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049 - Trommeln des Todes

049 - Trommeln des Todes

Titel: 049 - Trommeln des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.R. Bruss
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Hinsehen aber scheint sich das nicht zu bestätigen.“
    „Siehst du, du hast eine große Entdeckung gemacht und wirst deswegen noch berühmt werden.“
    „Ich glaube nicht. Auf jeden Fall war es nicht umsonst, daß ich mitgekommen bin. Der alte Dave hat recht, daß er alles in Betracht zieht.“
    Sofort nach dem Mittagessen machten wir uns an die Forschungsarbeit und nahmen zwei Autos mit.
    Wir mußten zuerst einen geeigneten Weg für die Fahrzeuge zum Plateau finden. Nach fünf oder sechs Kilometern sahen wir schließlich eine breite und nicht zu steil ansteigende Rinne, die gut befahrbar schien.
    Um ein dauerndes Hin und Her zu vermeiden, beschloß Malcolm, das Lager gleich auf dem Plateau zu errichten.
    Ich ging zusammen mit O’Wilm zu Fuß zum Camp zurück. Ich hätte gerne Lucy zur Begleitung mitgenommen, aber sie war zu sehr mit ihren merkwürdigen Pflanzen beschäftigt.
    O’Wilm ist mir unsympathisch. Die Augen in seinem langen hageren Gesicht haben irgend etwas Beunruhigendes, ich möchte fast sagen Bösartiges. Er brachte auf dem ganzen Weg seine Zähne nicht auseinander.
    Als ich in mein Zelt trat, erwartete mich eine unangenehme Überraschung. Der gute Hugh war wieder in schlechter Verfassung. Er lag ausgestreckt auf seinem Lager, Sylvia Soers stand neben ihm und kühlte seine Stirn mit feuchten Umschlägen.
    „Wir müssen den Doktor benachrichtigen“, sagte ich.
    „Er will es nicht“, entgegnete Sylvia. „Ich habe es ihm schon vorgeschlagen, aber er hat abgelehnt. Er sagt, es sei nur eine vorübergehende Schwäche.“
    Sylvia zog mich aus dem Zelt.
    „Haben Sie auch schon diese kleine blaue Stelle zwischen seinen Augen gesehen?“ fragte sie mich.
    Sie war mir sofort wieder aufgefallen, weil ich sie ja schon kannte. Doch bis heute mußte man nah an Peters Gesicht herangehen, um sie zu bemerken. Jetzt aber war sie klar und deutlich sichtbar.
    Ich wußte nicht, was ich tun sollte. Malcolm wartete auf uns. Aber war Peter überhaupt transportfähig? Ich mußte den Doktor fragen. Ich ging zu seinem Zelt. Er war gerade dabei, irgend etwas in ein Notizbuch zu schreiben. Bei meinem Anblick klappte er es hastig zu. Er packte seinen Arztkoffer und begleitete mich zu Hugh. Es folgte eine peinliche Szene. Hugh protestierte.
    „Ich will nicht untersucht werden!“ schrie er. „Es geht mir bald wieder besser!“
    Aber Higgins beugte sich über ihn, fühlte seinen Puls, schob seine Augenlider hoch und horchte ihn ab. Peter blieb still, aber ich las in seinen Blicken Mißbilligung und sogar Angst. Der Arzt sagte kein Wort. Er holte aus seinem Koffer eine Spritze und zog eine bläuliche Flüssigkeit auf. Dann machte er dem Kranken die Injektion, schloß sein Köfferchen und sagte kurz: „Ruhe. Das ist im Moment alles.“
    Ich folgte dem Arzt aus dem Zelt und fragte ihn: „Was bedeutet der blaue Fleck auf seiner Stirn, Doktor?“
    „Ich weiß es nicht“, sagte er.
    Er wollte sich entfernen, aber ich hielt ihn zurück.
    „Wissen Sie es wirklich nicht? Und das beunruhigt Sie nicht?“
    „Alles, was ich nicht kenne, beunruhigt mich“, bemerkte er. „Was soll ich Ihnen denn sagen? Ich werde sein Blut untersuchen, sobald ich mein Instrumentenköfferchen wiederhabe. Es ist aus Versehen in Wagen IV geblieben.“
    Wieder wandte er sich ab. Er war beängstigend. Ich rief ihm nach: „Glauben Sie, daß es etwas Ernstes ist?“
    „Ich weiß nicht.“
    „Ist er transportfähig? Wir sollen nämlich das Lager auf das Plateau hinaufbringen.“
    „Transportfähig? Ich weiß nicht. Wenn er selbst glaubt, dazu imstande zu sein. Fragen Sie ihn doch.“
    Ich konnte mich nicht zurückhalten, ihm noch eine letzte Frage zu stellen: „Womit haben Sie ihn eigentlich gespritzt?“
    Jetzt kam er auf mich zu.
    „Sie sind weder Arzt, mein Herr, noch sind Sie dazu beauftragt, mich zu kontrollieren. Ihre Frage erscheint mir also überflüssig.“
    Daraufhin entfernte er sich mit eiligen Schritten.
    Ich billigte sein Verhalten überhaupt nicht. Andererseits war meine Frage wirklich unangebracht, um nicht zu sagen unverschämt gewesen. Aber ich konnte mich eines gewissen Mißtrauens nicht erwehren.
    Ich kehrte zu Peter Hugh zurück. Entgegen meinen Erwartungen ging es ihm besser. Die Injektion muß schon wirken, dachte ich.
    Ich erklärte ihm, daß wir sofort unser Lager auf das Plateau verlegen mußten.
    „Fühlst du dich in der Lage, diesen kleinen Platzwechsel vorzunehmen?“ fragte ich.
    „Klar“, sagte er. „Ich möchte

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