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032 - Seelenträger

032 - Seelenträger

Titel: 032 - Seelenträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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überrascht auf ihn, während er fortfuhr:
    »Die Klontechnik hat wirklich große Fortschritte gemacht.«
    Quan'rill ließ seinen Blick von einem Ratsmitglied zum anderen wandern. Bis auf den FÜNFTEN und den ACHTEN schienen alle begeistert von dieser neuen Möglichkeit zu sein. Wieder einmal hatte es sich ausgezahlt, menschliche Forschungen aufzugreifen und weiter zu entwickeln.
    Gewonnen, dachte Quan'rill. Ohne nur im Mindesten zu begreifen, wie nachhaltig er die Gesellschaft der Hydriten verändern sollte.
    ***
    Hykton, 3936/4 Rotationen nach Ei'don
    Die Ankunft in der Stadt wurde für Matt das reinste Spießrutenschwimmen.
    Von allen Seiten strömten Hydriten zusammen, um ihn wie die Attraktion einer perversen Jahrmarktsshow zu begaffen.
    Furcht vor dem Unbekannten, aber auch Ekel und Ablehnung zeichnete sich auf den kalten Fischgesichtern ab, die den Man'tan in einer dichten Traube umringten.
    Obwohl weder Schmähungen noch andere Unmutsbezeugungen laut wurden, fühlte sich Matt so willkommen wie Malcolm X auf einem Ku-Klux-Klan-Treffen.
    Entsprechend erleichtert reagierte er, als der Rochen neben dem Hydrosseum niederging und den Tentakelgurt öffnete.
    Von hier aus waren es nur wenige Schwimmstöße durch das Spalier der Schaulustigen, die einen respektvollen - oder ängstlichen? - Abstand hielten, als Matt den Eingang des wissenschaftlichen und politischen Stadtzentrums erreichte.
    Zwei mit Perlmuttschulterpanzern uniformierte Wächter ließen ihn anstandslos passierten, als ob er bereits erwartet würde. Bel'ar und Mer'ol blieben dicht an Matts Seite, während Bol'gar und Kug'or in einigem Abstand folgten, um ein eventuelles Nachdrängen der übrigen Hydriten zu verhindern.
    Die Vorsichtsmaßnahme erwies sich als überflüssig. Die Bewohner von Hykton blieben freiwillig zurück, zeigten aber auch keine Neigung, die Versammlung aufzulösen.
    Sobald der Kiemenmensch im Gebäude verschwunden war, brandete lautes Blubbern und Klacken durch die Menge.
    Die Ankunft des ungewöhnlichen Besuchers wurde aufgeregt diskutiert.
    Wilde Spekulationen schossen ins Kraut, bis sich die Wachen dazu herabließen, die offizielle Stellungnahme des HydRats zu verkünden.
    Matt bekam davon im schallgedämmten Hydrosseums nichts mit, zumal er völlig von dem Anblick der Empfangshalle überwältigt war. Der Boden bestand aus einem Mosaik lebender Muscheln, deren unterschiedliche Formen und Farben zu einem kunstvollen Gemälde arrangiert waren, das die wichtigsten Stationen aus der Geschichte der Hydriten erzählte. Die einzelnen Bilder erinnerten ihn ein wenig an Stiche aus dem 19.
    Jahrhundert, mit denen futuristische Bücher illustriert wurden.
    Statt von Riesenkraken, die Segelschiffe angegriffen, wimmelte es zu Matts Füßen allerdings von monströsen Menschen, die das friedliebende Volk der Hydriten terrorisierten.
    Ungläubig ließ er den Blick weiter wandern.
    Das Zentrum der Muschelbank war einem grimmigen Hydriten in Haifischknochenrüstung gewidmet, der auf einem Berg von Totenschädeln thronte. Mar'os, der dunkle Urvater unserer Rasse, pochte es unvermittelt in Matts Hirnwindungen.
    Mit einem grausamen Lächeln sah die dunkle Gottheit auf zwei Hydritenarmeen hinab, die sich gnadenlos mit Hellebarden und Armbrüsten bekämpften.
    Ringsherum gab es unzählige weitere Schlachtszenen, um die sich Bilder gruppierten, in denen die Fischwesen ihre Waffen ablegten und zu einem friedvollen Leben fanden. Daran schloss sich ein Kreis an, der die Flucht in die Dunkelheit schilderte, während der äußerste Gürtel die Rückkehr ans Licht und den Neuanfang symbolisierten.
    Trotz ihrer schlichten Ausführung lösten die Bilder eine melancholische Stimmung in Matthew aus. Es war, als würde in ihm eine Saite angeschlagen, von der er vorher nicht einmal gewusst hatte, dass sie überhaupt existierte. Seine Begleiter schienen gegen diese Wirkung immun zu sein, denn sie stiegen bereits zu einem der zahlreichen Durchgänge in die Wissenschaftsetage auf.
    Matt wollte ihnen folgen, um nicht den Anschluss zu verlieren, aber dann blieb sein Blick an einer Wandfreske hängen blieb, die ihm seltsam vertraut vorkam.
    Das Korallenporträt zeigte einen bärtigen Mann mit ausgeprägten Geheimratsecken, der als einziger Mensch in dieser Halle nicht verzerrt dargestellt wurde.
    Seine Kleidung ließ auf eine Person des
    19. Jahrhunderts schließen, trotzdem kam Matt das Gesicht seltsam bekannt vor.
    Er musste eine ähnliche Abbildung schon einmal

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