Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
028 - Zimmer 13

028 - Zimmer 13

Titel: 028 - Zimmer 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
es.«
    »Das ist nicht wahr!«
    »Er weiß es, du brauchst gar nicht auf ihn zu zählen. Er gehört zu uns, und wir pfeifen nie.«
    »Das kann nicht wahr sein. Er weiß nichts, sonst würde er ... Wenn er wüßte ... Es ist ganz sinnlos, so etwas auch nur anzunehmen.«
    Sie sprach so gefaßt und überzeugt, daß sich Jeff Legge unbehaglich zu fühlen begann. Nicht so sehr Jonnys drohende Rache, sondern ihre erstaunliche Gelassenheit brachte ihn aus der Fassung. Unwillkürlich sah er sich um, als erwartete er, Jonny Gray könnte in der nächsten Sekunde eintreten. Als ihm die Sinnlosigkeit seiner Reaktion aufging, lachte er nervös auf.
    »Du kannst jetzt zweierlei tun - entweder Peter anrufen oder aber gute Miene zum bösen Spiel machen.«
    »Ich will Vater anrufen.« Sie sprang auf, doch bevor sie das Telefon erreichte, packte er ihren Arm und riß sie zurück.
    »Du wirst gar nichts tun! Es gibt hier keine Wahl. Du bist Mrs. Floyd, du bist mein, Liebling! Mein gesetzliches Eigentum. Verstehst du das?«
    Er riß sie an sich. Voll Abscheu, mit der Kraft der Verzweiflung wand sie sich los, stürzte zur Tür, riß sie auf und - prallte einen Schritt zurück.
    Auf der Schwelle stand eine große, starke Frau mit rotem Haar und einem breiten, gutmütigen Gesicht, offensichtlich ein Zimmermädchen.
    »Was machen Sie da?« fragte Jeff wütend. »Scheren Sie sich zum Teufel!«
    »Wie sprechen Sie zu mir, mit Verlaub? Ich kann Fluchen nicht ausstehen. Außerdem habe ich diese Zimmer zu besorgen.«
    Ihrer Sprache nach zu schließen, stammte sie aus Wales.
    Marney benützte die Gelegenheit, um zu entrinnen. Sie stürzte ins Nebenzimmer, schlug die Tür zu und schloß sie ab.
    Eine Weile stand Jeff in ohnmächtiger Wut da. Dann stieß er mit voller Wucht gegen die Tür, aber sie gab nicht nach. Er griff nach dem Telefonhörer, besann sich aber sogleich. Er wollte keinen Skandal. Am allerwenigsten wünschte er, als Jeffrey Legge erkannt zu werden. Er klopfte an die Tür.
    »Marney, komm heraus, sei vernünftig! Das Ganze war nur ein Scherz. Ich wollte dich bloß auf die Probe stellen ...«
    Sie gab keine Antwort. Ob es, im Schlafzimmer ein Telefon gab? fragte er sich. Würde sie es wagen, ihren Vater anzurufen? Er hörte, wie eine andere, entferntere Tür aufgeschlossen wurde. Das Schlafzimmer hatte auch einen Zugang vom Korridor her. Er lief rasch hinaus und sah das dicke Zimmermädchen aus der nächsten Tür kommen. Hinter ihr wurde sofort von innen der Schlüssel umgedreht.
    »Ich werde Sie bei der Direktion anzeigen!«
    Jeff hätte das Frauenzimmer auf der Stelle ermorden können. Aber seine Wut machte auf die gemütliche Waliserin keinen Eindruck.
    »Ich habe, mit Verlaub, von allen meinen Herrschaften gute Zeugnisse. Ich habe in den Schlafzimmern zu tun. Sie werden mir keine Schimpfworte sagen, sonst bring' ich Sie, mit Verlaub, vors Gericht!«
    Jeff wartete im Korridor, bis die Frau verschwunden war, und ging dann vor der Schlafzimmertür auf und ab. Nach einer Weile kam ein Zimmerkellner vorbei, den er in liebenswürdigstem Ton ansprach.
    »Bitte, haben Sie die Freundlichkeit, ins Büro zu gehen und den Geschäftsführer zu fragen, ob ich ein zweites Paar Schlüssel für meine Zimmer bekommen kann. Meine Frau möchte ihre eigenen Schlüssel haben.«
    Er ließ einen großen Schein in die Hand des Kellners gleiten. Überwältigt sagte der Mann:
    »Gewiß, Sir. Ich denke, daß es sich einrichten läßt.«
    »Und vielleicht können Sie mir solange Ihren Hauptschlüssel borgen«, schlug Jeff in beiläufigem Ton vor.
    »Ich habe keinen, Sir. Nur die Direktion hat einen. Aber ich denke, ich kann Ihnen verschaffen, was Sie brauchen.«
    Nach einigen Minuten kam er mit vielen Entschuldigungen zurück und versicherte, es gäbe keine anderen Schlüssel. Als der Kellner gegangen war, schloß Jeff hinter ihm die Salontür ab und begab sich vor die Schlafzimmertür.
    »Marney!« rief er. »Willst du jetzt vernünftig sein?«
    Diesmal bekam er eine Antwort.
    »Ich denke, ich bin sehr vernünftig«, rief sie zurück.
    »Komm heraus und sprich mit mir.«
    »Danke, ich bleibe lieber hier.« Eine Pause entstand.
    »Wenn du zu deinem Vater gehst, komme ich nach und bringe ihn um. Du weißt, daß ich zuerst schießen muß, nach dem, was du mir gesagt hast -.« Es blieb still, aber er wußte, daß seine Worte Eindruck auf sie gemacht hatten. »Überleg es dir - laß dir Zeit dazu!«
    »Versprichst du, mich in Ruhe zu lassen?« fragte

Weitere Kostenlose Bücher