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0473 - Drogenteufel von Stonehenge

0473 - Drogenteufel von Stonehenge

Titel: 0473 - Drogenteufel von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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viel, aber ich möchte dir etwas zeigen.«
    »Was?«
    »Gedulde dich noch einen Moment.« Während der Worte hatte ich schon die Arme angehoben und dorthin gefaßt, wo sich das schmale Band der Silberkette um meinen Hals drehte. Ich brauchte nur daran zu ziehen, um das Kreuz freizubekommen.
    Das geschah mit einem Ruck.
    Plötzlich hielt ich es in der Hand und drehte sie so, daß der Druide das Kreuz anschauen mußte.
    »Das ist es!« rief ich und war diesmal schneller als er, denn ich preßte ihm den silbernen Talisman mitten ins Gesicht…
    Zwischen Haut, Kreuz und meiner Hand tat sich etwas. Dort entstanden plötzlich grüne Flammen, die wie ein Vorhang über das Gesicht des Druiden tanzten. Und wie so oft, wenn das Kreuz mit einer Aibon-Magie in Berührung kam, hatte es eine grüne Farbe angenommen.
    Aibon, das war ein Zwischenland. Ein Reich, das zwischen dem Guten und dem Bösen lag.
    Eine Welt der Märchen, Legenden, die entstand, als Luzifer vom Erzengel Michael in die Hölle geschickt wurde. Mit ihm waren unzählige Engel befallen, die in der Hölle zu seinen Dienern wurden. Aber nicht alle hatten die Hölle erreicht. Einige von ihnen waren unterwegs »hängengeblieben«, und so hatten sie das Reich zwischen den Welten mit dem Namen Aibon erschaffen.
    Ein Paradies mit kleinen Fehlern. Aus gefallenen Engeln waren andere Wesen geworden. Elfen oder Elben, wie man früher gesagt hatte. Auch Trolle, Feen und Schlangen bevölkerten das Land. Luftgeister sorgten für Atem, und die »fairing troopers«, die reitenden Feenritter waren schon von Shakespeare erwähnt worden.
    Das alles hatte ich schon gesehen. Ich wußte auch, daß in Aibon das Rad der Zeit stand. Dieses Gebilde war untrennbar mit meinem Schicksal verbunden.
    Und da Aibon aus der großen Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse entstanden war, reagierte seine Magie auch auf die Kraft meines Kreuzes. Nur eben anders als sonst.
    Mein Kreuz zerstörte den Druiden nicht, es schwächte ihn nur und saugte seine Kraft aus ihm heraus.
    Jetzt kniete er. Er hatte sich einfach nicht mehr auf den Beinen halten können. Die Hände hielt er gegen das Gesicht gepreßt, wo ihn die Flammen erwischt hatten.
    Das grüne Feuer brannte nicht mehr. Ich hielt das Kreuz nach wie vor fest und trat mit der Fußspitze leicht gegen seine rechte Schulter. Dabei sagte ich: »Nicht immer sind die Druiden stärker als die Menschen. Es gibt auch Ausnahmen.«
    Er sah aus wie ein Häufchen Elend. Schneeflocken umtanzten, ihn, seine Schultern zuckten, aber er nahm die Hände noch nicht von seinem Gesicht weg.
    »Schau mich an!« verlangte ich.
    Er hatte den Befehl vernommen, aber nur zögernd sanken seine Hände nach unten.
    Ich sah das Gesicht.
    Trotz der Dunkelheit war zu erkennen, wie sehr es sich verändert hatte. Kein grünes Leuchten strahlte mir aus den Pupillen entgegen. Im Gegenteil, sie wirkten völlig anders, erloschen, kalt - und leblos.
    Wie bei einem Blinden…
    War er blind?
    Der Druide drückte den Rücken durch und hob den Kopf an. Er schaute in die fallenden Flocken hinein und bestätigte durch seine flüsternd gesprochenen Worte meine Annahme.
    »Blind! Ich bin blind. Man hat mir das Augenlicht genommen. Du hast es mir genommen. Du hast das Feuer in mir gelöscht. Sei verflucht dafür, Fremder. Sei verflucht!« schrie er, reckte einen Arm und ballte dessen Hand zur Faust.
    Dann sank er nach vorn. Es sah so aus, als wollte er sich auf die weiße, dünne Schneeschicht legen.
    Ich fing ihn ab und zog ihn auch auf die Beine. Jetzt sah ich sein Gesicht dicht vor mir. Nicht allein die toten Augen schreckten mich, auch die Haut hatte sich verändert. Sie wirkte wie die einer Mumie.
    Hinter mir hörte ich Schritte und Stimmen. Ein Mann und eine Frau erschienen. Sie hatte sich bei ihm eingehängt, und er hielt auch den Schirm, dessen Dach beide vor den meisten Flocken schützte.
    Als sie auf einer Höhe mit uns waren, blieben sie stehen. »Ist dem Mann nicht gut?« wurde ich gefragt. Der Sprecher hatte seinen Schirm angehoben und schaute darunter hinweg.
    Ich winkte ab. »Es geht schon. Mein Freund hat nur zu viel getrunken.«
    »Ja, dann…« Die beiden gingen weiter.
    Ich hörte noch, wie die Frau sich über die Droge Alkohol lautstark beschwerte.
    Erst als beide im Schneetreiben verschwunden waren, übernahm ich wieder die Initiative.
    »Ich kann mir vorstellen, Mister, daß Sie nicht ohne Grund hier sind. Wo wollen Sie hin?«
    »Ich wohne in der Nähe.«
    »Das ist

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