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0478 - Der Horror-Kalender

0478 - Der Horror-Kalender

Titel: 0478 - Der Horror-Kalender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lag im Dunkeln.
    Sie hielten sich dennoch im Schatten der Mauer, als sie das Gebäude umrundeten und zur Hinterseite gingen, wo der große Wohnwagen parkte. Javankala schloß die Seitentür auf und ließ seine Begleiterin einsteigen. Sie flog hinein. Ihre Flügel bewegten sich dabei so schnell, daß sie in der Luft stehen zu schienen. Nur ein leichtes Zittern war zu merken.
    Javankala hatte es eilig. Er nahm hinter dem Lenkrad Platz, schaute nach hinten in den Wohnbereich, sah die Harpyie jedoch nicht. Er hörte sie nur.
    Manchmal, wenn sie ungestört war und sich auch in gewisser Art und Weise sehr wohl fühlte, pfiff sie leise vor sich hin. Jedenfalls empfand der Bärtige diese windartigen Geräusche als Pfeifen.
    »Weißt du, wo dieser Sinclair wohnt?« erkundigte sich das Wesen.
    »Nein.«
    »Schau nach. Und fahr dann hin, aber nicht direkt. Suche dir einen Platz in der Nähe, wo du auf mich wartest. Wenn ich zurückkehre, werde ich dir von seinem Tod berichten.«
    »Das würde mich freuen…«
    ***
    Ich hatte ein verdammt mulmiges Gefühl, als ich endlich zu Hause eintraf und mich im Fahrstuhl von der Tiefgarage aus in die Höhe schießen ließ. Suko stand neben mir und schaute mich an. Seine Lippen hatten sich etwas verzogen.
    »Ist was?«
    »Sei nicht sauer, John.«
    »Du hast gut reden. Mir gehen die verdammten Kalender nicht aus dem Sinn.«
    »Wir werden uns den Maler morgen vornehmen.«
    »Ich hoffe nur, daß es dann noch nicht zu spät sein wird.«
    Er schlug mir auf die Schulter, als der Lift hielt. »Keine Sorge, Alter, das packen wir.«
    »Ja, ich hoffe es.«
    »Kommst du noch mit zu mir?«
    »Nein, Suko. Ich mache mir ein kleines Essen, nehme einen Schluck und lege mich lang. Außerdem will ich noch Bill Conolly anrufen. Das hatte ich ihm versprochen.«
    »Gebongt…«
    Unsere Apartments lagen nebeneinander. Suko schloß seine Tür auf und meinte: »Eigentlich wäre es an der Zeit, mal wieder was von Shao zu hören.« Seine Stimme klang plötzlich kratzig. Er hatte das Verschwinden seiner Partnerin noch längst nicht verdaut. »Weißt du, John, es ist so verdammt leer, wenn man seine Wohnung betritt. Da wartet niemand mehr.«
    »Das kenne ich.«
    »Nur gibt es zwischen uns einen Unterschied. Du hast die andere Seite noch nicht kennengelernt.«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Bis Morgen, dann«, sagte Suko und rang sich ein Lächeln ab.
    Er war mir zwar nicht fremd geworden, aber doch anders. Ruhiger als sonst. An den Abenden wollte er oft allein sein und nachdenken oder meditieren. Wir beide wußten, daß Shao nicht gestorben war, sie hatte nur eine andere Aufgabe übernommen, die ihr vom Schicksal gestellt worden war, denn sie war nun mal die letzte Person in der langen Ahnenreihe, die von der Sonnengöttin Amaterasu ausging. Shao lebte jetzt in einer anderen Welt, einer fernen Dimension der Götter und mythischen Gestalten, aber sie konnte durchaus in unsere reale Welt hineinstoßen, wenn es die Ereignisse erforderten.
    Das war bisher noch einmal der Fall gewesen.
    Ich schaltete überall das Licht ein, hängte die Jacke an die Garderobe und lüftete einmal kurz durch, denn in den Zimmern roch es muffig. Ein kalter Wind fuhr durch das Fenster. Er brachte Schneegeruch mit. In der Tat sah ich winzige Flocken, die wie Mehlstaub vom Himmel her gegen die Scheibe fielen und dort liegenblieben.
    Wenn sich das einschneite, sah London am nächsten Tag sauber aus. Da konnte der Schnee kniehoch liegen.
    Mich sollte es nicht weiter stören. Wo ich hinwollte, konnte ich auch mit der U-Bahn fahren.
    Ich holte mir das Telefon und setzte mich in den Sessel. Der Apparat stand auf meinen Oberschenkeln, als ich die Nummer meines Freundes Bill eintippte.
    Er war auch schnell am Hörer, als hätte er neben ihm gesessen und auf den Anruf gewartet.
    »Ich bin es nur.«
    »Endlich, John. Hast du etwas erreichen können?«
    »Ja und nein. Nur soviel sei gesagt: Lady Sarah besitzt den Kalender ebenfalls.«
    »Das hatte ich mir fast gedacht. Gibt es sonst noch etwas zu berichten?«
    »Ja, etwas Trauriges. Es hat bereits die erste Tote gegeben. Eine Frau namens Joanna Randers. Sie ist auf schreckliche Art und Weise ums Leben gekommen.«
    »Was hat das mit dem Kalender zu tun?«
    »Wahrscheinlich alles. Mittlerweile gehe ich davon aus, daß ihr Mörder das Monstrum auf dem Kalenderblatt war.«
    »Was?«
    Ich berichtete Bill, wie ich zu dem Verdacht gekommen war, und daß Suko auch so dachte.
    »Das ist ein Hammer. Dann können wir

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