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0405 - Kampf um Merlins Burg

0405 - Kampf um Merlins Burg

Titel: 0405 - Kampf um Merlins Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zögerte keine Sekunde mehr. Mit dem Beginn des Dhyarra-Einsatzes gab es auch die Gefahr, von Wächtern der Ewigen bemerkt zu werden. Dann würde es nicht mehr lange dauern, bis die Führungsspitze der Dynastie genau wußte, daß ein Machtkristall dort aktiv geworden war, wo er gar nicht sein durfte. Bis zu dem Schluß, daß der ehemalige ERHABENE hier war, war es dann nur noch ein sehr kurzer Denkweg. Und dann würden sie kommen und zuschlagen.
    Vielleicht blieben nur Minuten, vielleicht ein paar Stunden. Aber Ted wollte keine Zeit verlieren. Er hatte keinen Mitstreiter, der ihm den Rücken freihielt…
    Er stürmte über die Lichtung zur Burgmauer hinauf. Zielsicher erreichte er die Stelle, an der sich die Geheimtür befand. An jeder anderen Stelle wäre er einfach durch die Materie der Burg hindurchgelaufen, ohne sie betreten zu können. Sie hätte für ihn einfach nicht existiert. Wenn Caermardhin unsichtbar war, war es ebenso. Dort, wo die Burg stand, konnte man sich auf dem Berggipfel ungehindert bewegen, ohne zu ahnen, daß man sich vielleicht gerade im Innern einer massiven, meterstarken Steinwand aufhielt…
    Ted tastete die Steine der Mauer ab. Er suchte nach einem Spalt, der ihm anzeigte, wo sich das Tor befand. Es war inzwischen dunkel geworden, und diese Seite der Burg lag momentan im Schatten. Der Mond schickte sich gerade an, herumzuschwingen, und erst dann würde Ted mehr sehen können.
    So konnte er nur tasten.
    Er tat es nicht nur mit den Händen, sondern auch mit dem Dhyarra-Kristall.
    »Sesam, öffne dich…«
    In seiner gedanklichen Vorstellung entstand das Bild einer entstehenden Öffnung. Wie auch immer es sein konnte, wohin ein Teil der Mauer verschwand - die Symbolik war eindeutig. Eine sich öffnende Tür.
    Und plötzlich schwang tatsächlich ein zwei Quadratmeter großer Teil der Wand nach innen zurück und gab den Weg frei in einen mäßig erleuchteten Korridor, der nach rechts und links führte. Ted schlüpfte ins Innere der Burg. Die Geheimtür schloß sich wieder, und im gleichen Moment wurde es im Korridor heller.
    »Verflixt«, murmelte der Reporter. »Licht aus!«
    Aber seine Stimme fand kein Gehör. Es blieb hell. Eine schattenlose Helligkeit, die aus Wänden, Fußboden und Decke zugleich zu kommen schien.
    Er markierte die Tür von innen mit einem unsichtbaren Zeichen. Schließlich wollte er sie wiederfinden für den Fall, daß er rasch fliehen mußte. Der Dhyarra-Kristall würde ihn zu dieser Markierung führen.
    Er lehnte sich an die gegenüberliegende Wand und lauschte in sich hinein. Seine Witterung schlug an, jenes feine Gespür, das ihn von jeher auf Besonderheiten aufmerksam gemacht hatte. Einst hatte er es hauptsächlich genutzt, um besondere Reportagen zu machen, die seinen Ruhm und sein Vermögen zementierten.
    Er wußte nicht, was es war, worauf seine Witterung ansprach, ohne die er vielleicht nie zum Reporter geworden wäre.
    Aber irgend etwas in Caermardhin stimmte nicht. Er mußte es mit Voraussetzungen zu tun haben, die er nicht kannte. Etwas in seiner Vorstellung war falsch.
    Das konnte seinen Plan zum Scheitern bringen…
    ***
    Er überwand seine Unsicherheit schnell wieder. Im Grunde gab es nichts, womit er wirklich hätte rechnen müssen. Alles war möglich. Er mußte flexibel bleiben, sich von einem Augenblick zum anderen auf eine neue Situation einstellen können.
    Womit hatte er überhaupt gerechnet?!
    Wenn er sich selbst gegenüber ehrlich war, dann mit einer Falle. Leonardo deMontagne mußte doch mit einer Rückeroberung rechnen. Er würde nicht so dumm sein können, die Überwachung der Umgebung zu vernachlässigen. Er mußte doch längst wissen, daß da jemand aufgetaucht war, der in die Burg eindrang.
    Aber von dieser Falle war nichts festzustellen…
    Dennoch veränderte Ted Ewigk zuerst einmal seinen Standort. Eine Angewohnheit, die ihm in Fleisch und Blut übergegangen war. Wer nicht genau wußte, wo er sich befand, konnte ihn auch nicht treffen.
    Dann erst, als er zwei Gangbiegungen hinter sich gebracht hatte, begann er zu sondieren. Er benutzte den Kristall, um Gefahren aufzuspüren. Wo immer Magie lauerte, gab es auch eine mögliche Bedrohung.
    Es gab nur eine Schwierigkeit. Caermardhin war förmlich vollgestopft mit magischen Schwingungen. Überall wirkten geheimnisvolle Kräfte und sorgten dafür, daß in dieser Burg alles funktionierte. Ohne Magie ging hier nichts. Daher nahm der Dhyarra-Kristall ein hohes Grundniveau auf, in dem andere

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