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0447 - Totenschiff der Templer

0447 - Totenschiff der Templer

Titel: 0447 - Totenschiff der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erwischt.«
    »Pech.«
    »Die letzten beiden Seiten waren wieder beschrieben. Da stand etwas von einer Meuterei und davon, daß man Hector de Valois von Bord des Schiffes geworfen habe.«
    »Dann ist er möglicherweise ertrunken«, folgerte Suko.
    Ich widersprach. »Die Legende erzählt doch davon, daß er hier an Land gegangen ist.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Ich klappte das Buch zu. Wahrscheinlich hatte ich es zu hart angefaßt, denn das Logbuch des alten Piratenschiffes zerbröselte zwischen meinen Fingern. Als Staub fiel es zu Boden.
    Suko deutete auf die Beute. »Willst du dafür sorgen, daß die Höhle geleert wird?«
    »Wenn man sie später noch findet.«
    »Glaubst du daran, daß der Eingang wieder zuwächst?«
    »Völlig schließe ich es nicht aus.«
    »Und Mario hat noch dein Kreuz gesehen. Wo, John? Er soll endlich mit der Sprache herausrücken.«
    »Das fällt ihm schon noch ein.« Ich ließ Suko stehen. Der Hintergrund dieser Höhle interessierte mich mehr. Vielleicht konnte ich dort noch Spuren entdecken, die bisher versteckt in der Finsternis verborgen gewesen waren.
    Ein Schiff auf dem Meeresgrund, geheimnisvolle Piraten an Bord, die längst schon hätten vermodert sein müssen, ein gefährlicher Kapitän und ein altes Templer-Rätsel.
    Wie paßte das zusammen? Wo war hier der rote Faden? Lag er in der Höhle, die ich durchsuchte?
    Mario Scireas Stimme schallte mir entgegen. »Ich sehe das Schiff nicht mehr. Es ist zusammen mit dem Nebel verschwunden.«
    »Es wird sicherlich zurückkommen!« rief Suko.
    Ich nahm vom Dialog der beiden keine Notiz mehr. Das Kreuz war viel interessanter geworden. Besonders die Stelle, wo sich die beiden Balken trafen und einmal das Siegel Salomos gewesen war.
    Sie zeigte sich ein wenig verändert. Ich sah plötzlich wieder die ineinandergeschobenen Dreiecke, die sofort wieder verschwanden.
    An dieser Stelle mußte irgend etwas geschehen sein, auf das mein Kreuz jetzt noch reagierte.
    »John!«
    Sukos Ruf erreichte mich, aber er war plötzlich so fern. Ich wollte mich umdrehen, aber etwas hielt mich fest.
    Und Suko lief.
    Weshalb bewegte er sich denn so seltsam und schwang dabei seine Arme wie ein Gorilla beim Laufen? Da stimmte doch etwas nicht.
    Konnte er mich überhaupt erreichen?
    Ich ging ihm entgegen.
    Das heißt, es war ein Versuch, aber ich gelangte woanders hin. Irgendwie ins Leere.
    Mein Gott, dachte ich noch, dann war plötzlich alles um mich herum verschwunden…
    ***
    Sukos Augen wurden groß. Er hatte sich in Bewegung gesetzt, war schnell gelaufen, denn irgend etwas hatte John Sinclair erwischt.
    Zwar sah Suko seinen Freund, aber dessen Gestalt war eine andere geworden. Bei ihr hatten sich die Proportionen verschoben. Er sah plötzlich so schmal aus, profillos, als würden sich mehrere Prismen bei ihm genau übereinanderschieben.
    Für einen Moment sah Suko das Flirren in der Luft und an der Stelle, wo John gestanden hatte.
    Jawohl, gestanden hatte!
    Er war nicht mehr da.
    Suko hatte nach ihm greifen wollen, ins Leere gefaßt und sein Arm sank allmählich nach unten. Es war eine zeitlupenhafte Bewegung und noch von der Überraschung und dem Schock diktiert, der ihn erfaßt hatte.
    Dann rief er den Namen des Freundes. Zuerst mit leiser, später mit lauter Stimme.
    »Johnnnn…«
    Nur das Echo seines eigenen Rufes kehrte zurück. Der Geisterjäger gab keine Antwort.
    Suko ging vor. Er setzte seine Schritte fast wie ein kleines Kind, das gerade das Laufen gelernt hatte. Als er die Stelle erreichte, wo der Geisterjäger vor seinen eigenen Augen verschwunden war, sah er – nichts. Es gab keinen Hinweis mehr auf John Sinclair. Er war und blieb verschwunden. Ihn hatte der Erdboden geschluckt.
    Suko spürte das Kratzen im Hals. Ein trockenes Gefühl, als hätte er zuvor würgen müssen.
    Aus seinen Poren rann der Schweiß, auch unter den Achseln war er naß geworden.
    Es kam selten vor, aber in diesem Moment fühlte Suko sich so verdammt unterlegen. John besaß das Kreuz, er nicht, und genau dieses Kreuz hatte dem Geisterjäger den Weg gewiesen.
    »Wohin?« flüsterte Suko.
    Antworten gab es einige. Er konnte sie aber auch als Spekulationen bezeichnen, denn auf den Gehalt an Wahrheit waren sie kaum zu überprüfen. Die erste Erklärung bestand aus einem bestimmten Begriff. John mußte von einem Dimensionstor verschluckt worden sein. Eine Tür, ein Schlupfloch, das in eine andere Welt führte. Hinüber in die Dimension der Finsternis und des Grauens.
    Genau das war

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