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04 - Mein ist die Rache

04 - Mein ist die Rache

Titel: 04 - Mein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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einer Kirche. John Penellin ging auf die Gruppe zu. Er gab Dr. Trenarrow sein Glas.
    »Edward«, sagte er mit einem Nicken zu Boscowan. Nancy hatte sich in den Korridor zurückgezogen, wo sie an einer Truhe zusammengesunken das Zusammentreffen beobachtete. »Vielleicht können wir ins Büro gehen.«
    »Das erübrigt sich, John«, antwortete Boscowan. »Tut mir leid.«
    Was die Entschuldigung zu bedeuten hatte, war offenkundig. Boscowan wäre niemals zu einem solchen Zeitpunkt nach Howenstow gekommen, wäre er nicht sicher gewesen, daß er den richtigen Mann gefunden hatte.
    »Verhaftest du mich?« Penellins Stimme klang merkwürdig resigniert, ohne eine Spur von Erschrecken. Es war, als wäre er die ganze Zeit auf diese Möglichkeit vorbereitet gewesen.
    Boscowan sah sich um. Aller Augen waren auf die beiden gerichtet. »Hier hinaus, bitte«, sagte er und trat in den Korridor.
    Penellin, St. James und Lynley folgten. An der Treppe wartete ein zweiter Kriminalbeamter, ein massiger Mann, wie ein Boxer gebaut, der ihnen mit gekreuzten Armen wachsam entgegensah.
    Boscowan drehte seinem Kollegen den Rücken zu, um sich Penellin zuzuwenden. Mit seinen nächsten Worten überschritt er die Linie, die den Polizeibeamten vom Privatmann trennt, und verstieß damit gegen Regel und Vorschrift. Aber das schien ihn nicht zu kümmern. Sein Verhalten entsprang alter Freundschaft und hatte mit dienstlicher Pflichtauffassung nichts zu tun.
    »Du brauchst einen Anwalt, John. Wir haben die ersten Laborbefunde. Es sieht nicht gut aus.« Und dann sagte er noch einmal, in einer Art, die an seiner Aufrichtigkeit keinen Zweifel ließ: »Wirklich, es tut mir leid.«
    »Fingerabdrücke, Fasern, Haare? Was haben Sie?« fragte Lynley.
    »Alles.«
    »Aber Dad war doch öfter bei uns im Haus«, sagte Nancy.
    Boscowan schüttelte nur den Kopf. St. James wußte, was es bedeutete. Das Vorhandensein von Penellins Fingerabdrücken im Haus ließ sich vielleicht damit erklären, daß er früher dort gewesen war. Aber wenn die Kriminalpolizei Fasern und Haare gesichert hatte, dann war die Wahrscheinlichkeit groß, daß sie an der Leiche gefunden worden waren, und wenn das zutraf, war bewiesen, daß Penellin in der Tat gelogen hatte, als er behauptet hatte, am vergangenen Abend nicht im Haus seiner Tochter gewesen zu sein.
    »Gehen wir«, sagte Boscowan in sachlicherem Ton. Sein Kollege nahm die Worte als Signal. Er trat zu Penellin und faßte ihn unter dem Arm. Und schon war es vorbei.
    Als ihre Schritte auf der Treppe verklangen, wurde Nancy Cambrey ohnmächtig. Lynley fing sie auf, ehe sie zu Boden schlug.
    »Hol Helen«, sagte er zu St. James, und als Helen da war, brachten sie Nancy in Daze Ashertons kleines Wohnzimmer im Ostflügel des Hauses. Es war ein gemütliches Zimmer, weit weg von den Gesellschaftsräumen, und Lynley hoffte, daß Nancy in der freundlichen Atmosphäre schnell wieder zu sich kommen würde. Er war dankbar, sich darauf verlassen zu können, daß seine Mutter ihn bei den Gästen vertreten würde, bis der Abend vorbei war und sie Zeit fand, sich für sich allein über John Penellins Verhaftung und die Verwirrung, die ihr folgen würde, Gedanken zu machen.
    St. James hatte die Voraussicht besessen, die Whiskykaraffe aus dem Salon mitzunehmen. Er drückte Nancy ein Glas in die Hand. Helen half ihr, das Glas zum Mund zu führen. Sie hatte gerade einen kleinen Schluck getrunken, als es klopfte. Gleich darauf hörten sie Justin Brookes Stimme.
    »Kann ich Sie einen Moment sprechen?« Ohne auf eine Erwiderung zu warten, öffnete er die Tür, streckte den Kopf ins Zimmer, sah sich um und sagte, als er Lynley entdeckt hatte, noch einmal: »Kann ich Sie einen Moment sprechen?«
    »Mich sprechen?« fragte Lynley ungläubig. »Was zum Teufel ...«
    »Es ist wichtig«, behauptete Brooke. Er sah die anderen beschwörend an, als erhoffe er sich von ihnen Unterstützung, und bekam sie von der Person, von der er sie vermutlich gar nicht erwartet hatte.
    »Ich bringe Nancy ins Verwalterhaus, Tommy«, sagte Helen. »Sie wird sich zu Hause wohl er fühlen. Und sie muß sicher auch nach dem Kind sehen.«
    Lynley wartete, bis die beiden Frauen gegangen waren, ehe er sprach. Brooke zog sich inzwischen einen Stuhl heran, setzte sich rittlings darauf und verschränkte die Arme auf der Rückenlehne.
    »Also, was wollen Sie?« fragte Lynley, der am Schreibtisch seiner Mutter lehnte. Er war verärgert über die Störung und gab sich keine Mühe, es zu

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