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033

033

Titel: 033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In seidenen Fesseln
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sich aufstöhnend geschlagen. Er schloss sie in die Arme und presste sie an sich. Sie klammerte sich an ihn, und mit ihrem innigen Kuss zeigte sie ihm, wie viel er ihr bedeutete. Seine bisher unterdrückte Leidenschaft loderte hoch auf, und er brannte vor Verlangen nach Molly.
    Sein kühnster Traum wurde wahr. Er küsste sie im Mondlicht, und eine Zeit lang war er ganz von diesem Wunder gefangen. Er legte ihr die Hände um das Gesicht, bog leicht den Kopf zurück und schaute sie an. Glück und Hingabe drückten sich in ihren Augen aus.
    „Molly", flüsterte er rau. Wieder neigte er sich zu ihr und gab ihr einen Besitz ergreifenden Kuss.
    Ohne sich voneinander zu lösen, sanken sie gemeinsam ins weiche Gras. Ihre Lippen lösten sich voneinander, fanden sich wieder und liebkosten sich. In diesen unvergesslichen Augenblicken war jeder Kuss kostbarer als der vorherige.
    Devlin wusste, er musste aufhören, doch irgendwie konnte er sich nicht dazu durchringen. Er brauchte die Zärtlichkeiten, brauchte sie dringend. Auch Molly brauchte sie. Irgendwie hatte sie stets gewusst, dass Dev und sie wie füreinander gemacht waren, und jeder seiner Küsse entzückte sie.
    Plötzlich wurde er sich bewusst, was er tat, und löste sich jäh von ihr.
    Verzückt hatte sie an nichts anderes mehr gedacht als an ihn und seine wunderbaren Zärtlichkeiten. Als er so unvermutet damit aufhörte, brach ihr das Herz.
    „Dev?"
    „Sag kein Wort, Molly. Sag bitte nichts." Der gequälte Ton, in dem er gesprochen hatte, brachte sie zum Schweigen.
    Mit eiserner Selbstbeherrschung, die sogar ihn überraschte, fuhr er langsam fort:
    „Ich lasse das nicht zu, Molly. Ich respektiere dich und mag dich viel zu gern. Warte auf einen Mann, der dir geben kann, was du brauchst, ein Heim und eine Zukunft.
    Ich bin nicht dieser Mann."
    Rasch stand er auf und strebte zum Haus, weil er wusste, dass er, wenn er auch nur eine Minute länger bei ihr geblieben wäre, sich nicht mehr hätte zurückhalten können. Er atmete tief und schwer durch, während er durch die Dunkelheit hastete, und fragte sich, warum ihm die Augen brannten. Als er die Tür erreichte, nahm er sich zusammen und betrat vorsichtig das Haus.
    „Ich bin es, Jimmy. Ich bin zurück", sagte er leise, weil er annahm, der Junge müsse sich fragen, wer soeben ins Haus
    gekommen sei. Als er an Mrs. Magees Zimmer vorbeikam, sah er jedoch, dass der Junge in dem beim Bett stehenden Lehnstuhl eingeschlafen war. Unwillkürlich lächelte er bei dem Gedanken, dass Jimmy trotz seiner Müdigkeit so eifrig darauf bedacht gewesen war, bei der Mutter zu sein.
    Angespannt und sich sehr ausgebrannt fühlend, ging Devlin zum Herd und starrte darauf. Der Anblick der kalten Asche erinnerte ihn daran, wie er sich im Moment fühlte - ausgebrannt und leblos. Noch vor kurzem hatte ein Feuer in ihm gelodert, das jetzt jedoch jäh erstickt worden war. Der Glanz und die Glut der Flammen waren für immer erloschen. Leeren Blickes stand er vor dem Herd, und seine Gedanken waren so finster wie der Ruß an den Mauern.

    Einige Augenblicke später hörte er, dass die Haustür geöffnet wurde. Ohne sich umdrehen zu müssen, wusste er, dass Molly zurückgekommen war. Am liebsten hätte er sich ihr zugewandt und ihr gesagt, alles täte ihm Leid. Er wollte sie endlos lieben und nie verlassen, wusste jedoch, das war ausgeschlossen. Daher blieb er, wo er war.
    Beim Betreten des Raums sah sie ihn mit dem Rücken zu sich vor dem Herd stehen.
    Ihr fiel auf, dass er sich leicht versteifte, und war sehr traurig. Wortlos wandte sie sich ab, um zum Schlafzimmer der Mutter zu gehen.
    „Jimmy schläft", sagte Devlin, bevor sie die Küche verließ.
    „Dann wecke ich ihn besser und sorge dafür, dass er zu Bett geht", erwiderte sie in der Absicht, ihn wach zu machen und zu veranlassen, in das andere Zimmer zu gehen.
    „Warte! Wecke ihn nicht, Molly. Lass mich helfen. Stört es dich, wenn ich in das Zimmer gehe?"
    „Nein." Der Vorschlag hatte sie überrascht.
    Von der Tür des Schlafzimmers aus beobachtete sie, wie Dev durch den Raum ging und Jimmy, ohne ihn zu wecken oder die Schlafende zu stören, auf die Arme hob und ihn wie ein kleines Kind in dessen Schlafzimmer trug. Er legte den fest schlafenden Achtjährigen auf das Bett und deckte ihn zu.
    Sie bemerkte, wie unendlich zärtlich sein Verhalten war, und unwillkürlich drängte sich ihr der Gedanke auf, er würde ein wunderbarer Vater sein. Diese Vorstellung rührte sie zutiefst, und im

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