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0327 - Vampir-Witwen

0327 - Vampir-Witwen

Titel: 0327 - Vampir-Witwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wehrlos in ihrem Griff.
    Der braune Sarg stand in der Nahe. Durch den Widerschein der Flammen hatte das Holz einen rötlichen Schimmer bekommen. Weit brauchte man mich nicht zu schleppen, und die Sarg-Öffnung war zudem groß genug, um mich hineinfallen lassen zu können.
    Sie hielten mich so, daß ich noch für Sekunden über der Öffnung schwebte.
    Wieder gab die Valeri das Kommando. »Laßt ihn fallen!«
    Eine halbe Sekunde später hielten mich keine Hände mehr. Da fiel ich nach unten.
    Man hatte es mir bequem machen wollen, denn der Sarg zeigte ein dunkles Polster. Ich fiel weich, nur beim Aufprall schabte mein linkes Ohr über die Innenwand.
    Dann lag ich still. Sogar meine Beine befanden sich im Innern der Totenkiste.
    Sie machten es wie auf einer Bühne. Bauten sich zu beiden Seiten des Sargs auf und schauten hinein.
    Leider befand ich mich in keinem Drama von Shakespeare, sondern in der Wirklichkeit. Ich war voll erwischt worden, und es gelang mir noch immer nicht, mich zu regen.
    »Den Deckel!« Violetta Valeris Stimme drang als scharfes, böses Flüstern an meine Ohren.
    Zu dritt hoben sie ihn an. Violetta trat zur Seite. Zuletzt sah ich noch ihr lächelndes Gesicht, dann half sie mit, den Deckel auf das Unterteil zu legen.
    Sie sprachen miteinander und redeten über Sicherungen, die sie im Haus eingebaut hatten.
    »Denn niemand darf uns stören, und niemand wird uns stören, wenn wir ihn begraben…«
    Mich schüttelte es, als ich die Worte hörte. Vom Nacken herab rann es kalt nach unten, und ich sah den Raum zwischen Sarg und Deckel immer kleiner werden.
    Auch das Feuer verschwand allmählich. Ein letzter Widerschein noch, dann war er nicht mehr zu sehen.
    Der Deckel schloß sich.
    Fugendicht!
    Ich lag in völliger Finsternis, hielt den Atem an, spürte den Schweiß auf meiner Stirn und bekam das, womit ich schon lange gerechnet hatte.
    Angst!
    ***
    »Sieh mal an«, sagte Bill Conolly. »Das Weibstück wohnt nicht einmal weit von uns entfernt. Gerade eine Meile Luftlinie in Richtung Südwesten. Hätte ich das gewußt!«
    »Dann weißt du es jetzt«, erklärte Suko.
    »Natürlich.«
    Sie saßen wieder im Bentley. Es war nicht einfach gewesen, die Adresse herauszubekommen. Zudem hatten sie noch über Violetta Valeri Erkundigungen eingezogen, nur war nichts Negatives über diese Frau bekannt. Praktisch gar nichts. Sie lebte zurückgezogen, war polizeimäßig nicht aufgefallen und bewohnte ein ziemlich großes Haus, das sie von einem Makler nebst Grundstück und kleinem Park erworben hatte.
    Die Nachforschungen hatten viel Zeit in Anspruch genommen.
    Hinzugekommen war noch der Besuch im Afrikanerviertel, so daß Suko und Bill sich erst am späten Nachmittag auf den Weg machen konnten.
    Inzwischen hatten sie auch Sir James eingeweiht, der sich ziemlich schockiert gezeigt hatte.
    »Holen Sie ihn zurück«, hatte er gesagt. »Setzen Sie alles ein, um John Sinclair aus den Klauen dieses Weibes zu befreien.«
    »Sie irren, Sir«, hatte Suko erwidert. »Wahrscheinlich sind es vier, mit denen wir uns herumschlagen müssen.«
    »Das werden Sie doch auch schaffen, oder?« Sir James hatte die beiden Männer auffordernd angeschaut.
    »Natürlich, Sir.«
    Am Himmel ballten sich wieder dunkle Wolken zusammen. Ein unheimliches Spiel aus Dunkel und Helligkeit. Für den Auftrag, den beide Männer durchzuführen hatten, das richtige Begleitwetter.
    Im Londoner Nachmittagsverkehr blieben sie ein paarmal stecken.
    Da half alles Fluchen nichts, sie mußten warten. Als sie die Themse überquert hatten, ging es mal wieder besser, und schon bald erreichten sie die südlichen Randbezirke der Millionenstadt, wo das Verhältnis zwischen Grün und Häusern noch einigermaßen in Ordnung war.
    »Du kennst die Gegend?« fragte Suko.
    »So einigermaßen. Ich weiß nur, daß es dort ziemlich feucht ist.«
    »Sumpf?«
    »Fast.«
    »Kein gutes Bauland!«
    »Ja, da stehen auch nur alte Häuser. Für Siedlungen ist das Gebiet nicht erschlossen worden. Ein Glück auch«, erklärte Bill. Da er fuhr, konnte Suko ungehindert aus dem Fenster blicken. Eine ländliche Gegend mit schmalen Straßen und manchmal nur Wegen, die durch Flußauen führten.
    »Hier wohnen diese Witwen richtig«, sagte der Chinese.
    Bill enthielt sich eines Kommentars. Er mußte aufpassen, daß er die schmale Abzweigung nicht verfehlte. Im letzten Augenblick entdeckte er sie, ließ noch zwei Radfahrer vorbei und bog dann ein.
    Es war ein Feldweg, den man mit Schotter und

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