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0488 - Eine Frau wie Dynamit

0488 - Eine Frau wie Dynamit

Titel: 0488 - Eine Frau wie Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
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mich aufgespürt«, legte sie unaufgefordert los. »Soll ich Ihnen jetzt einen Orden verleihen? Ich habe einen Beamten niedergeschlagen. Steht darauf etwa Zuchthaus? Ich wollte kein Verbrechen begehen. Ich wollte nur vermeiden, in eins hineingezogen zu werden. Können Sie das nicht begreifen? Ich bin verheiratet. Marvis war mein Freund, mein Geliebter, wenn Sie so wollen. Wenn die Geschichte von mir und Marvis in die Zeitung kommt, bin ich geliefert. Dann erfährt mein Mann alles. Jawohl, mein Mann! Ich bin nämlich verheiratet. Aber das wissen Sie gewiß schon. Na ja, ich legte eben Wert darauf, in keinen Skandal verwickelt zu werden. Können Sie das nicht begreifen? Leider ist es mir nicht gelungen, meine Absicht in die Tat umzusetzen.«
    »Es gibt einige Anhaltspunkte dafür, daß Sie keineswegs darauf versessen sind, Skandale zu vermeiden«, stellte ich fest. »Sie haben sehr viele Freunde, Mrs. Hammond.«
    Joyce starrte mich an. »Das haben Sie vom Hausmeister gehört, was?« vermutete sie. »Der ist schon lange hinter mir her. Weil er bei mir nicht landen kann, versucht er, mich zu verleumden!«
    »Bleiben wir bei Marvis«, sagte ich. »Wußten Sie, daß er ein Gangster war?«
    »Lieber Himmel, was erwarten Sie eigentlich von mir? Soll ich von jedem Mann, den ich zufällig kennenlerne, ein polizeiliches Führungszeugnis verlangen? Jim war okay, er hat sich mir gegenüber stets sehr großzügig gezeigt.«
    »Was wollte er von Blake?« fragte ich.
    »Ihn umkrempeln«, erwiderte die junge Frau nach kurzem Zögern.
    »Hat Marvis das gesagt?«
    »Wörtlich«, nickte Joyce Hammond. »Ich erinnere mich daran sehr genau. Ich konnte mit dem Wort nicht viel beginnen. Jim nannte nicht Blakes Namen, er sagte nur, daß es seine Aufgabe sei, einen Piloten umzukrempeln.«
    »Unter Ganoven und Geheimdienstlern hat dieses Wort eine klare, definitive Bedeutung. Man drückt damit aus, daß man einen Mann ins eigene Lager zu ziehen versucht. Es ist eine Art von Ab Werbung unter Druck, falls Sie verstehen, was ich meine.«
    »Ich bin doch nicht von gestern!«
    »Da Marvis für Craig arbeitete, müssen wir demzufolge annehmen, daß Blake einen anderen Auftraggeber als Craig hatte. Craig kam es vermutlich darauf an, sich Blakes wertvolle Dienste zu sichern«, sagte ich.
    »Das«, ergänzte Phil, »rief Blakes Boß auf den Plan. Dieser Mister X fand wenig Gefallen an Craigs Vorhaben. Er warnte ihn, indem er Marvis von der Bildfläche verschwinden ließ.«
    »Da komme ich nicht mehr mit«, sagte Joyce Hammond.
    Wir standen auf. »Es genügt, daß wir das schaffen. Wen betrachtete Marvis als seinen gefährlichsten Gegner?« fragte Phil.
    Joyce Hammond lächelte spöttisch. »Er hatte nur vor Ihnen Angst, jawohl, er fürchtete sich vor dem FBI! Ich habe ihn oft genug damit aufgezogen, und ich hatte recht damit! Das FBI wirft nicht mit Bomben.«
    »Manchmal tut er es doch«, antwortete ich. »Nur sind unsere Zünder und Sprengstoffe von etwas anderer Art. Die Mörder von Jim Marvis werden das schon seh'r bald zu spüren bekommen.«
    »Sie dürfen versichert sein, daß in diesem Fall meine Sympathien auf Ihrer Seite sind!« sagte Joyce Hammond.
    ***
    Es klingelte. Bob Clarke ging zur Tür und öffnete sie. Als er die beiden Besucher erkannte, wollte er die Tür rasch wieder zuschlagen. Es war nämlich kaum anzunehmen, daß Ted Miller und Gordon Drake gekommen waren, um sich zu einer Runde Gin Rummy anzubieten. Clarkes Reaktion kam zu spät. Einer der Männer, es war Miller, stellte blitzschnell den Fuß vor, während Drake die Pistole aus der Schulterhalfter riß.
    Drake hatte ein Schnurrbärtchen, das sich vergeblich abmühte, dem jungen blassen Gesicht einen Schuß Männlichkeit zu verleihen. Die schmalen Lippen, die unter diesem Bärtchen lagen, waren blaß und grausam.
    »Hoppla, Freundchen«, höhnte Miller, ein kräftiger, breitschultriger Bursche, dessen rundes primitives Gesicht nicht so recht zu seinem eleganten englischen Sportsakko passen wollte, »was ist denn in dich gefahren? Du wirst ein paar alte liebe Bekannte doch nicht wie den letzten Dreck behandeln wollen? Deine Auffassung von Gastfreundschaft enttäuscht uns wirklich sehr!«
    »Haut ab, ich will mit euch nichts zu tun haben!« stieß Clarke hervor.
    Drake grinste. »Jetzt nimm erst mal hübsch die Greiferchen hoch!« befahl er. »Dreh dich um dabei und marschiere bis ans Ende der Diele. Dann sehen wir weiter.«
    Clarke biß sich auf die Unterlippe. Dann gehorchte er

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