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wird nicht wieder geschehen." Clay starrte einen Augenblick lang abwartend ihren Rücken an, zog sich dann die letzten Sachen an und verließ die Kabine. Fest schloss er hinter sich die Tür.
18. Kapitel
„Senor Alvarez!" Carlos, der sechsjährige Sohn eines Hausmädchens, stürmte auf der Suche nach dem Hazien-dero in den Stall.
„Er ist hier, Carlos!" rief Vicente, der mit dem Hausherrn im hinteren Teil des Gebäudes stehende Stallmeister. „Was gibt es so Wichtiges, dass du uns stören musst?" fragte er ungehalten, als das Kind herbeigerannt kam.
„Meine Mutter hat mich hergeschickt!" antwortete der Junge keuchend. Die Anstrengung, den ganzen Weg rennend zurücklegen zu müssen, hatte ihn atemlos gemacht. Er beachtete den Stallmeister nicht mehr und wandte sich dem Hausherrn zu. „Sie müssen sofort zum Haupthaus kommen, Senor Alvarez!" Er ergriff ihn bei der Hand und versuchte nervös, ihn mit sich zu ziehen.
„Na, na, Carlos!" Luis widerstand dem Bestreben des Jungen, ihn ohne jede weitere Erklärung mit sich zu zerren. „Siehst du nicht, dass ich im Moment mit Vicente beschäftigt bin? Was erfordert denn meine sofortige Aufmerksamkeit?"
„Meine Mutter hat gesagt, ich soll Sie finden und sofort herbringen. Sie sagte, ich solle Ihnen ausrichten, er sei da!" platzte Carlos heraus.
„Wer ist da?" fragte Luis und wurde aufgeregt, weil er annahm, Mr. Cordell sei mit Reina zurückgekehrt oder wisse zumindest, wo sie sich aufhielt.
„Ein Amerikaner!"
Die Antwort des Jungen bestätigte Luis' höchste Erwartungen. Er lächelte triumphierend. Bald würde die Tochter wieder zu Hause sein. Das wusste er. Endlich würden die Dinge wieder in Ordnung kommen.
„Vielen Dank, Carlos", sagte er glücklich. „Lauf zum Haus zurück und sag deiner Mutter, dass ich gleich komme."
„Ja, Señor." Carlos wusste, dass er den Auftrag gut ausgeführt hatte, und rannte grinsend zum Haupthaus zurück.
„Señor? Ist alles in Ordnung?" Vicente hatte die Zufriedenheit des Hausherrn bemerkt und freute sich darüber, denn dessen Stimmung war in der letzten Zeit besonders schlecht gewesen.
„Ja, alles ist in bester Ordnung", antwortete Luis erfreut. „Ich komme später zurück.
Dann reden wir weiter."
„Ja, Señor."
Die Entfernung zum Haus war Luis, während er über den Weg strebte, um Mr.
Cordell zu sehen, noch nie so weit vorgekommen. Er hatte gewusst, Mr. Cordell würde sich früher oder später blicken lassen, indes hatte er gehofft, ihn eher zu sehen. Es war viele Wochen her, seit er mit ihm geredet hatte. Seither hatte er ungeduldig auf eine Nachricht des Kopfgeldj ägers über die verschwundene Tochter gewartet.
Die seit Mr. Cordells Aufbruch vergangene Zeit war schwierig für ihn gewesen. Er war gezwungen gewesen, Mr. Marlow über Reinas Aufenthaltsort zu belügen und ihm zu sagen, sie sei zu einer im Süden von San Diego wohnenden Tante zu Besuch gefahren. Anfänglich hatte Mr. Marlow die Geschichte vorbehaltlos geglaubt, Luis sich jedoch im Verlauf der Wochen gefragt, wie lange der Amerikaner ihm diese Lüge noch abnehmen würde. Doch nun, da Mr. Cordell zurück war, musste er sich nicht mehr sorgen, natürlich vorausgesetzt, dass der Kopfgeldjäger Reina aufgespürt hatte.
Reina. Bei dem Gedanken an sie war Luis besorgt und unsicher. Er hatte sie sehr gern, war jedoch auch wütend über ihre Aufsässigkeit. Nie zuvor hatte sie ihm solchen Ärger gemacht, und er fragte sich, was in sie gefahren sein mochte.
Bestimmt war sie nicht wirklich so dagegen, Mr. Marlow heiraten zu müssen. Der Amerikaner sah gut aus, war reich und verfügte über die richtigen Beziehungen. Luis sah absolut keinen Grund, weshalb sie Einwände gegen die Ehe mit Mr. Marlow hatte.
Aber sie war sein einziges Kind. Sobald er mit ihr redete, würde er ihr die Möglichkeit einräumen, ihm eine Erklärung für ihr Verhalten zu geben. Die nagende Angst, er könne sie vielleicht nie mehr sehen oder dass ihr auf der Flucht ein Leid zugestoßen sein mochte, beunruhigte ihn stark, doch er verdrängte die Befürchtungen, weil er nicht an solche schrecklichen Möglichkeiten denken wollte. Sie bedeutete ihm zu viel, um etwas derart Furchtbares überhaupt in Betracht zu ziehen. Er redete sich ein, sie sei am Leben und bei bestem Befinden.
Falls sie noch nicht daheim war, würde sie bestimmt bald eintreffen. Mr. Cordeil galt als der Beste seines Fachs. Er würde sie zurückbringen.
Luis betrat das Haus durch die Küche und hielt sich dort
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