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0378 - Masken-Terror

0378 - Masken-Terror

Titel: 0378 - Masken-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rechts von mir befand sich der Strand. Auch das Meer schimmerte durch die tanzenden Schaumkronen der Wellen heller als die übrige Umgebung.
    An der Küste weht ständig der Wind. Er fuhr in meine Haare hinein, stellte sie hoch oder drang wie mit langen Fingern unter meine Kleidung.
    Es war kühl geworden, sogar kalt, und ich war an diesem Abend wohl der einzige Spaziergänger, jedenfalls begegnete mir niemand, bis auf einen Radfahrer, der mir entgegenkam und dessen Scheinwerfer im Rhythmus seines Fahrstils auf- und abtanzte.
    Der Mann grüßte, als er mich passierte. Ich gab den Gruß zurück.
    Wenig später hatte mich die Nacht wieder verschluckt.
    Allmählich erreichte ich die Dünen. Der Weg war jetzt nicht mehr so flach. Ich mußte steigen, ging auch in kleine Täler, wurde von dem hohen, sperrigen Gras gestreift, das irgendwann einmal, den Namen Strandhafer bekommen hatte.
    Trotz der Zeichnung war es nicht einfach, die Bunkeranlagen in der Dunkelheit zu finden. Eine lichtstarke Lampe trug ich zwar bei mir, schaltete sie allerdings so gut wie nicht ein, da man ihr Licht zu weit hätte schon erkennen können. Zudem sollte niemand von meiner Ankunft gewarnt werden.
    Um es kurz zu machen, ich verlief mich zweimal, bis ich plötzlich und unerwartet vor meinem Ziel stand. Ich befand mich in einem kleinen Dünental, so tief, daß mich die seitwärts ansteigenden Hänge sogar vor den Windböen schützten.
    Vor mir sah ich den Eingang. Man hatte den Bunker tatsächlich in die Dünen hineingebaut. Bei den Gegebenheiten nicht ganz einfach.
    Vor dem Eingang blieb ich stehen. Früher hatte man ihn durch ein Eisentor verriegelt, es war zwar noch vorhanden, aber völlig verrostet, zudem hing es schief in den Angeln.
    Bevor ich den Bunker betrat, schaute ich mich noch einmal um.
    Zu sehen war nicht viel. In der kleinen Mulde befand ich mich als einziger Mensch.
    Wenig später wagte ich es.
    Ein wenig mulmig war mir schon zumute, als ich die ersten Schritte in den Bunker setzte. Mir kam es so vor, als würde sich über meinem Kopf eine gewaltige Glocke schließen, die mich gefangennahm und nicht mehr loslassen wollte.
    Mich fröstelte.
    Der Schauer rann vom Hals bis zu den letzten Wirbeln. Unheimlich war es in der fast absoluten Finsternis, die mit tausend Armen nach mir greifen wollte.
    Nach wenigen Schritten blieb ich stehen. Noch immer hatte ich nicht gewagt, die Lampe einzuschalten, drehte mich aber auf der Stelle und blickte zurück.
    Nur schwach zeichnete sich der halbgeschlossene Eingang ab. Der graue Streifen fiel von oben nach unten in den Gang, malte das Muster auf den Boden und kam mir vor wie ein letzter Gruß der realen Welt.
    Plötzlich bekam ich Bedenken. Ich wunderte mich selbst darüber, daß ich so reagierte, aber irgendwie war der Druck vorhanden.
    Angst, Todesfurcht oder noch mehr?
    Mensch, Alter, reiß dich zusammen, sagte ich mir selbst. Sonst war ich längst nicht so nervös. Wenn ich daran dachte, was alles schon hinter mir lag, hätte ich über diese Sache hier eigentlich nur lachen können. Wie oft war ich schon durch finstere Tunnel oder Schächte geschritten und hatte dieses Gefühl nicht gekannt, obwohl ich mir auch damals immer im klaren darüber gewesen war, daß irgendwo vor mir Feinde lauerten und mich erwarteten.
    Es gab zwei Würfel!
    Abermals mußte ich daran denken. Karas Erklärung hatte mein Weltbild praktisch umgeworfen, wenn nicht zerstört. Dies war einerseits furchtbar, andererseits gab es zu Hoffnungen Anlaß, da der zweite Würfel die Kraft des ersten praktisch aufheben konnte.
    Vorausgesetzt ich fand ihn vor dem Spuk. Wenn er ihn hatte, würde er versuchen, ihn zu zerstören.
    Sicherlich war es dieser Gedanke, der mich so furchtsam reagieren ließ, und so bewegte ich mich, vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend, tiefer in den Bunkerstollen hinein.
    Der Boden war nicht glatt. Ein immer wehender Wind mußte im Laufe der Zeit durch das offene Tor den Sand geweht haben, und dieses feine Zeug hatte sich auf dem Boden abgelagert, so daß es unter meinen Sohlen knirschte, wenn ich mich voranbewegte.
    Je tiefer ich vordrang, um so mieser wurde die Luft. Der Sauerstoffgehalt nahm ab. Ich hatte schon bald das Gefühl, als würde ein alter Lappen in meinem Hals stecken.
    Beim Eintritt hatte ich ungefähr die Mitte zwischen den beiden glatten Bunkerwänden gewählt. Das behielt ich auch bei, wollte mich allerdings noch überzeugen und schaltete zum erstenmal die Taschenlampe ein. Ihren

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