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0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt

0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt

Titel: 0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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schossen blindlings vor, um Burks zu packen.
    Der drückte die Special wieder ab und dann noch ein drittes Mal. Das Echo der Schüsse hallte von den Wänden wider und schien jedes Mal lauter zu werden.
    Der »Gorilla« fiel wie ein Baum. Regungslos lag er mit dem Gesicht nach unten, beide Arme nach vorn gestreckt.
    »Er hat es herausgefordert«, sagte Burks dumpf. »Mir blieb gar nichts anderes übrig.«
    »Selbstverständlich«, sagte ich, »Warum entschuldigen Sie sich? Ein Mord mehr oder weniger, was heißt das schon?«
    Ich musste seinen empfindlichsten Nerv getroffen haben. Er konnte sich nicht mehr beherrschen. Sein rechter Arm fuhr hoch, und dann schlug er mir meine eigene Pistole mit solcher Wucht an den Kopf, dass der Schmerz mich bis zu den Zehen aufwühlte. Dann wurde es dunkel.
    ***
    Widerwillig öffnete ich die Augen. Grellweiße Blitze zuckten durch meinen Schädel, als ich mich vorsichtig aufstützte.
    Ich blickte in ein Paar unpersönliche blaue Augen, die rechts und links von einer Hakennase saßen. Sie gehörten Captain Wither.
    »Wie fühlen Sie sich?«, fragte er.
    »Scheußlich«, antwortete ich, »aber wie kommen Sie hierher?«
    »Aus alter Anhänglichkeit zum FBI«, lächelte er. Aber dann wurde er gleich wieder ernst und zeigte auf die Männer, die sich mit der Leiche des Gorillas beschäftigten. »Nennen Sie es Zufall oder Fügung, ganz wie Sie wollen«, fuhr er fort. »Ich versuchte, Sie bei Gowan telefonisch zu erreichen. Als sich niemand meldete kam mir die Sache komisch vor. Deshalb fuhr ich hierher.« Er zeigte wieder auf den Toten. »Leider musste ich meine Leute nachkommen lassen.«
    Wither griff mir unter die Arme und hievte mich behutsam in einen Lehnsessel. Der Raum rotierte ein paar Mal um mich herum, kam dann aber langsam zum Stehen.
    »Wollen Sie einen Drink?«, fragte der Arzt.
    Ich nickte. »Bourbon.«
    Er kam mit einem Glas zurück und gab es mir. »Sie haben Glück. Cotton. Das war ein hübscher Schlag, den Sie da auf den Hinterkopf bekommen hatten. Ich musste die Haut mit ein paar Stichen zusammennähen.«
    »Vielen Dank«, sagte ich.
    Ich tränk einen Schluck von dem Whisky und fühlte mich gleich besser.
    »Wer hat die Artillerie hier auffahren lassen?«, fragte Captain Wither. »Und wo sind eigentlich die übrigen Hausbewohner? Was wollte Robert Gowan von Ihnen?«
    »Das sind viele Fragen auf einmal«, sagte ich. »Ich will versuchen, sie der Reihe nach zu beantworten. - Mit Gowan habe ich nicht gesprochen, nur mit seiner Stieftochter, die in ein Freudengeheul ausbrach, als sie mich sah. Und bei dem Mord war ich Augenzeuge.«
    »Was waren Sie?«, fragte der Captain erstaunt.
    »Augenzeuge«, wiederholte ich. »Der Gorilla wurde vor meinen Augen mit meiner Waffe von Jay Burks erschossen.« Und dann erzählte ich ihm alle Einzelheiten.
    Wie sich bei unserem Gespräch herausstellte, hatten Withers Leute das riesige Besitztum nur flüchtig durchsucht, aber niemanden gefunden.
    Die meiste Sorge machte mir das Verschwinden Gowans und seiner Stieftochter. Ich war sicher, dass wir da noch eine unangenehme Überraschung erleben würden.
    Ich machte dem Captain den Vorschlag, dass wir zusammen noch einmal alle Räume durchkämmen sollten. Seine Leute konnten sich inzwischen mit den ausgedehnten Parkanlagen beschäftigen. Vielleicht hatte der Regen noch nicht alle Spuren weggewaschen.
    Aber vorher setzte ich mich mit der Zentrale in Verbindung und ließ die Fahndung nach Jay Burks und seinen Ganoven anlaufen. Mr. High wollte ich später berichten.
    Wir gingen zuerst durch die unteren Räume, durch Gowans Arbeitszimmer, das angrenzende Musikzimmer, und kamen dann in einen typischen Damensalon, Von dem aus mehrere Türen zu den übrigen Zimmern Miss Priestlys führten.
    Wir blickten in sämtliche Wandschränke, durchsuchten jedes Nebengelass, aber nichts deutete auf die Anwesenheit der Bewohnerin hin.
    Auch im ersten Stock hatten wir zunächst kein Glück, bis wir im Ankleidezimmer des Hausherrn eine Tapetentür entdeckten, die Wither bei der ersten flüchtigen Untersuchung entgangen war.
    Sie war verschlossen.
    Wither brach die Tür auf.
    Wir traten in ein Schlafzimmer; das Bett war für die Nacht aufgedeckt, aber unbenutzt.
    Die gegenüberliegende Tür stand halb offen.
    Ich suchte nach dem Schalter links neben der Türfüllung und drehte das Licht an. Ich machte noch einen Schritt in das Badezimmer, und da sah ich ihn.
    Er hing an einer Schnur über der Badewanne, die straff durch

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