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0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte

0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte

Titel: 0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht vernommen, jedenfalls reagierte er nicht und kümmerte sich um den Verletzten.
    Ich schraubte mich in die Höhe, drehte mich, auf der Stelle und schaute mich um.
    Zu sehen war nichts. Dennoch ging ich jede Wette ein, dass ich mich nicht getäuscht hatte. »Bleib du hier«, flüsterte ich meinem Partner zu und machte mich auf den Weg.
    So leise wie möglich bewegte ich mich voran. Dennoch ging ich schnell. Sollte tatsächlich jemand die Wohnung verlassen haben und sollte dieser jemand ein Täter gewesen sein, wollte ich seinen Vorsprung nicht all zu groß werden lassen.
    Wenig später stand ich im Flur. Zunächst schaute ich nach links, sah nichts, wandte den Blick nach rechts, wo es auch zur Treppe ging und erkannte dort eine Gestalt.
    Zuerst hatte ich lachen wollen, denn der Mann war ein Zwerg. Er stand nahe der ersten Stufe und schaute mir entgegen. Sein Gesicht schimmerte bleich und irgendwie käsig.
    Ich ging auf ihn zu. Noch blieb er stehen. Nur seine Haltung hatte sich ein wenig verändert. Sie war angespannter geworden, irgendwie sprungbereiter.
    Wollte er vor mir flüchten?
    Ich spürte, dass ich hier einem Feind gegenüberstand und merkte noch etwas.
    Der Modergeruch nahm zu, je näher ich dem anderen kam.
    Das mußte er sein!
    Plötzlich stieß er sich ab. Obwohl ich mit dieser Reaktion gerechnet hatte, wurde ich dennoch überrascht. Auch davon, wie kraftvoll er gesprungen war.
    Dieser Liliputaner schaffte es tatsächlich, die Treppe mit einem gewaltigen Satz zu überwinden, wobei er mir fast wie ein Springball vorkam. Als ich das Ende der Treppe erreichte, befand er sich bereits unten und schickte mir ein Lachen entgegen.
    Er hatte sich geduckt, den Kopf zu mir hingedreht, und wieder sah ich sein käsiges Gesicht.
    Ich startete.
    Da peitschte mir etwas entgegen. Es war ein langer Arm.
    Schleimig, wie ein Tentakel.
    Ein Ghoularm!
    Ich zog den Kopf ein. Der Hieb fehlte und klatschte auf das Geländer. Vom Handlauf rutschte er ab. Ich prallte gegen die Wand und nahm den Rest der Treppe.
    Der Ghoul verschwand vor meinen Augen in die Tiefe. Er hatte sich einfach in den schmalen Treppenschacht fallen lassen und landete unten im Hausflur.
    Auf den Stufen saß noch immer die ältere Frau, die uns mit Informationen versorgt hatte.
    Sie schrie erschreckt, als ich an ihr vorbeihuschte und sie fast noch umgestoßen hätte.
    Im Hausflur traf ich mit dem Ghoul zusammen. Er hatte es nicht mehr geschafft, bis zur Tür zu kommen, drehte sich kurz davor und schaute mir entgegen.
    In der Bewegung hatte er etwas gezogen. Eine fürchterliche Waffe.
    Ich sah das Band und auch die zahlreichen Rasierklingen, die an ihm befestigt waren.
    Nun wusste ich, auf welch eine scheußliche Art und Weise Ed Gurny attackiert worden war.
    Ich spürte die Kälte auf meiner Haut und kam nicht mehr dazu, meine Beretta zu ziehen, denn der Ghoul schlug zu. Nicht nur das Band wurde lang und länger, sein Arm auch. Er hatte von unten nach oben geschlagen, so dass ich durch Ducken der Gefahr kaum entgehen konnte.
    Nach links gegen die Wand wuchtete ich mich. Das war gut so, denn die Klingen schrammten nur über meinen Ärmel, wo sie ein wenig Stoff abfetzten.
    Als das Band zurückzuckte, hatte ich die Beretta gezogen. »Lass es!« schrie ich ihn an.
    Er holte wieder aus. Diesmal würden mich die Klingen schräg erwischen. Vielleicht in Halshöhe. Es war also lebensgefährlich geworden. In diesen Bruchteilen von Sekunden sah ich ihn sehr deutlich und sogar das Kugelloch in seinem dunklen Anzug. Mir fiel auf, dass er seinen Zylinder verloren hatte. Er lag irgendwo im Flur. Der Zylinder brachte mich auf einen Gedanken, den ich allerdings nicht mehr weiterführen konnte, denn ich musste schießen.
    Das Schussecho peitschte durch den Flur und hallte gegen die kahlen Wände.
    Der Ghoul zuckte nicht nur zusammen, seine Hand fuhr auch zurück, und das Band mit den Klingen fiel ineinander. Er selbst ging nach hinten, bis die Haustür ihn stoppte.
    Dort brach er zusammen.
    Er fiel langsam in die Knie. So zeitlupenhaft, dass es wirkte, als hätte jemand intervallweise aus einem Ballon das Gas entweichen lassen. Das geweihte Silber ist für einen Ghoul tödlich. Da machte auch der vor mir keine Ausnahme.
    Er sonderte das ab, was ihn zu einem Ghoul machte. Schleim.
    Überall quoll er hervor. Aus den Ärmellöchern, dem Kragen, durch die Knopflöcher, und ein penetranter Geruch wehte mir entgegen, der so stark war, dass ich zurückging und die Luft

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