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0405 - Kampf um Merlins Burg

0405 - Kampf um Merlins Burg

Titel: 0405 - Kampf um Merlins Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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heraus betrachtete Ted die Burg. Der Haupteingang, das große Tor, befand sich auf der anderen Seite. Aber es war fraglich, ob Ted dort so einfach hineinspazieren konnte. Es lag ein Schutzfeld um Caermardhin, das Unbefugte fernhalten sollte. Und er gehörte zwar zu Zamorras Freunden, aber das hieß nicht, daß er uneingeladen hier erscheinen konnte. Nur wenn der Herr der Burg ihn hereinbat, würde er Caermardhin betreten können.
    Es sah aber schwerlich so aus, als würde der derzeitige Herr das tun.
    Also mußte es eine andere Möglichkeit geben.
    Teds Hand glitt in die Tasche seiner Lederjacke und umfaßte den Dhyarra-Kristall. Damit würde er den Schirm aufbrechen können. Aber…
    Er ging damit auch ein Risiko ein. Bevor Sara Moon ihn austrickste, war er der vorübergehende Herrscher der DYNASTIE DER EWIGEN gewesen. Sara Moon, seine Nachfolgerin, hatte ihn anfangs für tot zurückgelassen. Monatelang hatte er sich unter seinem falschen Namen Teodore Eternale verborgen gehalten. Denn er mußte damit rechnen, daß sie ihn töten ließ, sobald sie ihn wieder aufspürte. Und das konnte geschehen, sobald er seinen Machtkristall einsetzte.
    Sie mußte damit rechnen, daß er sich an ihr rächte, und war allein deshalb gezwungen, ihn zu töten, auch wenn er niemals erneut die Herrschaft über die Dynastie antreten konnte. Denn sie hatte ihm die Macht geraubt. Sie konnte ja nicht ahnen, daß ihm an dieser Macht niemals wirklich gelegen gewesen war. Er war in diese Rolle hineingedrängt worden, ohne sie zu lieben, und er war gar nicht unfroh darüber gewesen, als er die Verantwortung wieder abstreifen konnte. Aber Sara Moon konnte nicht anders, als von sich selbst auf andere zu schließen. Sie hatte damals einen Fehler begangen, als sie Teds Machtkristall nicht zerstörte. Normalerweise durfte es nur einen einzigen Machtkristall geben, weil er das Zeichen des ERHABENEN als das des Stärksten und Besteh war.
    Inzwischen war er bereits einige Male gezwungen gewesen, seinen Kristall wieder einzusetzen, und er hatte dafür gesorgt, daß er danach immer schleunigst seinen Standort wechselte. Denn es gab Möglichkeiten, den Gebrauch eines jeden Kristalls auf der Erde anzupeilen. So würde die Dynastie feststellen können, wo er sich befand, und Sara Moon würde den Mordbefehl erteilen.
    Sobald er den Dhyarra einsetzte, mußte er deshalb schnell zuschlagen und seine selbstgestellte Aufgabe schleunigst zu Ende führen. Von jenem Moment an gab es kein Zurück mehr, nur noch den Erfolgszwang und ein schnelles Verschwinden. Auch das war ein Grund, weshalb er Rob Tendyke jetzt gern an seiner Seite gehabt hätte. Aber Tendyke hatte ihm die Unterstützung versagt.
    Er zog den Kristall 13. Ordnung hervor. Der Dhyarra war auf seinen Geist verschlüsselt, und Ted spürte den warmen Kontakt, die enge Bindung, als er ihn aktivierte. Der Kristall schimmerte in blassem blauen Licht.
    Ted konzentrierte seine Gedanken auf eine bestimmte Vorstellung und ließ sie bildhaft vor seinem geistigen Auge entstehen. Der Dhyarra-Kristall, der blau aufglühende Sternenstein, nahm dieses Bild als Befehl auf und führte ihn aus, sog seine Kaft aus den Tiefen des Universums und formte sie um.
    Suche eine offene Tür.
    Es ging nicht an, daß es nur den Haupteingang gab. Merlins Burg war ein Fuchsbau. Ted war sicher, daß es wenigstens ein halbes Dutzend andere Türen gab, versteckt in den Mauern. Vielleicht war eine davon nicht gesichert…
    Und wenn sie auch abgeschirmt waren, würde Leonardo deMontagne ihnen bestimmt nicht so viel Aufmerksamkeit widmen wie dem Hauptportal.
    Aber dann wurde Ted so überraschend fündig, daß er fast aufgeschrien hätte. Fast direkt vor ihm gab es eine solche Öffnung! Eine Geheimtür in der Burgmauer, die von der magischen Abschirmung ausgespart war!
    Ted wußte nicht, daß Leonardo deMontagne den Schutzschirm an dieser Stelle ganz bewußt geöffnet hatte, um selbst nach Belieben ein und aus gehen zu können. Denn er war ein Dämon, und er konnte den Schutzschirm um die Burg nicht durchdringen. Er hatte sich ohnehin nur durch einen Trick eingeschlichen, der kaum jederzeit wiederholbar war - er hatte dem Mongolen Wang Lee Chan seinen Schatten angehängt, als jener Caermardhin betrat, und der Schatten hatte dann im Innern der Burg manipuliert und Sid Amos überwältigt.
    Den Schirm ganz zu löschen, hatte Leonardo nicht gewagt. Er hatte sich nur ein kleines Tor geschaffen.
    Und genau das hatte Ted Ewigk jetzt gefunden.
    Er

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