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051 - Die gelbe Schlange

051 - Die gelbe Schlange

Titel: 051 - Die gelbe Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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einen zweiten schwarzen Kasten, das Gegenstück zu dem unter seinem Bücherschrank, und außerdem noch ein betriebsfertiges Telefon, wie Cliff durch Rückruf beim Amt feststellte.
    Natürlich war der Vogel längst ausgeflogen, denn der Horcher, der die ganze Unterhaltung durch das Mikrofon abgehört und an Fing Su weitergegeben hatte, war ja rechtzeitig gewarnt gewesen. Er hatte die Hintergasse im gleichen Augenblick verlassen, als Clifford sie betreten hatte.
    Ein Chauffeur, der ihn gesehen hatte, beschrieb ihn als einen dunklen, soldatischen Typ mit bösem Gesichtsausdruck, und diese Beschreibung identifizierte ihn als Major Spedwell.
    Clifford Lynne kehrte in sein Eßzimmer zurück und fand Leggat in gedrückter Stimmung. Er goß sich gerade mit unsicherer Hand noch einen Whisky ein.
    »Was ist denn los? Was hat das alles zu bedeuten?« erkundigte sich der starke Mann unruhig.
    Obwohl es beinahe Zeitverschwendung war, diesem Prahlhans die Gefahr, in der er schwebte, klarzumachen, erzählte ihm Lynne dennoch, was er entdeckt hatte.
    »Sie müssen jetzt sehr vorsichtig sein, Leggat«, empfahl er ihm. »Wenn Fing Su herausbekommen hat, daß Sie ein Verräter sind, ist Ihr Leben keinen Penny wert. Sie können nur hoffen, daß der Lauscher Ihre Stimme nicht erkannt hat!«
    Als Leggat aber erfuhr, daß Spedwell der Horcher gewesen war, schien es ihm ausgeschlossen, daß dieser seine Stimme nicht erkannt haben könnte.
    »Fing Su - pah!« Leggat prustete verächtlich.
    Trotzdem lag ein unbehaglicher Ausdruck auf seinem roten Gesicht. Zwar war er schon oftmals in gefährlichen Situationen gewesen und von Leuten bedroht worden, die nach seinem Blut schrien - aber der Chinese war doch noch anders einzuschätzen.
    »Mein lieber guter Freund, werden Sie nicht dramatisch! Von mir aus soll Fing Su unternehmen, was er will! - Was spielt das für eine Rolle!«
    »Wann treffen Sie ihn denn wieder?« wollte Lynne wissen.
    »Morgen abend, dann ist wieder Logensitzung. Blödsinniger Humbug! Aber man muß ja mitmachen, wenn auch nur, um diesem verrückten Teufel seinen Willen zu lassen!«
    Clifford schaute seinen Besucher mit ungewöhnlichem Ernst an. Er allein begriff die Mentalität des Chinesen und ahnte, was für verbrecherische Möglichkeiten diesem sein ungeheurer Reichtum gab.
    »Wenn Sie meinen Rat befolgen, so nehmen Sie morgen an der Logensitzung nicht teil!« empfahl er. »Verlassen Sie England so lange, bis ich mit dieser Bande abgerechnet habe. Fahren Sie nach Kanada, morgen geht ein Schiff dorthin. Wenn Sie sich beeilen, können Sie noch einen Platz buchen.«
    Leggat stellte heftig sein Glas ab.
    »Hier bin ich und hier bleibe ich!« erklärte er selbstbewußt. »Es gibt keinen Kuli, der mich aus England vertreiben könnte! Vergessen Sie nicht, Lynne, ich kann mit diesem Gelben umgehen.«
    Clifford Lynne hörte ihm schon nicht mehr zu. Sein Geist beschäftigte sich zu sehr mit den Folgen, die das Bekanntwerden dieser Unterredung haben konnte, als daß er auf das Geschwätz des anderen geachtet hätte. Er warnte Leggat noch einmal, bevor dieser fortging, und ließ ihn in seinem eigenen Wagen durch die hintere Garage nach Hause bringen. Dann ging Lynne abermals in die Hintergasse und stellte weitere Nachforschungen an. Als er sicher sein konnte, daß der Horcher niemand anderer als Major Spedwell gewesen war, bemühte er sich intensiv, mit Leggat telefonisch in Verbindung zu kommen. Aber der meldete sich nicht.
    Leggat schwebte wirklich in großer Gefahr. Wie weit würde Fing Su gehen? Sicherlich konnte man auf alles gefaßt sein, nach dem zu urteilen, was bereits vorgefallen war. Clifford zog jedenfalls ganz andere Schlußfolgerungen aus der Tätigkeit der freudigen Hände‹ als Leggat. Diese Logenversammlungen mochten vom europäischen Standpunkt aus als Spielerei angesehen werden, sie konnten tatsächlich aber Verbrechen und Tod bedeuten, wenn die Loge es für nützlich hielt.
    An diesem Nachmittag hatte Clifford eine Unterredung mit einem hohen Beamten von Scotland Yard, zu dem ihm ein Empfehlungsschreiben des Auswärtigen Amtes den Weg geöffnet hatte. Die Unterredung dauerte bedeutend länger, als Cliff angenommen hatte, und ihr Ergebnis befreite ihn von einer seiner schwersten Sorgen. Von Scotland Yard fuhr Clifford direkt nach Sunningdale, und wenn ihn jetzt noch etwas beunruhigte, so war es die Sorge um das Ergehen Ferdinand Leggats.
    Die Tür zu Slaters Cottage war verschlossen, und Clifford fand Joe

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