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04 - Mein ist die Rache

04 - Mein ist die Rache

Titel: 04 - Mein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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zurückzubringen. Doch dann setzte er sich zu ihnen. Der Tisch wackelte, als er sich dagegen lehnte.
    »Was ist passiert?« fragte er beunruhigt.
    »Am Sonntagmorgen in aller Frühe ist Justin Brooke, einer meiner Gäste, in der Bucht von Howenstow abgestürzt«, sagte Lynley. »Die Polizei hält es für einen Unfall. Gut möglich, daß es wirklich einer war. Aber wenn nicht, dann treibt sich hier entweder ein zweiter Killer herum, oder aber Sie sind unschuldig, und es gibt nur einen Killer. Was ist Ihrer Meinung nach wahrscheinlich, John?«
    Penellin drehte an einem Knopf an seinem Hemd. Sein Gesicht war starr, nur unter seinem rechten Auge zuckte reflexhaft ein Muskel.
    »Gestern morgen«, sagte St. James, »hat jemand die Daze aus Lamorna geholt. Gestern abend ist sie in der Penberth-Bucht aufgelaufen und wahrscheinlich inzwischen gesunken.«
    Der Knopf, an dem Penellin gedreht hatte, fiel auf den Tisch. Er hob ihn auf und drehte ihn herum.
    »Meiner Ansicht nach«, fuhr St. James fort, »läuft die Operation folgendermaßen: Es gibt einen Hauptlieferanten und vielleicht ein halbes Dutzend Dealer. Das Kokain könnte auf zwei verschiedene Weisen geschmuggelt werden: Entweder holen die Dealer es beim Lieferanten ab - vielleicht auf den Scilly-Inseln - und segeln dann zum Festland zurück, oder aber der Lieferant bringt es in eine der unzähligen kleinen Buchten an der Küste. Mir kommt da sofort Porthgawara in den Sinn. Die Küste ist zugänglich, das Dorf ist so weit entfernt, daß keinem Menschen heimliches Kommen und Gehen in der Bucht auffallen würde. Die Felsen sind von Höhlen und Spalten durchsetzt, in denen der Austausch stattfinden könnte, falls man ihn auf offener See nicht wagen möchte. Aber ganz gleich, wie der Dealer den Stoff bekommt, wenn er ihn hat - entweder von den Scilly-Inseln oder aus einer der Buchten -, segelt er mit der Daze nach Lamorna zurück, bringt das Kokain dann nach Howenstow, in die alte Mühle, und packt es dort ab. Und niemand hat auch nur die blasseste Ahnung.«
    Penellin sagte nur: »Dann wissen Sie es also.«
    »Wen versuchen Sie zu schützen?« fragte St. James. »Mark oder die Lynleys?«
    Penellin griff in seine Hosentasche und zog eine Packung Zigaretten heraus. Lynley neigte sich mit dem Feuerzeug über den Tisch. Über die kleine Flamme hinweg sah Penellin ihn an. »Es ist wahrscheinlich ein bißchen von beidem«, meinte Lynley.
    »Je länger Sie schweigen, desto länger bewahren Sie Mark vor der Verhaftung. Aber solange Sie ihn vor der Verhaftung schützen, bleibt er für Peter erreichbar, und darum müssen Sie alles tun, was in Ihrer Macht steht, um die beiden auseinander zu halten.«
    »Mark ist eine Gefahr für Peter«, sagte Penellin. »Er wird ihn noch umbringen, wenn ich es nicht verhindere.«
    »Justin Brooke sagte uns, daß Peter hier in Cornwall kaufen wollte«, bemerkte St. James. »Mark war sein Lieferant, richtig? Darum wollten Sie am Freitag in Howenstow unbedingt verhindern, daß die beiden sich sahen.«
    »Ich hatte Angst, Mark würde versuchen, Peter und dem Mädchen etwas zu verkaufen. Ich habe schon seit einiger Zeit den Verdacht, daß er mit Drogen handelt, und ich sagte mir, wenn ich herausbekommen könnte, von wo er die Drogen bekommt und wo er sie abpackt ...« Penellin rollte seine Zigarette nervös zwischen den Fingern hin und her. Auf dem Tisch stand kein Aschenbecher, darum schnippte er die Asche auf den Boden und verrieb sie mit dem Fuß. »Ich dachte, ich könnte ihm das Handwerk legen. Ich habe ihn wochenlang beobachtet, überall bin ich ihm gefolgt, wenn es sich irgendwie machen ließ. Ich hatte keine Ahnung, daß er das Zeug aufs Gut bringt.«
    »Der Plan war schlau«, sagte St. James. »In seinen beiden Teilen: die Daze als Transportmittel und die Mühle als Lager, wo der Stoff gestreckt und abgepackt wurde. Alles hatte direkte Verbindung zu Howenstow. Und da von Peter bekannt war, daß er Drogen nahm - nimmt -, war damit zu rechnen, daß er als Sündenbock dastehen würde, falls bei der Operation etwas schiefgehen sollte. Natürlich hätte er seine Unschuld beteuert. Und sicher hätte er Mark beschuldigt, wenn es hart auf hart gegangen wäre. Aber wer hätte ihm geglaubt? Selbst gestern waren wir alle sofort überzeugt, er wäre mit dem Boot hinausgefahren. Kein Mensch dachte an Mark. Das war wirklich sehr clever von Ihnen.«
    Bei St. James' letztem Wort hob Penellin den Kopf. »Dann wissen Sie das also auch?«
    »Mark verfügte nicht

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