0447 - Totenschiff der Templer
Immer noch schnell genug, um einen anderen Templer-Pirat aus dem Weg zu räumen und nach seiner Waffe zu greifen.
Der Folterknecht kam hoch.
Suko kniete, drehte sich auch und feuerte.
Diesmal konnte der Gesichtslose der Kugel nicht mehr entgehen.
Sie erwischte ihn in der Brust. Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Wie eine kaputte Puppe wankte er zurück, hielt die Arme hoch, während aus der Einschußwunde dünne Rauchschwaden stiegen und sich über ihm verteilten.
Suko hatte sich wieder etwas erholen können. Er wechselte seinen Standort, da Mario Scirea befreit werden mußte. Mit wenigen Sprüngen stand Suko in dessen Nähe, aber es hatte keinen Sinn. Der Kapitän hatte seinen Degen gezogen und drückte bereits die Spitze gegen den Hals des jungen Mannes.
Scirea hatte keine Chance, denn, auch hinter ihm standen die beiden Typen mit ihren gezückten Säbeln. Er konnte von drei Seiten durchbohrt werden.
Suko wußte, wann er verloren hatte. Er steckte die Waffe ein und nickte dem Kapitän zu. »Das war’s dann wohl, nicht?«
»Ja.«
»Und jetzt?« fragte Suko.
»Wirf dieses schwarze Ding weg.«
Der Inspektor hob die Schulter, holte die Waffe hervor und schleuderte sie zur Seite. Da er sich ebenfalls gedreht hatte, war ihm ein Blick über das Deck gestattet.
Da hatte sich einiges verändert. Sie waren alle aus ihren Löchern gekommen und hatten den Kreis gebildet. Zerlumpte, unheimliche, untote Gestalten. Schwer bewaffnet mit tumben Gesichtern, blicklosen Augen, aber darauf wartend, eingreifen zu können.
Nur der Folterknecht lag. Er hatte sein untotes Dasein ausgehaucht. Die Kugel war ihm in die Brust gedrungen und hatte dafür gesorgt, daß er sich auflöste.
Ein von Staub eingehülltes Skelett lag auf dem Deck und zerfiel noch weiter.
Capitaine Noir hatte das Kommando übernommen. Er wollte endlich reinen Tisch schaffen, und Suko fragte sich, was er vorhatte.
»Ich will ihn!« hörte der Inspektor seine dumpfe Stimme. »Ihn und das Kreuz. Ich weiß, daß du Kontakt zu ihm hast und er auch Kontakt mit uns hat. Wenn er nicht freiwillig erscheint, werdet ihr Stück für Stück vernichtet.«
»Wie meinst du das?«
»Ich fange mit dem Jüngeren hier an. Die Säbel sind scharf. Damit kann man schon Hände und Füße abhacken. Ich werde es dir beweisen. Die linke Hand muß zuerst…«
Das waren keine leeren Worte, dieser Kapitän würde seine Drohung erfüllen.
Suko wußte dies, auch Mario war es bekannt. Nur konnte er sich nicht von der Stelle rühren. Er spürte die Spitzen der Klingen in seinem Rücken, die auch durch die dünne Kleidung an die Haut gedrungen waren.
Noch während der Kapitän redete, startete Suko. Er war verdammt schnell, damit überraschte er sogar den Zombie, der seinen Degen zwar gezogen hatte, ihn aber nicht mehr einsetzen konnte, weil Sukos Karate-Faust gegen die weiche Masse seines Gesichts hämmerte.
Der Inspektor hatte das Gefühl, in Pudding geschlagen zu haben.
Sein Gegner flog zurück. Durch die offene Tür wurde er in die Kabine katapultiert. Dort krachte er zu Boden. Staub wallte auf, doch Suko setzte nicht nach.
Er wirbelte herum und hoffte, daß Mario von den Klingen noch nicht durchbohrt worden war.
Sie hatten tatsächlich eingehalten, schauten ihrem Anführer nach, so daß Suko Zeit bekam, sie sich zu schnappen. Er schleuderte sie weg. Dem zweiten setzte er noch einen Fuß in den Magen und schrie Scirea dabei an.
»Wir kämpfen uns durch!«
Der Italo-Franzose verstand nicht so recht. Er spielte aber mit und tat nichts dagegen, als Suko ihn herumwirbelte und quer über das Deck zum Schanzkleid lief.
Hinter ihm war plötzlich die Hölle los. Die Zombies nahmen die Verfolgung auf. Sie hielten sich nicht allein im Rücken der beiden Männer auf, auch von vorn kamen sie und zogen den Kreis verdammt eng.
Sie schwangen dabei ihre Waffen und wuchteten sich den beiden Männern in den Weg.
Suko und Mario stoppten.
»Wohin?« schrie Scirea.
Da war Suko bereits unter einem Säbelhieb hinweggetaucht, entwand dem anderen die Waffe, beförderte den Zombie mit einem Fußtritt zu Boden und stürzte sich mit gezogener Waffe dem Pulk der anderen entgegen.
Im Nu entbrannte ein wilder Kampf.
Zwar waren die Untoten in der Überzahl, aber Suko konnte einen großen Vorteil auf seiner Seite verbuchen. Er bewegte sich wesentlich schneller und geschickter.
Und er schlug zu.
Seine Beutewaffe kreiste. Sie durchschnitt die Luft und traf. Zombies stürzten zu Boden,
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