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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Melisande zusammen, als die Stahlspitze ihr Kinn berührte. »Ich werde dich nie wieder verspotten. « Obwohl seine Stimme sanft klang, entging ihr der warnende Unterton nicht. »Für Spaß und Spiel habe ich keinen Sinn mehr. Was du in deinem jungen Leben gesehen hast, lässt sich nicht mit der Zukunft vergleichen. Ich werde meine ganze Kraft brauchen und keine Zeit finden, um mich mit dir abzugeben, so wie früher.«
    »Mit mir abzugeben?« fauchte sie. »Verstehst du denn nicht? Ich musste hierherkommen, weil du nicht konntest. Das, ist mein Land, meine Festung … «
    »Leider muss ich dich verbessern, meine Liebe. Du und die Festung und das Land wurden mir auf einem Schlachtfeld vor langer Zeit überantwortet. Und seit damals …«
    »Oh, du widerwärtiger Tyrann! Du - du Wikinger … «
    »Musst du noch mehr sagen?« unterbrach er sie. Krampfhaft schluckte sie, als die Schwertspitze eine lange schwarze Locke von ihrer Brust hob und auf ihren Rücken fallen ließ, zum restlichen feuchten, zerzausten Haar. »Du wirst nicht mehr weglaufen - und nie wieder deine goldene Rüstung tragen. Wie leicht hätte Geoffrey dich heute in seine Gewalt bringen können!«
    »Und wenn es geschehen wäre?«
    »Dann hätten wir alle für deine Ehre sterben müssen, teure Gemahlin. Auch die wunderbaren Männer, die deinem Herzen angeblich so nahestehen. Wenn du auch glaubst, ein Wikinger wäre wie der andere, bedaure ich dir mitteilen zu müssen, dass ich der Wikinger bin, den du geheiratet hast. Übrigens, Geoffrey ist kein Wikinger. Er gehört zu deinen Leuten.«
    »Genauso gut könnte er ein Wikinger sein!« zischte sie.
    »Ach ja, mit diesem Namen bezeichnest du alles, was verworfen und böse ist, nicht wahr, Melisande?«
    Das Schwert schwebte über ihren Brüsten, und sie schob es erbost beiseite. »Ich dachte, du wolltest gehen.«
    »O ja, aber vorher will ich dir noch klarmachen, dass ich zurückkommen werde. «
    Hat ihn seine schöne blonde Runenleserin hierherbegleitet, fragte sie sich. Die verhasste Eifersucht stieg erneut in ihr auf. Was wollte er von ihr, wenn er diese andere Frau auf allen Reisen mitnahm? Oh, wie sie das alles verabscheute! Aber er hatte sie wieder berührt, und nun empfand sie gegen ihren Willen schmerzlichen Kummer bei dem Gedanken, er könnte auch andere so betörend liebkosen. »Willst du die Nacht wirklich hier verbringen? Und was ist mit deiner …« Sie verstummte, brachte es nicht über sich, den Namen auszusprechen.
    »Wen meinst du?«
    »Das ist nicht so wichtig. Geh endlich … «
    »Von wem sprichst du?« herrschte er sie an.
    Zitternd drückte sie ihre Knie noch fester an die Brust. »Von Brenna! Deiner Wikingerin und Runenleserin … «
    »Auch in ihren Adern fließt irisches Blut.«
    »Zum Teufel mit euch allen!« schrie sie wütend, und Conar brach in schallendes Gelächter aus.
    »Also bist du immer noch eifersüchtig, meine Liebe.«
    »Keineswegs, ich bin froh, wenn du andere Wege gehst«, log sie kühl.
    »Keine Angst, heute nacht werde ich keine anderen Wege gehen. « Plötzlich wurde er ernst. »Hör zu, Melisande, die Schlacht hat eben erst begonnen. Du kannst dir nicht vorstellen, welch eine schlimme Zukunft uns erwartet. «
    Offenbar erkannte er nicht, wie grauenhaft die Vergangenheit gewesen war. »Lass mich jetzt endlich in Ruhe!« stieß sie hervor und starrte ihn zornig an. »Und wenn es unbedingt sein muss, komm zurück! Mir fehlt einfach die Kraft, dich hinauszuwerfen.«
    »Ja, das- stimmt.«
    »Verschwinde endlich!«
    »Du solltest bedenken, dass ich einen sehr leichten Schlaf habe. Wenn ich erwache und ein Messer an meiner Kehle spüre, werde ich skrupellos den Wikinger hervorkehren.«
    Melisandes Wimpern senkten sich. »Das hast du schon oft genug getan.«
    »Und zwar mit dem größten Vergnügen.« Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Schwere Zeiten kommen auf uns zu, Melisande, und deshalb warne ich dich. Du bist meine Frau. Und so wahr mir Gott helfe, vereint mit allen nordischen Göttern, du wirst dein Leben nicht mehr aufs Spiel setzen! Geoffrey begehrt nicht nur diese Festung, sondern auch dich. Der Mann an sich jagt mir zwar keine Angst ein, aber ich fürchte sein Bestreben, dich für sich zu gewinnen. Hör auf mich, Melisande! Von jetzt an wirst du allen meinen Befehlen gehorchen.«
    Unglücklich starrte sie ihn an. »Ich kann nicht deine Frau sein. Zuviel steht zwischen uns! Ich … «
    »Steig endlich aus der Wanne!« Er ließ das Schwert fallen, hob sie

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