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029 - Hexenjäger aus dem Gestern

029 - Hexenjäger aus dem Gestern

Titel: 029 - Hexenjäger aus dem Gestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sehen. Daniels drückte dem Schattenwesen das Kruzifix auf die Brust, um es niederzuhalten, wenn es die Augen wieder aufschlug.
    »Es ist zuviel für mich«, stöhnte Esther Morgan kopfschüttelnd.
    »Es übersteigt meine Kräfte, Robert.«
    »Du darfst jetzt nicht schlappmachen, Esther« redete ihr Daniels eindringlich zu. »Ich brauche deine Hilfe! Wir müssen Jeremias erlösen!«
    Sie schleppte sich fort und brachte einen Strick. Ihr Atem ging schwer, ihr Augen schwammen in Tränen. Ihr Jeremias war nun zu einem blutgierigen Ungeheuer geworden, zu einer schattenlosen Bestie, die nur noch Böses und die Vernichtung der Menschen im Sinn hatte.
    Er war für alle Zeiten verloren. Aus einem Menschen, der zum Blutsauger wurde, konnte man keinen Menschen mehr machen.
    Man konnte ihn von seinem unseligen Schattendasein nur noch erlösen. Es war eine grausame Prozedur.
    Als Robert Daniels den Vampir an Händen und Füßen gefesselt hatte, hob er ihn hoch und trug ihn in die Küche. Er legte den Untoten auf den Tisch, an dem er mit seinem Freund oft gesessen, gelacht, gescherzt und getrunken hatte.
    Vorbei war es damit, und schuld daran war Pacar, dieser gottverfluchte Vampir. Aber auch Jeremias Morgan selbst war an diesem furchtbaren Schicksal schuld, denn er hatte sich von seinen Freunden nicht abhalten lassen, die Vampirhöhle zu betreten.
    Das hat er nun davon, dachte Daniels verbittert. Einen lebenden Toten hat Pacar aus ihm gemacht. Herr im Himmel, wann wird sich jemand finden, der diesem blutrünstigen Ungeheuer und seinen Dienern den Garaus macht?
    Der Strick war lang. Daniels konnte den Vampir damit auch noch auf die Tischplatte binden. Schweißüberströmt war sein Gesicht, von den Anstrengungen gezeichnet.
    Er blickte Esther ernst an. »Du weißt, was nun geschehen muß.«
    Die unglückliche Frau biß sich auf die Unterlippe und nickte langsam.
    »Wenn du nicht dabei sein kannst, gehe hinaus.«
    Sie nickte wieder rührte sich aber nicht von der Stelle.
    Verzweifelt betrachtete sie das fahle Gesicht des Untoten. »Ich war mit ihm so glücklich. Er war der beste Mann, den sich eine Frau wünschen kann. Arbeitsam, fleißig, aufrichtig. Warum tut der Herr mir das an, Robert?«
    »Er prüft dich.«
    »Ist es ihm egal, ob ich daran zerbreche?«
    »Nein, Esther, ich glaube nicht, daß ihm das egal ist.« Daniels gab ihr das Kruzifix. »Hier, nimm es und paß auf Jeremias auf. Ich muß kurz in den Schuppen.«
    Er verließ die Küche, drehte sich noch einmal um und warnte sie eindringlich sich vor Jeremias in acht zu nehmen.
    »Er ist gefesselt«, erwiderte sie.
    »Er wird versuchen, dich zu überreden, ihn zu befreien. Das darfst du unter gar keinen Umständen tun. Was immer er sagt, hör nicht zu. Er ist falsch. Er ist eine Bestie. Er ist kein Mensch mehr. Wenn er freikommt, bringt er dich um!«
    »Ich lasse ihn nicht frei.«
    Daniels verließ das Haus. Im Schuppen nahm er eine Axt in die Hand, nahm einen Eichenholzklotz auf und begab sich damit zum Hackstock, um daraus einen Pflock zu fertigen, den er dem einstigen Freund in die Brust treiben konnte.
    Mittlerweile kam Jeremias Morgan zu sich. Esther stand zwei Schritte vom Tisch entfernt und zitterte wie Espenlaub.
    »Esther«, sagte Jeremias Morgan leise. »Esther, komm näher.«
    Sie schüttelte furchtsam den Kopf.
    »Du brauchst keine Angst zu haben. Dir würde ich nie etwas tun. Dir nie, Esther. Denkst du, ich kann vergessen, was ich für dich empfunden habe?«
    Was immer er sagt, hör nicht zu…
    »Wo ist Robert« fragte der Vampir.
    »Im Schuppen.«
    »Er will mich töten.«
    »Nicht töten, Jeremias – erlösen.«
    »Das darfst du nicht zulassen. Du bist meine Frau.«
    »Nein, Jeremias, das bin ich nicht mehr. Witwe bin ich. Du lebst nicht mehr.«
    »Aber ich kann doch noch mit dir sprechen.«
    »Dennoch bist du tot.«
    »Wenn du mir die Fesseln abnimmst, verspreche ich dir, von hier fortzugehen.«
    »Wohin?«
    »In den Wald. Nie mehr würde ich in dieses Dorf zurückkehren. Keiner brauchte vor mir Angst zu haben.«
    »Du würdest Menschen töten, ihr Blut trinken.«
    »Ich könnte mich vom Blut der Tiere im Wald ernähren, Esther. Robert darf mich nicht töten. Gib mir meine Freiheit. Es ist das einzige, worum ich dich bitte. Ich meine es ehrlich.«
    »Was ist mit Selma geschehen?«
    »Sie wurde Pacars Opfer.«
    »Ist sie jetzt auch ein Vampir?«
    »Nein, Pacar hat sie verbrannt.«
    Esther schwankte.
    »Laß mich frei, Esther, bitte. Mach schnell. Wenn Robert

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