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033

033

Titel: 033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In seidenen Fesseln
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er, vielleicht könne sie mit seinem Geld das erreichen, was er nicht für sie zu tun vermochte. Ganz sicher hatte er dort, wohin er musste, keine Verwendung für sein Geld, und wenn er damit jetzt hier und sofort etwas Gutes tun konnte . . .
    „Sheriff! Könnten Sie einen Moment herkommen?" rief er laut.
    Mr. Macauley hatte ihn gehört. Molly entfernte sich etwas von der Zelle, als der Sheriff den Raum betrat.
    „Was gibt es?" Macauly überlegte, was nicht in Ordnung sein mochte und weshalb Miss Magee so traurig aussah.
    „Sie haben doch die für Dentons Ergreifung gezahlte Belohnung, nicht wahr?"
    „Ja", antwortete der Sheriff.
    „Nun, die Hälfte davon steht rechtmäßig mir zu. Ich will, dass Sie meinen Anteil Miss Magee aushändigen."
    „Was?"
    „Hören Sie! Wir beide wissen, dass ich das Geld so schnell nicht werde ausgeben können. Also händigen Sie ihr meinen Anteil aus", wies Devlin den Sheriff an. „Ihre Mutter ist krank und benötigt einen Arzt. Ich möchte dazu beitragen, die Kosten für die Behandlung zahlen zu können."
    „Sind Sie sicher, dass Sie das tun wollen?"
    „Ganz sicher." Devlin blickte zu Miss Magee und bemerkte ihre staunende Miene.
    Mr. Macauley benötigte nur einige Minuten, um die Hälfte der Belohnung aus der abgeschlossenen Schreibtischschublade zu holen, wo er das Geld für Mr. Cordell verwahrt hatte. Er kehrte in den Zellentrakt zurück und händigte im Beisein von Mr.
    O'Keefe Miss Magee das Geld aus.
    „Ich . . . das kann ich nicht von Ihnen annehmen." Sie war fassungslos und schaute von dem Geld, das sie in der Hand hielt, zu dem hinter den Gitterstäben stehenden Mann hin. Gerührt ob Mr. O'Keefes Großzügigkeit floss ihr das Herz über. Sie hatte nie jemanden gekannt, der so etwas getan hätte oder so wunderbar war.
    „Natürlich können Sie das Geld von mir annehmen. Ich wünschte nur, ich könnte mehr für Sie tun", erwiderte
    Devlin in sanftem, aber keinen Widerspruch duldendem Ton.
    Durch das, was der Sheriff soeben miterlebt hatte, fühlte er sich in seinem Glauben, Mr. O'Keefe sei unschuldig, noch bestärkt. Ein Mörder hätte Miss Magee ganz bestimmt kein Geld gegeben.
    „Ich danke Ihnen, Mr. O'Keefe." Ihre Augen glänzten, während sie ihn ansah.
    Mehr Zeit, etwas zu äußern, hatte man nicht, da man jemanden in das Büro stürmen hörte, der die Tür aufgestoßen und mit lautem Knall zugeworfen hatte.
    „Sheriff ... !" schrie ein Mann.
    „Was gibt es?" Mr. Macauley hatte die Angst in der Stimme des Mannes gehört und rannte zum Büro, um zu sehen, was los sei. „Gibt es irgendwo Ärger?"
    „Es wird bald welchen geben, und zwar hier!"
    „Wovon reden Sie?"
    „Ich rede über den Mob."
    „Welchen Mob?" Bei dem Gedanken, der Pöbel könne zum Gefängnis kommen, wurde der Sheriff etwas blass.
    „Ja! Die Leute sind da drüben in der Kneipe und regen sich furchtbar darüber auf, dass Mr. O'Keefe noch nicht gehängt wurde. Sie haben vor, herzukommen und ihn zu lynchen. Sie müssen etwas dagegen unternehmen, und zwar sofort!"
    „Die Hundesöhne!" Mr. Macauley ging zum Waffenschrank, um seine Gewehre zu holen. Er bedauerte, dass Carter, sein Gehilfe, nicht da war. Aber leider hatte er ihn mit einem dienstlichen Auftrag für zwei Tage aus der Stadt geschickt. Folglich musste er sich ganz allein gegen den Mob stellen. „Hier!" Er hielt Mr. Andrews ein Gewehr hin, doch der Alte weigerte sich, es anzunehmen, und wich nervös zurück.
    „Nein, Sir. Ich werde nicht versuchen, den Mob aufzuhalten. Ich habe getan, was ich konnte, und Sie rechtzeitig gewarnt. Mehr will ich mit der Sache nicht zu tun haben.
    Was Sie von nun an machen, ist Ihre Angelegenheit."
    Rasch rannte Wily aus dem Büro und verschwand in der Dunkelheit. Sheriff Macauley blieb zurück und musste es ganz allein mit dem wütenden Pöbel aufnehmen.

19. Kapitel
    Der Sheriff zögerte nur einen Augenblick, zog dann rasch die Jalousien herunter und schloss die Tür ab. Er wusste, er hatte kaum eine Chance, einen wütenden Mob aufzuhalten, falls die Leute das Büro, stürmten. Ihm war jedoch auch klar, dass er ihnen Mr. O'Keefe nicht überlassen durfte. Er musste etwas tun, um ihn zu beschützen. Getrieben von der Überzeugung, dass Mr. O'Keefe unschuldig war, ergriff er das Schlüsselbund und rannte zu den Zellen zurück.
    „Ich brauche Ihre Hilfe, Molly!" sagte er eindringlich. Seine Miene war ernst, als er Anstalten machte, die Tür von Mr. O'Keefes Zelle aufzuschließen.
    „Was ist passiert?"

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