0413 - Ich stellte die Killer-Mumien
hatten.
Oder war es das Wissen einer uralten, fremden Intelligenz?
Auch ich spürte Furcht, als ich einen Schritt zurückging, um aus der Reichweite dieser in Leinen gepackten Monstren zu gelangen. Niemand hinderte mich daran, die anderen hatten genug mit sich selbst zu tun.
Cecile stand jetzt neben mir. Die Mündung der Beretta wies zu Boden.
Ich hätte ihr die Waffe vielleicht aus der Hand nehmen können, aber da war noch Marco mit seiner MPi. Auch er mußte die Übersicht verloren haben und wartete lauernd ab. Auf seinem Gesicht lagen die Schatten der Furcht. Die Mundwinkel zuckten. Er sah so aus, als wollte er etwas sagen.
Der Bleiche ging zurück und drückte seinen Arm vor. Aus dem Ärmel schnellte plötzlich die Klinge. Sehr lang, scharf und spitz. Sie wies auf beide Monstren.
»Wir müssen sie killen!«
Rene hatte die Worte gesagt. Es sah so aus, als wollten die anderen dagegen protestieren, doch sie hielten sich zurück. Wahrscheinlich deshalb, weil auch sie keinen besseren Vorschlag hatten.
Hatte sich Rene schon entschieden? Ich war mir sicher, daß er mit Kugeln nichts gegen diese Monstren ausrichten konnte, die jetzt standen und sich drehten.
Eine in Renes Richtung, die andere wandte sich uns zu, und wir sahen in ihre Augen.
Da peitschte der Schuß.
Rene konnte sein Ziel überhaupt nicht verfehlen, es stand einfach zu nahe bei ihm. Da die Mumie mir den Rücken zudrehte, sah ich nicht, wie die Kugel einschlug, aber sie zuckte zusammen und krümmte sich nach vorn. Dabei streckte sie die Arme aus, als wollte sie dem Mann, der geschossen hatte, die Hand drücken.
Ich hörte Rene lachen, vielleicht glaubte er sich am Ziel, das jedoch erwies sich für ihn als tödlicher Irrtum, denn plötzlich hatte die Mumie ihn.
Sie bewegte sich nicht so geschmeidig wie ein Mensch, eher ungelenk, aber sie fiel gegen ihn und packte zu.
Im nächsten Augenblick hörten wir ihn schreien. Zugleich drehte sich die Mumie herum, so daß wir sie jetzt frontal anblicken konnten.
Es war grauenhaft.
Nicht so sehr für uns wie für Rene.
Er war von ihr so hart umklammert worden, daß er sich nicht mehr bewegen konnte. Zugleich drückte sie ihn fest an sich, aber Rene war es gelungen, seinen Kopf in den Nacken zu pressen, so daß er die Mumie anschauen mußte, ob er wollte oder nicht.
Das war sein Ende.
Wir sahen ihn sterben…
Wir wurden Zeuge einer furchtbaren Tat und auch einer unheimlichen Macht, die von der Mumie ausging, denn sie erdrückte ihn nicht, wie es vielleicht ein Gorilla getan hätte, nein, ihre Kraft mußte sie aus den Tiefen des Alls geholt haben, denn die Augen strahlten plötzlich auf wie zwei Sterne. Das Licht, sehr stark und gebündelt wie Laser, traf das Gesicht des Franzosen.
Der Mann wurde zerstört.
Es begann am Kopf, wo die Haut plötzlich nicht mehr zu sehen war.
Dafür die Knochen, weiß und gleichzeitig hell, als würden sie von einem strahlenden Feuer umgeben, das alles zerstörte.
Auch den Menschen.
Er konnte nicht einmal mehr schreien, so schnell lief der für ihn tödliche Vorgang ab.
Und auch wir waren entsetzt, denn zwischen den zupackenden Pranken der Mumie war plötzlich nichts mehr. Nur noch Staub rieselte zu Boden und verteilte sich dort.
Heller, flimmernder, glitzernder Staub, fein wie Asche. Das also war einmal ein Mensch gewesen. Man hatte ihn mit der Kraft der Sterne konfrontiert, und er hatte nicht überleben können.
Sogar seine Kleidung war vernichtet worden.
Wir standen da und waren sprachlos. Die Angst peitschte in uns hoch.
Ich fühlte mich verdammt schlecht, dieser stumme, grausame Mord hatte mich entsetzt, und jetzt bewegte sich auch die zweite Mumie.
Sie hatte sich ein neues Ziel ausgesucht.
Die entsetzt und reglos dastehende Cecile Villard!
***
Mochte sie auch zur anderen Seite gehören und hätte sie wahrscheinlich auch auf mich geschossen, das alles zählte in diesen Augenblicken nicht, denn ich mußte ein menschliches Leben retten. Es war unmöglich, sie den Kräften der unheimlichen Mumie zu überlassen, deshalb tat ich das einzig Richtige.
Ich sprang sie an.
Es hatte sein müssen, denn die Mumie griff bereits nach ihr. So geriet auch ich in Gefahr, daß sie mich streifte, aber ich hatte Glück, die Hand wischte an mir vorbei.
Gemeinsam landeten Cecile und ich auf dem weichen Boden. Cecile lag unter mir. Vor Angst hatte sie die Kontrolle verloren. Sie strampelte und versuchte auch, sich zu befreien, das hätte für sie tödlich enden können, und
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