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034 - Der schwarze Hengst

034 - Der schwarze Hengst

Titel: 034 - Der schwarze Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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kanterte den Hengst ein paar hundert Meter, und es war augenscheinlich, daß Capricorn richtig loslegen wollte. Endlich gab der Jockey dem Hengst den Kopf frei.
    Der Rappe schoß los wie eine Rakete. Das Trommeln der Hufe war zu hören. Capricorn hetzte wie verrückt über die Bahn. Arnod senkte das Glas. Fasziniert sah er zu, wie der schwarze Teufel an den Tribünen vorbeiraste und dabei ein Höllentempo ging.
    »Unfaßbar. Er ist noch besser geworden.«
    Im Schritt verließ Capricorn die Bahn. Der Trainer sah ihn sich genau an. Der Hengst hatte nicht einmal geschwitzt, und sein Atem ging so ruhig, daß er nicht einmal eine Kerze ausgeblasen hätte.
    »Wir werden Halloween besiegen«, grinste der Jockey.
    Arnod nickte geistesabwesend. Immer wieder dachte er an den Pakt, den er vor Jahren geschlossen hatte.
    »Ich muß mit dir sprechen, George«, sagte der Trainer und knabberte an seiner Unterlippe.
    Arnod blickte ihn an. »Ist etwas geschehen?«
    »Alora ist tot.«
    »Was? Aber das ist doch nicht möglich! Ich habe sie doch noch gestern gesehen. War es eine Kolik?«
    Der Trainer schüttelte den Kopf. »Der Stall war abgesperrt und wurde bewacht. Niemand konnte hinein. Ich selbst habe aufgesperrt. Alora lag tot in ihrer Box.«
    Arnod ballte die Hände. Alora war eine seiner Lieblingsstuten gewesen, von der er sich viel versprochen hatte.
    »Woran ist sie gestorben?«
    Bonnand zuckte die Achseln. »Der Tierarzt behauptet, daß sie verblutet ist.«
    »Eine Verletzung?«
    »Es ist verdammt merkwürdig. In der Box waren nur ein paar Tropfen Blut zu sehen. Am Hals war eine Bißwunde zu erkennen. Irgend etwas hat Alora das Blut ausgesaugt.«
    George Arnod wurde bleich.

    Ich schenkte mir einen neuen Drink ein und wollte eben die Flasche auf den Tisch stellen, als ich die Schritte auf der Treppe hörte, in die sich das Geräusch splitternden Glases mischte.
    Ohne zu zögern, lief ich auf die Treppe zu. Elmar Langer kam mir entgegen. In der linken Hand hielt er die beiden Gemmen, die ich Coco gegeben hatte. Als er mich erblickte, zog er eine Pistole aus der Rocktasche.
    Sein Blick war verschleiert, seine Stimme zitterte. »Bleib stehen, Hunter.«
    Wieder war das Bersten von Glas zu hören.
    »Deine Freundin stirbt«, sagte er mit unbewegter Stimme. »Dir werde ich eine Kugel verpassen. Danach werde ich Zeman erledigen, und zwar mit den besten Grüßen von George Arnod.«
    Er ließ die Gemmen fallen, entsicherte die Pistole und lud durch. Seine Bewegungen waren so langsam, daß ich keine Schwierigkeiten hatte, ihm auszuweichen. Als er die Pistole hob, schleuderte ich ihm die Whiskyflasche entgegen. Ich hörte den Schuß, sah den Pulverdampf aufsteigen, doch die Kugel verfehlte mich. Bevor er nochmals abdrücken konnte, war ich schon neben ihm und schlug ihm die Pistole aus der Hand. Ein Schlag gegen seine Schulter ließ ihn taumeln. Im Vorbeilaufen hob ich die Amulette auf. Dann rannte ich den Gang entlang und riß die Zimmertür auf.
    Coco stand vor dem eisbedeckten Spiegel. Verzweifelt versuchte sie, der Kälte zu entkommen, die sie einhüllte. Ihr Gesicht war mit einer dünnen Eisschicht bedeckt.
    Eine der Gemmen warf ich auf den Spiegel. Ein Eisbrocken fiel knirschend zu Boden. Mit ein paar Schritten war ich bei Coco, packte ihr Haar und riß sie vom Spiegel zurück.
    Das schwarze Etwas griff an, doch ich schlang Coco die Kette mit der Abraxasgemme um den Hals und schleuderte sie auf das Bett. Meine Hände waren wie gelähmt, als ich einen Stuhl packte und mit ihm den Spiegel zerschmetterte. Glas- und Eisstücke vermischten sich und fielen auf den Dämonenbanner, der glutrot zu leuchten begann.
    Ich riß das Hemd auf. Der Anblick meiner Amulette schien dem Schatten nicht zu behagen. Er wurde fußballgroß und durchscheinend. Jede Bewegung meiner Hände tat mir weh, doch mühsam zerrte ich eine Kette über meinen Kopf, sprang auf das zuckende Etwas zu und schlug mit der Gemme zu. Der Schatten flüchtete zur Tür. Immer wieder schlug ich auf ihn ein.
    Auf dem Flur kam mir Günter Zeman entgegen, doch ich hatte keine Zeit, mich um ihn zu kümmern. Ich folgte dem eisigen Wesen, das schließlich die Stufen hinunterfloh und sich auflöste. Schwer atmend blieb ich stehen.
    »Was war das?« fragte Zeman entsetzt.
    Ich ignorierte ihn und kehrte zu Coco zurück, die sich wimmernd auf dem Bett wälzte. Die Eisschicht auf ihrem Gesicht hatte sich aufgelöst, doch ihr Haar und das Gesicht waren nun klatschnaß. Mit dem Bettlaken

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