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0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club

0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club

Titel: 0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grünes Licht im Rauschgift-Club
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Zimmer auf das Fenster zu.
    Dabei schoß er' blindlings in den Raum hinein, um Phil in Deckung zu halten, damit er ungestört entfliehen konnte.
    Phil warf sich auf den Boden. Unter der gepolsterten Eckbank hinweg sah er die davonhastenden Füße des Mannes. Er drückte sich ganz platt unter die Bank, zog den 38er nach vorn und schoß auf die Schuhe. Die Füße waren plötzlich verschwunden.
    Phil kroch rasch zurück und richtete sich hinter der Eckbank auf.
    Der Mann im Regenmantel hockte in der Fensteröffnung. Einen Augenblick später sprang er hinab auf den Balkon. Im Sprung verrutschte der breite Hut etwas und Phil konnte schneeweißes Haar erkennen. Dann hörte er davonrennende Schritte.
    Phil kam aus seinem Versteck heraus und lief zu dem zerschlagenen Fenster hinüber.
    Als er sich hinausbeugte, sah er den Mann nicht mehr.
    Eine Regenwolke schlug in Phils Gesicht. Er kletterte schnell durch das Fenster und lief über den Balkon.
    Eine offenstehende Tür führte auf einen kurzen Gang, von dem nach zehn Metern zu beiden Seiten hin Flure abzweigten Phil vernahm Schritte, die die Treppen hinunterklapperten, und jagte den Geräuschen nach.
    Im Treppenhaus herrschte graues Halbdunkel, das die Konturen verschwimmen ließ.
    In der nächsten Etage lief Phil in den Gang hinein, der zum Lift führte.
    Auf der rechten Seite stöckelte ein langbeiniges Mädchen in einer durchsichtigen Regenhaut.
    Auf der linken Seite ging ein Mann.
    Er trug einen dunklen Mantel und einen großen Hut.
    Phil hetzte hinter ihm her.
    ***
    Ich hielt mich mit der freien Hand an dem niedrigen Geländer fest. Die Platte, auf der ich stand, hing an vier Seilen, die sich über meinem Kopf in einem dicken Tau vereinigten, das oben an der Decke des Holzhauses über eine Rolle lief. .
    Ich war gerade einen halben Meter tief hinabgesunken, da sprang aus dem Dunkel eine Gestalt heraus und landete neben mir auf der Plattform des primitiven Aufzugs.
    Der Mann hielt sich mit den Händen an mir fest, damit er nicht gegen die Wände des Schachtes schlug. In der Dunkelheit konnte ich nur die Umrisse des Mannes erkennen.
    Die Rolle über unseren Köpfen quietschte und knarrte. Es war das einzige Geräusch, das uns auf unserer Fahrt in die Tiefe begleitete. Feuchtkalte Luft schlug uns entgegen.
    »Hast du keine Lampe mitgebracht, Golfer?« fragte der Mann neben mir. An der Stimme erkannte ich ihn wieder. Es war der Baß, mit dem ich am Telefon gesprochen hatte. Er war kleiner als ich, hatte dafür aber einen größeren Bauchumfang. Die Baßstimme paßte zu ihm.
    »Nein«, erwiderte ich und schwieg wieder. Ich wollte kein Wort zuviel sprechen, um mich nicht zu verraten.
    »Na ja«, stellte mein Gesprächspartner fest, »du bist ja auch noch nicht hier gewesen.«
    Eins zu Null für mich! Auch der echte Dick Haymes kannte diese Höhle noch nicht.
    Plötzlich spürte ich, wie er nach der schwarzen Tasche tastete. »Bist ein Genie«, brummte er dann im Pedalton einer Orgel, »schafft nicht jeder, so einen Haufen Schnee über den großen Teich zu bringen. Der Mann vor dir ging hops!«
    Zwei zu Null!
    Ich erwiderte wieder nichts. Noch war ich nicht sicher, ob die Kerle mir eine Falle stellen wollten oder nicht.
    Die Luft wurde stickiger, je weiter wir nach unten in den feuchten Schacht hineinsanken.
    Über mir gähnte das unheimliche Dunkel der Schachtöffnung.
    »Ich bin schon in besseren Aufzügen gefahren«, sagte ich, da der andere jetzt schwieg.
    »Hauptsache, er funktioniert. Er hat seine Entstehung übrigens einem Gerücht zu verdanken«, fügte er hinzu.
    »Einem Gerücht?«
    »Hier in der Gegend ist die Legende verbreitet gewesen, daß an dieser Stelle ein Pirat vor langer Zeit einen kostbaren Schatz versteckt hätte. Vor Jahren hat ein Trupp danach gesucht. Das einzige, was von der Legende übriggeblieben ist, sind Holzhaus, Schacht, Fahrstuhl und ein Zugang vom Meer. Gold und Edelsteine wurden nicht gefunden. Seit Jahren ist die Anlage verlassen, bis der King sie für seine Zwecke benutzte.«
    Ich horchte auf. Zum ersten Male fiel ein Name. Ich hatte ihn noch nie gehört, wenigstens nicht im Zusammenhang mit einer Rauschgiftbande.
    Ein leiser Lufthauch streifte mich. Die Plattform glitt plötzlich aus dem dunklen Schacht heraus. Sie schwebte frei in der Luft in einer großen Glocke, die in den Felsen gesprengt worden war.
    Wir traten aus der unterirdischen Halle heraus und glitten auf den glitzernden, feuchten Boden zu.
    Die Finsternis riß ab wie ein

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