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0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt

0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt

Titel: 0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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heran.
    Phil hielt dem Eahrer seinen FBI-Ausweis unter die Nase. »Folgen Sie dem schwarzen Pontiac.«
    Der noch jugendliche Eahrer begriff schnell. »Okay, Agent«, grinste er, »da haben Sie genau den Richtigen erwischt. Ich möchte mal Rennfahrer werden.«
    Der Junge verstand sein Handwerk. Mal verkleinerte, man vergrößerte er den Abstand, aber nie verlor er den schwarzen Pontiac aus den Augen.
    Die Fahrt ging nach Osten, die 14. Straße West entlang zum Lincoln Square, dann bogen sie nach rechts in die Fourth Avenue ein.
    Phil wusste, dass er eine heiße Spur verfolgte. Als der Pontiac in der Pell Street nach Chinatown abbog, hatte er Gewissheit: Es würde heiß werden.
    ***
    Ich hatte gerade die Vernehmung der Figur aus der Kneipe hinter mich gebracht, als mir die Zentrale Phils Anruf übermittelte.
    In weniger als einer halben Stunde war ich in Chinatown. Langsam fuhr ich die Pell Street hinunter. Wenn Phil meinen Jaguar nicht erkannt hätte, wäre ich bestimmt an ihm vorbeigefahren.
    Er stand in einer Hofeinfahrt und studierte die Schilder obskurer Im- und Export-Firmen.
    »Ich muss wieder weg, Jeny«, begrüßte er mich und unterrichtete mich kurz über die Lage. »Mein gelähmter Eiszapfen ist plötzlich flügge geworden.«
    »Wie erkenne ich sie?«, fragte ich ihn.
    Phils Beschreibung war kurz und treffend. »Wenn du ein spätes Mädchen siehst, das Rasierklingen verschluckt zu haben scheint, mit der Figur eines Pagen und den Augen eines mordlüstemen Pumas, dann ist es Lucia Priestly.«
    Während ich das Haus ansteuerte, in dem der seltene Vogel verschwunden war, ging Phil zum nächsten Taxistand.
    Es sah aus wie ein Logierhaus für Seeleute, mit vielen kleinen Fenstern zur Straßenseite. Gleich neben der Haustür führte eine Treppe zu einer Kellerkneipe. Ich sah auch den schwarzen Pontiac, der vor dem Haus abgestellt war. Routinemäßig schrieb ich seine Nummer auf und wartete.
    Meine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Aber dann kam sie endlich. Phil hatte nicht übertrieben. Ihr Gang war so leicht wie der einer Raubkatze.
    Ihr Begleiter kam mir bekannt vor. Wie ein geschulter Diener riss er den Wagenschlag vor ihr auf, und dann fuhren sie ab.
    Niemand schien mich zu beobachten, als ich das Haus betrat.
    Aber da irrte ich mich. Ich hatte kaum zwei Schritte in den dunklen, übel riechenden Flur getan, als plötzlich ein riesiger Schatten neben mir auftauchte. Er hatte ein Gesicht, als ob er schon drei Tage in der Leichenhalle gelegen hätte.
    »Wohin?«, fragte er mit einer hohen Fistelstimme, die in krassem Gegensatz zu seinem wuchtigen Körper stand.
    Ich verzog mein Gesicht zu einer Grimasse. »Dämliche Frage«, gab ich zurück, »ich suche Ostereier.«
    Der Kerl schien für meinen Humor nichts übrig zu haben. Seine Antwort bestand in einem kurzen trockenen Haken an meine Kinnspitze, den ich voll nehmen musste, weil ich nicht vorbereitet war. Ich taumelte zurück, schlug mit dem Hinterkopf gegen die Wand und rutschte langsam an ihr herunter.
    Er beugte sich über mich, um mir den Rest zu geben. Aber dafür hatte ich im Moment nichts übrig. Er rannte direkt in meine angezogenen Beine hinein, knallte gegen meine Füße und ließ wie ein undicht gewordenes Ventil die Luft ab. Ich setzte noch zwei kurze Gerade nach, sie gaben ihm den Rest.
    Obwohl der Kampf nicht ganz lautlos vor sich gegangen war, ließ sich niemand blicken.
    Ich schleifte den Gorilla zu einer Tür, von der ich annahm, dass sie in den Keller führte.
    Ich irrte mich nicht. Die muffige Luft brachte , ihn wieder zu sich. Reichlich verdattert starrte er mich an.
    »Na, Buddy«, ermunterte ich ihn, »du bist wohl auch nicht mehr so gut im Training. Wir sollten zusammen mal über zehn Runden gehen.«
    Diese Sprache schien bei ihm selige Erinnerungen zu wecken. »Mittelgewicht, was?«, knautschte er undeutlich hervor. »Ich war Champion in Kentucky.« Er wurde langsam wieder klarer.
    Ich nutzte die Chance und köderte ihn mit der Aussicht auf ein paar Drinks.
    Er war sofort einverstanden, und wir gingen zusammen in die Kellerkneipe.
    Zehn Minuten ließ ich den Redestrom seiner Heldentaten im Ring über mich ergehen, riss zwischendurch immer wieder erstaunt die Augen auf und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter.
    Wir hatten eine Flasche Whisky vor uns stehen und waren zu dieser Zeit die einzigen Gäste.
    Als ich glaubte, ihn richtig im Griff zu haben, schoss ich eine vorsichtige Frage ab: »Du gehörst doch hierher und kennst

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