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0401 - Aufbruch ins All

Titel: 0401 - Aufbruch ins All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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breitschultrig. Er hatte beide Hände in die Seiten gestützt.
    „Innerhalb dieser Galaxis gilt das Recht des Stärkeren", sagte er in saparenischer Sprache. „Und das sind in diesem Fall zweifellos wir."
    „Diese Haltung finde ich abscheulich", sagte Addis mit bebender Stimme. „Wir sind nach Firmer gekommen, um von unseren Vorfahren zu lernen.
    Jetzt müssen wir erfahren, dass Sie uns technisch zwar überlegen sind, dafür aber verachtenswerte Moralbegriffe vertreten."
    Der Schwarzhaarige wandte sich zu den neun anderen um und grinste.
    „Hört euch das Jüngelchen an", sagte er. „Ist er nicht großartig?"
    „Du solltest ihn aufklären, was hier wirklich los ist", sagte einer der Männer. „Ich möchte sein Gesicht sehen, wenn er die Wahrheit erfährt."
    „Sei still, Lytton", sagte Pantalone zu Addis. „Hier ist etwas nicht in Ordnung."
    „Ah!" machte der Schwarzhaarige. „Du bist also der große Denker, was?"
    Er schlug Pantalone mit der flachen Hand ins Gesicht. Es war mehr eine spielerische Geste, aber sie wirkte entwürdigend. Pantalones Gesicht brannte.
    Er schloss die Augen, um sich besser beherrschen zu können.
    Addis sprang auf den Tisch zu und wollte sich auf den Anführer der Fremden stürzen.
    Dieser trat jedoch zur Seite, als Addis sich mit einem Satz auf ihn stürzte. Addis verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Der Schwarzhaarige stellte einen Fuß auf Addis' Brust und zog seine Waffe. Er richtete den Lauf auf das Gesicht des Funkers.
    „Erschieß ihn nicht, Staebler-Beer", rief einer der Männer. „Du weißt, dass wir ihn noch brauchen."
    Staebler-Beer lachte geringschätzig und schob die Waffe wieder in den Gürtel.
    „Steh auf!" befahl er Addis.
    „Tu, was er sagt", mischte sich Pantalone ein.
    Addis erhob sich.
    „Wer bist du?" fragte Staebler-Beer.
    „Mein Name ist Lytton Addis", sagte Addis und straffte sich. „Ich bin Conyers-Sapare."
    Zum erstenmal war er stolz darauf, auf Conyers zur Welt gekommen zu sein.
    Staebler-Beer deutete auf den Tisch.
    „Und dieser Kerl?"
    „Das ist Flaman Pantalone", sagte Addis. „Unser Kommandant."
    „Und wer, glaubt ihr, sind wir?"
    „Nachkommen jener Saparen, die auf Firmer und Conyers einen Atomkrieg entfesselt haben", sagte Addis. „Wir glauben nicht, dass außer euch noch viel Saparen auf Firmer leben."
    Staebler-Beer wandte sich zu den neun anderen um.
    „Diese Narren glauben, dass ihr Volk auf Firmer entstanden ist", sagte er.
    „Wahrscheinlich sind sie sogar davon überzeugt, dass es außer den Saparen keine intelligenten Wesen im Universum gibt. Ist es nicht so?"
    „Ja", bekannte Addis zögernd.
    „Allein in dieser Galaxis gibt es über zweitausend raumfahrende Völker", sagte Staebler-Beer betont.
    „Nein!" sagten Addis und Pantalone gleichzeitig.
    Pantalone sagte: „Sie lügen, Staebler-Beer. Sie wollen damit von den Verbrechen ablenken, die Sie und Ihre Helfer begangen haben."
    „Wir sind Angehörige des Imperiums Dabrifa", berichtete Staebler-Beer unbeeindruckt.
    „Wir sind ebenso Nachkommen der Terraner wie ihr."
    „Terraner?" wiederholte Pantalone. „Wer ist das?"
    Jetzt trat ein anderer Mann vor. Er war klein und mager. Er machte einen ungeduldigen Eindruck.
    „Wir halten uns mit Erklärungen auf", sagte er zu Staebler-Beer. „Der Zufall hat uns diese beiden in die Hände gespielt. Wir wollten die Gunst des Schicksals nutzen. Ich bin dafür, dass wir den Emotio-Strahler an ihnen testen."
    „Das werden wir auf jeden Fall tun", sagte Staebler-Beer. „Aber ich sehe keinen Grund, warum wir uns zuvor nicht noch ein bisschen mit ihnen unterhalten sollten."
    Pantalone verstand nicht mehr, wovon die beiden Fremden sprachen. Sein Inneres war in Aufruhr.
    Wenn Staebler-Beer die Wahrheit sprach - und Pantalone war fest davon überzeugt -, musste das Weltbild der Saparen zusammenbrechen.
    Zweitausend raumfahrende Völker!
    Und die Saparen hatten eben erst den Anfang gemacht. Das brachte sie automatisch an den letzten Platz einer zweitausend Namen umfassenden Liste.
    Pantalone erschauerte. Die Erkenntnisse, die er in den letzten Minuten gewonnen hatte, bedeuteten eine ungeheure seelische Last für ihn. Insgeheim, erkannte er jetzt, hatte er schon immer mit solchen Enthüllungen gerechnet.
    „Ihr seid Nachkommen terranischer Kolonisten, die vor mehr als tausend Jahren ins Sapa-System ausgewandert sind", fuhr Staebler-Beer mit seinen Erklärungen fort: „Ich nehme an, dass während des Atomkriegs, den ihr geführt

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