios der Lagune treibt als Giovanni Menozza!«
    »Ich möchte einmal Gondel fahren!« sagte Carsten Möbius, ohne den Tonfall zu wechseln. Der Venezianer behandelte ihn von oben herab. Das mochte der Junge, der einst einen Riesenkonzern regieren würde, überhaupt nicht. Sollte der Knabe eine Überraschung erleben. Insgeheim schob er in der Tasche seiner ausgewaschenen und abgewetzten Jeans schon einige größere Geldscheine zusammen, mit denen er sich Luft zufächeln wollte, wenn er den unfreundlichen Gondoliere verließ.
    »Wenn du für mich arbeiten willst, kannst du sogar umsonst mit der Gondel fahren«, erklärte Giovanni Menozza mit einem instinktiven Einfall. Er hatte vor, Kraft für die Schwerarbeit am Abend pumpen zu wollen, wenn es darum ging, die schweren Körbe mit dem Schlamm zu transportieren. Dieses heruntergekommene Subjekt würde für ihn den Packesel machen, wenn er erst einmal an Bord der Gondel war.
    »Arbeiten… Was soll ich denn arbeiten?« fragte Carsten Möbius erstaunt. »Arbeit ist gesundheitsschädlich!« Den letzten Satz sagte er in seiner Muttersprache, denn so weit gingen seine Italienisch-Kenntnisse nicht.
    »Ich habe eine Fracht nach Einbruch der Dunkelheit!« sagte Giovanni. »Nichts Wichtiges oder Wertvolles. Schlamm! Einfacher Schlamm aus der Lagune von Venedig!«
    Im Oberstübchen von Carsten Möbius klingelten alle Alarmglocken…
    ***
    »Sie müßten längst zurück sein!« murmelte Amun-Re vor sich hin. »Wer weiß, warum sie so lange säumen. Vier kamen zurück. Doch die Hauptmacht, die ich gegen das Arsenal gesandt habe, bleibt aus!«
    Wie ein gereizter Tiger rannte Amun-Re in seinem Refugium auf und ab. Es war ein Test gewesen, wie die Monster im Einsatz funktionierten. Und nun mußte er eine Verlustquote von mehr als neunzig Prozent hinnehmen.
    Von den Ungeheuern, die auf seinen Befehl alles

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