Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

Titel: 0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
riskieren. Es war Tomaten-Jo.«
    »Tomaten-Jo?«, sagte der Wärter und kam auf unsere Gruppe zu. »Ist das der mit dem dicken roten Kopf?«, fragte er Nachtigall.
    »Ja.«
    »Der war doch auch bei uns zu Gast«, erinnerte sich der Aufseher.
    »Er war dabei, als wir Ladds & Co. ausräumten.« Ladds & Co. war eine Bank, die Nachtigall zusammen mit anderen Komplizen beraubt hatte. »Tomaten-Jo war nur eine Randfigur, deshalb wurde er auch nicht so hoch bestraft wie die anderen und befindet sich bereits wieder in Freiheit«, fuhr Nachtigall fort.
    »Und Tomaten-Jo spielte dir den Zettel zu«, setzte ich das Gespräch fort.
    »Ja. Er sagte mir, es würde mein Schaden nicht sein, wenn ich ihn an Cäsar übergeben würde. Zugleich steckte er mir eine Stange Zigaretten zu.«
    »War das alles, was du als Belohnung bekommen hast, Nachtigall? Eine Stange Zigaretten ist sehr wenig für einen guten Dienst.«
    »Es war nur die Stange, Agent Cotton«, meinte Nachtigall. Ich sah ihm an, dass er log. »Ich habe es hauptsächlich getan, weil ich Tomaten-Jo gut kannte und mir seine Freundschaft erhalten wollte.«
    »Hat dir Tomaten-Jo gesagt, woher er den Kassiber bekommen hatte?«
    »Nein.«
    »Kennt Tomaten-Jo Baron Samedi?«, fragte Phil.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Kennst du ihn?«
    »Nein. Baron Samedi ist meiner Ansicht nach noch nicht lange in Baltimore!«
    »Woraus schließt du das?«, fragte ich den kleinen Bankräuber.
    »Sein Name wurde erst in den letzten Wochen bekannt.«
    »Weißt du, ob sich Samedi mit gestohlenen Autos befasst?«, fragte Phil.
    »Das ist möglich, Agent Decker.«
    »Wo liegt die Ziegelei?«, erkundigte sich Phil.
    »In den Riti Mountains am Meer. Dort gibt es roten Lehm. Zur Wasserseite hin befinden sich alte Hafenanlagen, die nicht mehr benützt werden.«
    »Das stimmt«, meldete sich der Aufseher wieder zu Wort. »Ich war mit Nachtigall schon mal dort. Eine üble Gegend. Nur die Ziegelei ist noch in Betrieb.«
    »Hast du eine Möglichkeit, mit Tomaten-Jo Verbindung aufzunehmen?«, fragte ich den Häftling.
    Er ahnte sofort, was ich von ihm wollte. »No, Mister. Das können Sie mit mir nicht machen. Ich will nicht ein Lockvogel sein. Ich habe euch gesagt, was ich weiß, G-men. Mehr könnt ihr von mir nicht verlangen. Wenn ihr es auf Tomaten-Jo abgesehen habt, seht zu, wie ihr ihn bekommt.«
    Als wir die Schreinerei verließen, fragte ich den Wärter: »Hat Nachtigall in der letzten Zeit wieder in der Ziegelei gearbeitet?«
    »Ich weiß nicht, kann schon sein.«
    »Wenn er wieder dorthin soll, geben Sie uns bitte über Captain Harding Bescheid. Ich werde auch mit Direktor McArthur sprechen.«
    ***
    Im Hauptquartier der City Police suchten wir sofort nach unserer Rückkehr das Büro von Captain Harding auf.
    »James, spann alles ein«, sagte ich, »was zur Verfügung steht. Wir müssen Tomaten-Jo finden.«
    »Tomaten-Jo? Hat er wieder etwas ausgefressen?«, fragte Harding.
    Ich erzählte ihm, was sich im Gefängnis ereignet hatte, und schloss: »Brillen-Bill konnte nicht mehr zu uns sprechen. Johnny Locksmith wollte uns nichts sagen. Inzwischen ist Potter gestorben, der auch etwas über Baron Samedi gewusst hat. Es gibt jetzt also nur einen, der über den Baron plaudern kann:,Tomaten-Jo. Er hat Nachtigall den Kassiber übergeben. Vielleicht hat er engeren Kontakt mit unserem seltsamen Unbekannten. Versuch herauszufinden, wo er sich aufhält. Dann gib mir Bescheid. Phil und ich werden ihn beschatten. Vielleicht führt er uns dorthin, wohin wir wollen.«
    »Wird gemacht, Jerry«, sagte Harding. »Tomaten-Jo ist eine bekannte Größe in der Unterwelt. Wir werden ihn schnell finden.«
    Zwei Tage vergingen.
    ***
    Es war abends gegen zehn. Das Telefon klingelte. Ich lag bereits im Bett und hob ab.
    »Agent Cotton«, sagte eine aufgeregte Stimme, »bei Nummer 953 ist etwas los!«
    »Was wollen Sie?« Ich hatte gerade in einem Buch gelesen.
    »Bei 953 wurde der Totengräber niedergeschlagen, Agent Cotton«, krächzte die Stimme aufgeregt.
    Es dauerte eine Zeit, bis der Mann mit der aufgeregten Stimme klare Gedanken wiedergeben konnte.
    Die Stimme gehörte dem Cop, der am Abend auf der Zentrale der City Police Dienst hatte. Bei ihm war gerade eine Meldung eingelaufen, dass auf dem Friedhof beim Grab Nr. 953 der Totengräber niedergeschlagen worden war.
    »Warum erzählen Sie das ausgerechnet mir?«, wandte ich ein. »Das ist doch Angelegenheit der City Police. Rufen Sie Captain Harding an.«
    »Vielleicht sind

Weitere Kostenlose Bücher