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047 - Medium des Mord-Magiers

047 - Medium des Mord-Magiers

Titel: 047 - Medium des Mord-Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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und Sarracedo stürmte hinein.
    Aber Fiona hatte sich mit dem Showmaster nicht hierher zurückgezogen. Sarracedo fluchte. Er streckte seine Geistfühler aus und versuchte Fiona zu orten, doch er unterschätzte die Kraft des Geierdämons.
    Fiona schirmte sich mit einer irreführenden Störmagie ab. Sie konnte überall sein; im Keller des Hotels, in irgendeinem anderen Zimmer, in der Garage…
    Der Mord-Magier hastete aus dem Zimmer der Sängerin. Ein Sog bildete sich hinter ihm, und der schleuderte die Tür zu. Sarracedo lief an zwei Türen vorbei und erreichte jene, die in John Darcels Zimmer führte.
    Er brauchte auch hier keinen Schlüssel, um sie zu öffnen. Schwarze Magie half ihm, und Sekunden später stand er vor der gräßlich zugerichteten Leiche.
    Die Tote hätte ihn nicht gestört, wenn es sie erst später gegeben hätte. Ein Schlag, der das Land, ja vielleicht sogar die Welt erschüttern sollte, war geplant. Er sollte das englische Königshaus treffen und weltweites Aufsehen erregen.
    Die Menschheit sollte von der Existenz der Mord-Magier erfahren und vor ihnen zittern. Aber die Zeit dafür war noch nicht reif, und die Mordwerkzeuge, derer sich Sarracedo bedienen wollte, drohten sich vorzeitig selbständig zu machen.
    Das durfte nicht sein.
    Sarracedo drehte sich um. Er richtete seinen Blick auf die Tür und stieß sie zu, ohne sie zu berühren. Dann starrte er auf Jane Pickups Leiche.
    Er streckte die Arme waagerecht aus, seine Handflächen wiesen nach unten, und magische Sprüche perlten über seine dünnen Lippen.
    Unter seinen klauenartigen Händen baute sich ein Kraftfeld auf, das sich rasch verdichtete. Eine seit Jahrtausenden bestehende Magie begann zu wirken.
    Der Mord-Magier malte mit seinen langen Fingern Zeichen in die Luft. Sie waren kurz als weiße Linien zu sehen, verwischten jedoch nach Sekundenbruchteilen wieder und sanken unsichtbar auf die Tote hinab.
    Durch Jane Pickups Körper ging ein leichtes Zittern und Zucken.
    Die Muskel zogen sich zusammen, als Sarracedos starke Magie auf sie einwirkte.
    Eine fremde Kraft tauchte in den Leichnam, schlüpfte in den toten Körper, füllte ihn aus und bewegte ihn auf eine unheimliche, mysteriöse Weise.
    Plötzlich hob und senkte sich Jane Pickups Brustkorb wieder. Ein schauriges Röcheln erfüllte den Raum. Der Mord-Magier ließ der Toten keine Ruhe.
    Immer neue Sprüche und Formeln setzte er ein, und Jane Pickup wälzte sich ächzend auf die Seite. Ihr Gesicht war entstellt, das Mädchen war nicht wiederzuerkennen, doch dieser furchtbare Anblick berührte den Mord-Magier nicht. Mitleid war ein Wort, das es in seinem Vokabular nicht gab.
    Die Tote schlug die blicklosen Augen auf, ihr Mund öffnete sich wie zu einem stummen Schrei. Sarracedo setzte seine Magie gezielt ein.
    Er brachte die Blutlache zum Verschwinden. Ein grünes Flirren breitete sich über den großen roten Fleck, und als es sich auflöste, war das Blut verschwunden.
    »Steh auf!« verlangte Sarracedo von der Toten.
    Jane Pickup gehorchte. Jeden Menschen hätte es zutiefst erschüttert, wenn er gesehen hätte, wie hölzern und unbeholfen sich die Leiche hochquälte.
    Gekrümmt, schwankend, mit pendelnden Armen stand die von Sarracedo wiedererweckte Tote da. Die Kraft des Mord-Magiers durchdrang sie.
    Jane Pickups Molekularstruktur veränderte sich. Sarracedo trat näher und versuchte sie zu berühren, doch das war nicht mehr möglich. Das Mädchen war nur noch zu sehen, aber nicht mehr anzufassen. Sarracedos Magie hatte Jane Pickup umgewandelt.
    Er nickte zufrieden und ließ die Hände sinken. »Geh!« befahl er der Toten. »Geh!«
    Wieder gehorchte Jane Pickup. Langsam, mit ungelenken Bewegungen, drehte sie sich um. Der Mord-Magier brauchte ihr keine Richtung zu weisen.
    Seine übernatürliche Kraft leitete sie, führte sie durch das Zimmer, zum Fenster.
    Als sie es erreichte, sagte Sarracedo wieder: »Geh!«
    Und Jane Pickup setzte ihren Weg fort. Die Mauer und das geschlossene Fenster vermochten sie nicht aufzuhalten, denn sie hatte keinen festen Körper mehr.
    Sie tauchte ein in das Hindernis und verschwand. Sarracedo löste das magische Kraftfeld auf. Es gab Jane Pickup nicht mehr. Ja, es schien, als hätte sie niemals gelebt.
    Der Mord-Magier grinste kalt. Diese Spuren waren verwischt. Jetzt mußte er die anderen Dinge in Angriff nehmen…
    ***
    Joe Trane zweifelte verständlicherweise an seinem Verstand, als er sah, wie sich Fiona verwandelte. Der Anblick des gefährlichen

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