0413 - Ich stellte die Killer-Mumien
diejenigen lauerten, mit denen sie einmal Bekanntschaft gemacht hatten.
»War es das?« fragte Cecile. Ihre Stimme zitterte. Zudem hatten sie eine Gänsehaut bekommen.
»Möglich.«
Coucou lachte. Es war das Kichern eines Irren. »Ich habe es gesehen!« kreischte er dann. »Verdammt, ich habe es gesehen. Rene ist zu Staub geworden, es hat ihn erwischt. Die verfluchten Mumien waren stärker, und jetzt sind sie weg!«
»War das der Sieg?« fragte Marco.
Ich hob die Schultern, ging vor, und Marco dachte nicht mehr daran, die MPi zu heben. Plötzlich waren wir zu Verbündeten geworden. Ohne daß wir uns darüber abgesprochen hatten, glaubte wohl keiner von uns, eine endgültige Entscheidung herbeigeführt zu haben.
Die Mumien waren verschwunden, aber nicht vernichtet. So wie ich sie und ihre Kraft einschätzte, konnten sie ohne weiteres wieder zurückkehren.
»Tut mir leid«, sagte ich, »aber ich habe alles versucht. Die Macht der Sterne war stärker.«
»Das ist doch Scheiße!« schrie Coucou. »Die Macht der Sterne…«
»Halt die Schnauze!« fuhr Marco ihn an. »Sei nur ruhig, sonst bist du als nächster an der Reihe. Ich habe dich sowieso nur unter Protest mitgenommen. Jetzt reiß dich zusammen!«
Der Bleiche duckte sich, als er die Worte vernahm. »Und was ist mit ihm?« fragte er. Sein Arm bewegte sich dabei auf mich zu. Es war der, aus dessen Ärmel auch die Klinge schaute. »Verdammt, er ist doch unser Feind. Vielleicht steckt er mit der Mumie unter einer Decke.«
»Du redest Unsinn!« fuhr ich ihn an.
Coucou fühlte sich angegriffen. Er kam auf mich zu, hatte den rechten Arm erhoben und wollte die Klinge in einem Halbkreis auf mich zuführen.
Wenn er traf, ging es mir schlecht.
Marco schleuderte die MPi gegen ihn. Der Bleiche wurde hart und kalt erwischt, geriet aus dem Rhythmus und taumelte an mir vorbei. Erst einige Schritte weiter konnte er sich fangen, aber da war Marco schon bei ihm und drosch mit der flachen Hand mehrmals zu.
Der Kopf des anderen flog zur Seite. Coucou heulte, und Marco machte ihm klar, daß wir alle vier im gleichen Boot saßen. Hoffentlich begriff er dies auch.
Cecile unterhielt sich mit mir. »Sie haben ein Kreuz!« flüsterte sie. »Das ist nicht normal.«
»Stimmt.«
»Und wieso?«
Ich winkte ab. »Nehmen Sie es einfach hin. Die korrekte Erklärung würde zu lange dauern.«
Cecile schaute mich sehr nachdenklich an, bevor sie einen Kommentar gab. »Sie sind nicht der, als der Sie sich ausgeben, John Sinclair.«
»Wie kommen Sie darauf?«
»Ich bin eine Frau mit starken Gefühlen. Und eines dieser Gefühle sagt mir einfach, daß Sie ein anderer sein müssen. Kein Makler…«
»Was dann?«
»Polizist!«
Sie schaute mich an. So überrascht, daß sie keinen Kommentar abgeben konnte.
Auch Coucou und Marco hatten einen Teil unseres Dialogs mitbekommen. Der Bleiche blieb am Boden hocken, da er noch genug mit sich selbst zu tun hatte.
Anders Marco. Er kam zu uns und hatte seine Augen verengt. »Stimmt das?« erkundigte er sich lauernd.
»Es stimmt.«
»Da haben Sie bestimmt einen Ausweis.«
»Natürlich.« Ich holte das Dokument hervor und drückte es ihm in die Finger. Er mußte es dicht vor seine Augen halten, um überhaupt etwas lesen zu können. Danach lachte er auf und ließ den Arm sinken. »Ja!« sagte er zu Cecile, »er ist tatsächlich ein Bulle, aber ein englischer, Scotland Yard sogar.«
Die Französin konnte es nicht fassen. »Ich bin dem Yard bisher noch nicht aufgefallen. Wieso jagen Sie uns?«
»Nicht euch«, erwiderte ich. »Es war einfach ein Zufall, daß ich auf Sie getroffen bin.«
»Ich hasse Bullen!« erklärte Marco leidenschaftslos, »aber ich sehe auch ein, daß ich mit diesem Gefühl hier nicht weiterkomme. Wir sind Verbündete geworden - oder?«
»Das scheint so.«
»Gut, dann können Sie uns auch verraten, was Sie da für eine Waffe besitzen.«
»Ein Kreuz.«
»Kreuze gibt es viele.« Er schüttelte den Kopf. »Aber nicht so eines, wie Sie es haben. Da muß noch etwas anderes dahinterstecken. Was ist das für ein Kreuz?«
»Ich habe Cecile bereits erklärt, daß ich mich darüber nicht auslassen werde. Nehmen Sie es zur Kenntnis und nehmen Sie es weiterhin als gegeben hin, daß ich dieses Kreuz besitze. Mehr will ich nicht von Ihnen. Alles klar?«
»Nein, natürlich nicht, aber im Moment werde ich Sie nicht weiterfragen.«
»Das ist vernünftig, da wir darüber reden sollten, wie es jetzt weitergeht. Eine Frage. Wo befinden
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