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0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

Titel: 0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
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mißtrauisch. Er ging um den ersten Wagen herum und stellte sich neben die beiden Monteure.
    »Wohnen Sie hier in der Gegend?« Sie nickten und arbeiteten schweigend weiter.
    »Die Sache gefällt mir nicht«, sagte der Sergeant. »Wir müssen leider weiter, Verkehrsunfall. Aber ich werde in Edgewater Bescheid sagen. Nägel, mitten auf der Straße, das sieht ja wie ein Anschlag aus!«
    Er tippte an seine Mütze und stieg ein.
    Die anderen atmeten auf. Aber was würde passieren, wenn sie von Edgewater ein paar Polizisten herausschickten?
    ***
    Wir waren auf dem Rückweg von New Leonia. Phil saß neben mir und rauchte eine Zigarette.
    »Meinst du, daß sie durchkommen wird?« fragte er.
    »Wer?«
    »Mrs. Wheel. Der Arzt hat wenig Hoffnung.«
    »Ich hoffe, ich hoffe und wünsche es, Phil. Aber um ganz ehrlich zu sein, mich beschäftigen im Augenblick andere Dinge. Mac Gregor war seltsam überlegen und ruhig, als sie ihn abtransportierten. Natürlich wird sich der Staatsanwalt mit ihm beschäftigen, und ich wette, für ein paar Jahre langt es. Aber wie weit ist er in die Bombensache verwickelt?«
    »Ich bin müde«, knurrte Phil. »Und wenn ich müde bin, kann ich nicht denken. Wie weit ist es denn noch? Du kriechst ja heute wie ’ne Schnecke.«
    Mir fielen die Augen auch fast zu. Aber wenn ich das Phil gegenüber zugab, war überhaupt nichts mehr mit ihm anzufangen.
    Plötzlich surrte es in unserem Empfänger.
    »Decker hier«, meldete sich Phil.
    Ich versuchte, etwas zu verstehen, aber Phil hielt den Hörer so dicht ans Ohr, daß es unmöglich war.
    Es dauerte ziemlich lange, ehe Phil den Hörer auflegte.
    »Was ist los, alter Junge. Mach es nicht so spannend!«
    »Ist es aber. Ich habe ’ne dicke Neuigkeit für dich.«
    »Und?«
    »Sie haben die Bomben. Schon seit einer Stunde. An einer Straßensperre kurz vor Fort Lee.«
    »Und Ted Wheel? Haben sie den auch erwischt?«
    »Davon wurde nichts erwähnt.«
    Ich nahm' das Gas weg und fuhr rechts ’ran. »Da stimmt was nicht, Phil. Ich wette mit dir um eine Kiste Whisky, das ist eine Ente!«
    »Quatsch, ’ne amtliche Meldung ist es. Sie haben die ganze Ladung erwischt und…«
    »Aber überleg doch mal, Phil!« unterbrach ich ihn. »Das paßt nicht zu den Gaunern. Die lassen sich nicht von einer einfachen Straßensperre hochnehmen. Dazu sind die viel zu gerissen. Das ist eine raffinierte Organisation! Auf so etwas fallen sie nicht ’rein.« Meine Finger zitterten etwas, als ich mir eine Zigarette ’rausholte. »Bei denen läuft alles perfekt, deshalb ist es ja auch so schwer, an die Burschen heranzukommen.«
    Ich zündete gerade eine Zigarette an, als unser Sprechgerät zum zweitenmal anschlug.
    »Decker hier.«
    Ich konnte wieder nichts verstehen, sah nur, wie Phils Nase, das sichere Barometer seiner Stimmungen, auf einmal ganz spitz wurde.
    »Okay, verstanden, okay, okay«, sagte Phil mehrmals schnell hintereinander und hängte ein.
    »Jerry«, sagte er atemlos. »Haben wir vorhin gewettet? Um eine Kiste Whisky?«
    »Ich habe dir die Wette nur angeboten.«
    »Mein Glück, daß ich sie nicht angenommen habe.«
    »Willst du nicht etwas deutlicher werden«, knurrte ich ungeduldig.
    »Die Nachricht vorhin war tatsächlich eine Ente, oder besser gesagt ein kleiner Filmscherz. Die Bomben nämlich…«
    »Ja, ja, was ist damit?«
    »Die Bomben nämlich, die sie gefunden haben, waren mit Sand gefüllt, aber sonst vollkommen echt. Jedenfalls äußerlich.«
    »Und die Sperren wurden aufgehoben?«
    »Natürlich. Sie glaubten ja, sie hätten die richtigen!«
    Ich nickte. »Genauso habe ich es mir gedacht. Sie haben uns ’reingelegt. Aber warum, Phil? Warum?«
    »Ich kann nicht mehr denken, ich bin zu müde.«
    Ich konnte noch, und so kam ich auf die einzig mögliche Lösung. Sie hatten den Wagen mit den falschen Bomben vorausgeschickt, weil sie sich mit den echten Bomben außerhalb des Sperrings befanden. Aber aus irgendeinem Grund mußten sie wieder zurück. Ja, nur so konnte es gewesen sein. Und jetzt waren sie bestimmt irgendwo in New York oder in den angrenzenden Außenbezirken.
    »Gib mir mal die Karte ’rüber«, bat ich Phil.
    Wir hatten uns die ganze Zeit westlich des Hudson aufgehalten. Auch Ford Lee lag auf dieser Linie. Sie mußten also ganz in der Nähe die Sperre passiert haben. Daß sie über eine der Brücken oder durch einen Tunnel nach New York City kommen würden, war so gut wie ausgeschlossen. Hier war die Gefahr einer Entdeckung viel zu groß. Blieben also

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