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0431 - Der Gentleman-Killer

0431 - Der Gentleman-Killer

Titel: 0431 - Der Gentleman-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Rodrian
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sogar, Gefallen daran zu finden.
    »Hey, wir sind nicht auf einer Party!« sagte mein Freund grinsend und zog mir die Flasche weg. Ich schüttelte den Kopf, und löste damit ein Hornissengeschwader aus, das sich offensichtlich in meinem Kopf häuslich niedergelassen hatte. Mühsam setzte ich mich etwas auf und fummelte in meinen Taschen nach Zigaretten. Ich fand sie, aber die Packung war nur noch ein vertrockneter Haufen von Tabakbröseln. Phil gab mir eine Zigarette. Gierig sog ich den Rauch in mich hinein.
    »Wo hast du deine Lady gelassen?« fragte ich.
    »Sie hat sich ein tolles Stück geleistet. Ich fuhr ihr nach bis zum Seagirt Boulevard. Dort war alles mit Autos verstopft, weil gerade ein Volksfest tobt. Verkleidete Girls hielten alle Autos an, um Blumen und Lampions zu verkaufen. Unsere Lady fuhr eins der Girls fast über den Haufen. Es konnte sich gerade noch retten, die Blumen und Lampions fielen aus dem Korb. Sofort hielten die Autos an, die Fahrer sprangen heraus. Grace Hamilton verlor nicht eine Sekunde die Nerven. Weißt du, was sie tat?«
    »Sie ließ sich Flügel wachsen und ging durch die Luft ab.«
    »Ich sehe, daß es dir schon wieder besser geht. Sie stieg aus ihrer Karre und verschwand einfach zu Fuß. Verstehst du, sie ließ ihr Auto einfach mitten auf der Straße stehen und lief davon. Bis die anderen geschaltet hatten, war sie schon im Volksfestgewimmel verschwunden.«
    »Und du?«
    »Ich bin ihr nachgesetzt. Die haben nicht schlecht hinter mir hergeflucht, als noch ein zweiter Wagen auf der Straße stehen blieb, aber dann beteiligte sich die ganze Bande an der Suche. Wir kämmten das ganze Rockaway-Gebiet ab bis zum Inlet und der Toll Bridge. Aber es war nichts zu machen. Sie war weg. Kann aber gut sein, daß sie sich in einer der Buden versteckt hat oder daß sie mit einem Boot abgehauen ist. Dort liegen eine Reihe Motorboote. Aber wenn sie das getan hat, mußte sie wissen, wohin sie fuhr. Und dann ist die Suche ziemlich aussichtslos.«
    »Ja, du hast recht. Mit was für einem Wagen bist du hergekommen?«
    »Mit dem Jaguar natürlich. Er war noch da. Die ganze Straße war so mit Wagen verkeilt, daß nicht einmal die Streifenwagen durchkamen, um Ordnung zu schaffen.«
    »Dann kann es nur ein anderes Auto gewesen sein, das die Burschen aufgeschreckt hat, denn es war nicht das Geräusch des Jaguar.« Ich erzählte Phil kurz, was ich hier entdeckt hatte, dann machten wir uns daran, das Gelände zu untersuchen. Die Burschen hatten saubere Arbeit geleistet. Es gab nicht mehr die leiseste Spur, daß hier etwas anderes war als eine Fischerkneipe.
    In dem Schuppen waren ein paar alte Gartengeräte, Fischernetze und Anglerkram, ein Paar zerbrochener Ruder und einige Büchsen mit Dichtungsfarbe. Sonst nichts. Der Boden war zwar sehr sauber, aber das allein war noch nicht Beweis genug, ebensowenig wie der noch in der Luft hängende Opiumduft. Wir gingen zu der Kneipe. Sie war vollkommen leer.
    Ich versuchte, mir das Geräusch des Wagens noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Es mußte ein sehr schwere Wagen gewesen sein. Vermutlich ein Achtzylinder.
    »Was hat eigentlich Hamilton für einen Wagen?« fragte ich Phil.
    »Einen Achtzylinder Pontiac.«
    »Ich habe da so eine Idee. Aber es gibt tausende von Achtzylindern in der City, sogar Huxley hat einen. Trotzdem, der Wagen, der vorhin herkam, hielt vor dem Haus. Möglicherweise war es der Boß. Denn daß diese Kerle mit der Gang und den Überfällen zu tun haben, ist klar. Speedy war der Beweis. Vermutlicht zeigten sie dem Mann, was sie mit mir gemacht hatten, und er ordnete an, hier die Spuren zu verwischen und zu verduften.«
    »Was machen wir jetzt?« fragte Phil. Ich stand auf und klopfte den Staub von meinem Anzug, was allerdings nicht viel nützte.
    »Wir werden unseren Chef anrufen. Vielleicht hat er eine Idee.«
    Ich schaltete die Sprechanlage im Jaguar ein und ließ mich mit dem Office verbinden. Er war noch da.
    Ich berichtete ihm kurz, was sich inzwischen hier getan hatte. Er sagte eine Weile nichts, dann fragte er leise:
    »Wie geht es euch?«
    Ich fuhr mit meinem Taschentuch über den Ritz in meinem Hals und meinte:
    »Bestens. Was sollen wir tun?«
    »Bei mir sitzen Captain Kelly von der Mordkommission und Captain Hillary von der Watör Police. Wir haben ihm den Bericht aus dem Labor gegeben, in dem die Lehmspuren an den Schuhen Claymores beschrieben werden. Es gibt nur drei Stellen, an denen dieser feste Lehm vorkommt.«
    »Vermutlich an

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