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0447 - Totenschiff der Templer

0447 - Totenschiff der Templer

Titel: 0447 - Totenschiff der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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habe euch doch gesagt, daß es nicht weit ist.«
    Zuvor sahen wir noch einen Campingplatz. Er lag direkt am Wasser. Allerdings gab es dort keinen Sandstrand, nur Steine. Auf den Wellenkämmen schaukelten große Schlauchboote, die zumeist mit Familien besetzt waren. Ein paar vereinzelte Surfer zogen ebenfalls ihre Bahnen. Einige von ihnen übten noch. Sie lagen mehr im Wasser, als daß sie auf ihren Brettern standen.
    Um nicht in den gefährlichen Bereich der Klippen zu geraten, schlugen wir einen Bogen. Danach gingen wir auf Nordkurs und fuhren die Bucht direkt an. Sie erinnerte mich an das weit geöffnete Maul eines Raubtiers.
    Die Zufahrt wurde enger. Dort hatten sich auch Strudel gebildet, die an unserem doch ziemlich kleinen Boot zerrten. Die Gischt kam als langer Schleier über, wir wurden naß, aber das tat in der Hitze gut.
    Dann glitten wir in ruhigeres Gewässer. Die Sonne stand zwar schon tief, sie hatte aber tagsüber die Bucht aufgeheizt, so daß wir uns wie in einem Backofen vorkamen.
    Sogar einen kleinen Strand sahen wir. Sand, Kiesel und auch größere Steine lagen dort friedlich versammelt.
    Wir waren allein in der Bucht. Im flachen Gewässer stehend zogen wir das Boot schließlich auf den Strand und warteten ab.
    Mario spielte den Fremdenführer. »Das also ist die Bucht der Templer, wie sie der Sage nach genannt wird. Und hier soll der mächtige Führer Hector de Valois einmal für ein Dankgebet an Land gegangen sein.«
    »Spricht man bei ihm nur von den Kreuzzügen?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Die waren zu seiner Zeit vorbei.«
    Mario hob die Schultern, während ich mir den Schweiß von der Stirn wischte. »Man darf die Worte nicht auf die Goldwaage legen. Was genau passiert ist, weiß niemand. Das werden wir auch nicht herausfinden können, glaube ich.«
    »Könnte sein.«
    »Wieso? Wollen Sie…?«
    Ich schüttelte den Kopf und legte gleichzeitig einen Finger auf meine Lippen. Etwas war passiert, das merkte ich sehr genau, denn mein Kreuz reagierte.
    Es hatte sich erwärmt.
    Suko wußte Bescheid, was kommen würde, als ich mein Hemd aufknöpfte und das Kreuz hervorholte.
    Auch Mario Scirea beobachtete mich. Seine Augen aber wurden groß, als er das Kreuz sah.
    »Was ist das?« hauchte er.
    »Ein Kreuz!«
    Er lachte leise. »Das sehe ich auch. Aber für mich ist es eine Überraschung. Ich habe das schon mal gesehen.«
    »Und wo?«
    »Hier. Ich meine…« Er verhaspelte sich. »Irgendwo, verstehen Sie? Das kann auch in Estre gewesen sein.«
    »Überlegen Sie genau. Es ist wichtig.«
    Er nickte bedächtig. »Allmählich begreife ich das auch.« Mario kam einen Schritt auf mich zu. »Darf ich es mal sehen?«
    Ich wollte das Kreuz nicht aus der Hand geben. Nicht daß es mir etwas ausgemacht hätte, aber in diesem leicht aktivierten Zustand auf keinen Fall, denn ich hatte genau gespürt, wie es sich erwärmte.
    »Später.«
    »Aber es sind genau die Zeichen.« Er fuhr durch sein dichtes Haar. »Ja, da sind genau die Zeichen, die ich auch gesehen habe. Mein Gott, das ist kein Zufall. Das kann einfach keiner sein.« Er hob die Schultern und schluckte einige Male.
    »Warten Sie ab.«
    Suko legte seine Hand auf Marios Schulter und zog ihn zu sich heran. Neben dem Inspektor blieb der auch stehen.
    Ich hatte nur Augen für mein Kreuz. Es blinkte an den verschiedenen Seiten auf. Und zwar dort, wo die Erzengel ihre Insignien hinterlassen hatten.
    Auch in der Mitte, wo die Zeichen fehlten, sah ich das geheimnisvolle Leuchten.
    Ich dachte an den König Salomo, denn dieser Stern hatte sich dort befunden, und es gab eine Verbindung zwischen den Templern und diesem biblischen Herrscher.
    Welche Magie hatte ich hier in Gang gebracht? Noch blieb es ruhig, aber ich hatte einfach das Gefühl, daß irgend etwas in der Luft lag. Da mußte was geschehen.
    Es passierte auch.
    Da ich mich gedreht hatte und gegen die Felswände schaute, konnte ich nicht erkennen, was hinter mir vorging. Dort lag das Wasser, und genau dort geriet es auch in Bewegung.
    Suko hätte sich seinen Zuruf sparen können, denn auch ich hörte das Brodeln und Rauschen.
    Das Kreuz in meiner Rechten hatte sich nicht mehr erwärmt, aber ich wußte, daß der magische Vorgang noch nicht beendet war.
    Erst hatte das Wasser gebrodelt, dann kam der Nebel…
    Woher er genau erschien, konnte ich nicht sehen. Jedenfalls war er plötzlich vorhanden, er drang in dicken Schwaden aus den schäumenden Fluten und hatte in Sekundenschnelle die gesamte Bucht eingenommen.

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