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0472 - Monsterrache

0472 - Monsterrache

Titel: 0472 - Monsterrache
Autoren: Jason Dark
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ihnen oft genug, wo ihre Grenzen lagen.
    An Bord trug er seine Lieblingskleidung. Er nannte es Kampfanzug. Hose und Jacke bestanden aus schwarz eingefärbtem Stoff. An seinem Gurt klemmten ein Kampfmesser, eine kurzläufige MPi und ein Schnellschußrevolver, dessen Kaliber Elefanten auseinanderreißen konnte, wenn richtig getroffen wurde.
    Die Besatzung bestand aus zehn Leuten. Fünf davon waren ausgebildete Taucher. Es verstand sich von selbst, daß alle in Diensten des Mafioso standen.
    Sie waren nicht direkt von Dover gestartet. Etwas südlich davon aus einer schmalen Bucht. Und ihr Kurs führte auch in Richtung Südosten in das graue Wasser des Kanals hinein.
    Limori war mit dem bisherigen Ablauf zufrieden. Er verlangte nicht viel. Nur unbedingten Gehorsam. Wer nicht spurte, den machte er eiskalt nieder.
    Die meisten Männer kannten Limori nur vom Hörensagen. Er gehörte zu den Leuten, die Costello meist in Reserve hielt und nur für bestimmte Aufgaben aktivierte.
    Nur der Chef persönlich wußte, wie viele dieser Männer der Truppe angehörten. In seinem unmittelbaren Dunstkreis sprach man nur flüsternd davon. Die Zahl war kaum zu schätzen. Die einen sagten zehn, die anderen näherten sich mehr der Zahl hundert.
    Limori gehörte zu den Perfektionisten. Nichts überließ er dem Zufall. Er kontrollierte lieber dreimal, ob seine Anordnungen auch befolgt wurden, das hatte er bei den Söldnern gelernt, bei denen es ohne Disziplin einfach nicht ging.
    Die Küste war noch in Sicht, als sich Limori unter Deck begab, wo die Taucher warteten. Er hatte ihnen aufgetragen, die Ausrüstung noch einmal zu checken und genau zu kontrollieren, doch als er den Raum betrat, hockten sie in ihren Kojen, spielten Karten, und einer von ihnen saugte an einer Zigarette.
    Limori ging immer leise, egal, wohin er sich begab. Auch jetzt hatte er da keine Ausnahme gemacht, deshalb hatten ihn die Taucher nicht bemerkt. Sie wurden erst aufmerksam, als sich der Mann räusperte.
    Als sie hochschauten, wurde so manches Gesicht bleich. Sie kannten Limoris Härte. Zudem hatte er Rauchverbot erteilt. Wer sich da erwischen ließ, dem ging es meist schlecht.
    Der Raucher drückte seinen Glimmstengel hastig aus, aber Limoris' Falkenaugen hatten längst gesehen, was anlag. Noch sagte er nichts, wartete mit vor der Brust verschränkten Armen und schaute die Taucher kalt an.
    »Alles okay?« fragte er.
    »Sicher.«
    Er ging durch den Raum, schaute sich die Preßluftflaschen an, die Thermoanzüge aus Neopren und sah auch die Waffen durch. Kampfmesser, Harpunen und Sprengstoff, der auch unter Wasser zu zünden war.
    Vor dem Raucher blieb er stehen. Bevor sich dieser versah, preßte ihm Limori die Stiefelsohle gegen die Brust und kippte ihn nach hinten. Der Mann fiel und röchelte, denn er spürte einen Moment später den Druck nach oben wandern. An seinem Hals konzentrierte er sich, so daß der Fuß ihm die Luft absperrte.
    »Hat dir der Glimmstengel geschmeckt?« fragte Limori.
    »Nein, ich…«
    »Ob er dir geschmeckt hat?«
    »Nein!« Der Taucher war rot angelaufen.
    »Dann würg ihn aus!«
    Es war eine Quälerei, die Limori mit dem Taucher veranstaltete. Niemand half dem Mann. Sie alle wußten, daß er gegen ein Verbot verstoßen hatte. Als es vorbei war, lag der Taucher keuchend und völlig entnervt oder kaputt am Boden.
    Limori nickte den anderen Männern zu. »Bringt ihn wieder auf die Beine. Wir brauchen ihn noch.«
    »Ja.«
    Bevor er den Raum verließ, huschte ein Grinsen über sein Gesicht. »Und keinen Unsinn, meine Freunde, sonst hagelt es einiges, das euch nicht gefallen wird. Manchen Toten geht es besser, als meinen Feinden.«
    »Okay, Limori, wir halten uns daran.«
    Der Anführer ging. Auf Deck richtete er sein Gesicht gegen den Wind, bevor er sich auf den Weg zum Ruderstand machte, der fast einer kleinen Brücke glich.
    Ladd war ein Kumpel von Limori. Er konnte alles lenken, was sich auf dem Wasser bewegte, auch dieses Boot bereitete ihm keine Schwierigkeiten. Wie immer trug er seine flache Mütze und den Rollkragenpullover, unter dessen Wolle sich die Muskelpakete abzeichneten.
    »Wie ist die See?« fragte Limori.
    »Günstig für diese Jahreszeit.«
    »Und zum Tauchen?«
    »Die See geht ein wenig hoch. Sie ist unruhig. In der Tiefe wird davon nichts zu merken sein.«
    »Wann erreichen wir das Ziel?«
    Ladd wandte Limori sein Gesicht zu. Die linke Hälfte war durch Narben entstellt. Ladd war einem Säure-Attentat nur mit Glück
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